wunderfaul days

Die Wieder- und Neugeburt der Mannschaft des VfL Bochum von 1848 fand gestern während des Westfalenderbies statt. Das mehr als verdiente 1-1 des Bochumer stand im starken Kontrast zu den Auswärtsspielen in Bielefeld und Stuttgart. Bochums Dreierkette funktionierte, Bernardo und Wittek bis zur Verletzung brilliant.Mit langen klugen Pässen, Raumaufteilung und Zweikampfverhalten vielen nicht nur die neuen auf, auch Ordets und Masovic ließen in der ersten Halbzeit nichts zu, was einen Dortmunder hätte erfreuen müssen.

Bochum betsimmte Spiel, Rhythmus und Takt und Hofmann hatte ein gute erste Chance, die Kulisse war da. Doch wer gedacht hatte Bochum würde nur ein Strohfeuer abbrennen und dann würde der BVB übernehmen, wurde eines besseren belehrt.

Der VfL machte drei Monate nach dem 3-0 über Leverkusen weiter, wo man damals aufgehört hatte: Vom Publikum anfeuert, liefen die Angriffe Richtung Kobel und nach 2-3 Chancen kriegte ein Bochumer einen tollen Pass gestoppt und leitete weiter auf Stöger, dem mit einem fulminanten Schuss das 1-0 gelang (110 km/h). Einfach zu scharf geschossen für den Dortmunder Keeper, diese Bochumer Führung. Bochum führte zum vierten Mal im sechsten Spiel 1-0. Nun führte man also im S-Bahnderby eins zu null und spielte weiter formidabel Fußball und ging aufs 2-0, ganz klar. Einmal verhinderte die Latte, das 2-0 durch Hofmann, mal der Gregor Kobel, mal das fehlende Glück. Der Dortmunder Keeper stellte den stärksten Dortmunder Spieler da, was schon alles sagt.
Auch Dortmund hatte ein paar Chancen, aber das Hybridsystem 3er/5er-Kette des VfL hatte in dieser 1.Halbzeit ein fast perfektes Gesicht, wie im Test gegen Luton Town, funktionierte das Lesch-System wie “geölt”. Herzlichen Glückwunsch, lieber Thomas zum 55. Geburtstag.

Die Überrumpelte Borussia von 1909 fing sich kein 2-0 bis zum Halbzeitpfiff und dennoch waren alle Bochumer hochzufrieden und verabschiedeten ihr Team mit frenetischen Applaus in die Kabine. Das 2-0 hätte vor der Pause ein Fingerzeig im Derby sein können, das der BVB für seine Ansprüche zu selten gewinnt, wenn man schon behauptet, es wäre nur das “Kleine” Derby: Gott mag keine Klugscheißer! ;-)

Den 26.500 im Stadion war klar, dass nun vom BVB 09 mehr kommen muss und klar, die schwarz-gelben Spieler rückten nun auf und machten von der 45. Minute bis zur 60. Minute mehr Druck auf den blauen Defensivriegel, aber BOCHUM hatte Mittel wie Kampf- und Positionsspiel, um Brandt, Haller, Can sowie Malen (zunächst!) vom BVB-Tor wegzuhalten.
Dann waren die Blauen mal nicht 101 % aufmerksam wie vorher und ein Weitschuss von Malen, den Riemann an einem guten Tag gehalten hätte, schlug zum 1-1 ein. Das war insofern verdient, als dass Dortmund mehr Initiative zu Beginn der 2. Halbzeit zeigte und diese damit indirekt belohnt wurden. Aber es folgte nun kein Dauerdruck eines CL-Teilnehmers, wie man hätte erwarten können.

Terzic Elf enttäuschte die sicherlich 3000 Dortmunder Fans im Vonovia-Ruhrstadion sicherlich, als aktueller Meisterfavorit hinter dem FCB ließ der BVB einiges vermissen. Nach dem 2-2 gegen Mainz am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison und dem glücklichen 1-0 gegen Köln ließ Dortmund einiges fehlen, was zum Meister–CL-Fußball dazugehört. Auch am Borsigplatz gibt es Trainerdiskussionen bleibt es bei solchen Schmalhansspielen.
Bochum war gestern einfach nicht schlechter als der BVB, man war 70 von 90 Minuten mehr als ebenbürtig. Und das 2-1 hätte auch da fallen können, einmal wehrte Kobel einen abgefälschten Ball brilliant ab.

Von der 75. Minute bis zum Schluß wären Treffer für beide Seite möglich gewesen, auch der Außenpfosten hinderte auf beiden Seiten das 2-1 oder 1-2. Asano fehlte dem Offensivspiel, Wittek war leider verletzt, auf BVB-Seite kamen Adyemi, der aber insgesamt enttäuschte, Adyemi, aber nicht Reus, der Ex-Capitano.

Es endete 1-1 letztendlich verdient und für den VfL hat die Saison nun richtig begonnen und man fährt nun selbstbewusst nach Augsburg. Beim BVB bleibt ein Fragezeichen.

Das Spiel der Bochumer war das komplette Gegenteil an diesem Samstag im Vergleich zur desolaten Vorwoche, Ying zu Yang, das neue System funktionierte und das Geburtstagskind war sicherlich ähnlich glücklich wie die feiernden Bochumfans. Der erste Punkt ist da und es geht zum FCA mit dem Kopf hoch dahin.

Der Rest war ein schöner Abend auf der Dortmunder Kirmes in LÜTGENDORTMUND, wo Bochumfans keine dummen Gesichter machten.

Tom,CB’93

Dortmund brachte Boch

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