Bernardo als Falkner

Der VfL Bochum spielt 1-1 im Topspiel gegen Eintracht Frankfurt vor 26.000 lauten Fans im Vonovia-Ruhrstadion. Es war vielleicht nicht das Top Spiel wie Bayern gegen Bayer, aber es war ein taktisch geprägtes, gutes Bundesligaremis an der Castroper Straße. Am Ende war ich nicht nur mit dem Punkt zufrieden, ich war auch glücklich, wie Bochum sich in den letzten drei Jahren entwickelt hat, das ist einfach unbeschreiblich gut. Hinten ist das ein richtig starkes Bundesligateam, was zu Hause gegen BVB und SGE mithalten kann. Der BVB ist beispielsweise 10 mal so teuer vom Personaletat. Das ist die gute Arbeit

Letsch hat vor allem die Abwehr von den Fesseln ihrer fußballerischen Limitiertet befreit: Wittek, Bernardo, Masovic, Ordets und auch Passlack, das ist eine 3er/5er-Kette, die sich sehen lassen kann. Und ich hatte echt Angst in der Vorbereitung (die Vorbereitung vom Vorjahr im Kopf!), dass diese Idee von Letsch des hybriden Modells von 3er/5er-Kette hier nicht funktioniert - bei einem potentiellen Abstiegskandidaten. Die Teams die 3er Kette Spielen sind eher teure Topteams (Man City) als wir, so mein Gedanke. Gestern wurde er zum Glück widerlegt. So wie gestern irrt man sich gerne.

Das 1-1 war das dritte Remis in Folge und Bochum fehlte am Ende nur der Dreier, es war einfach gute Unterhaltung an der Kasse.

Bochum in Hellblau begann druckvoll, aber Topis Adlerträger waren diesmal taktisch gut vorbereitet auf den VfL Bochum und seine Lärmbude. 3000 Frankfurter bildeten eine Top-Gästekurve, für mich die beste Awaykurve in der Bundesliga, also rein subjektiv. Bochums Fans waren auch laut, aber es gab auch noch bessere Tage im Ruhrstadion, wieder subjektiv.

Man sah einen taktisch und technisch sehr guten VfL Bochum mit erstaunlich viel Ballbesitz gegen die SGE, der sich von der Begrenztheit der Aufstiegshelden von 2020-2021 wegentwickelt hat, allerdings hatte man gegen die Ballbesitzer (mit Rode/Götze) der Eintracht auch nicht all zu viele Möglichkeiten nach vorne. Asano und Hofmann wurden neutralisiert.

Frankfurt mit “enthauptetem” Tikitaki (Ngankam statt Borre, Helström und Mouani), ein endlos innfrei rotierendes Frankfurt hatte ich mir gewünscht, es kam anders. Bester Bochumer war Riemann (neben Bernardo und Bero), der Manu, der zweimal gegen durchgebrochene Frankfurter im 1-1 rettete, hatte einen Sahnetag. Er ist immer da, wenn er zuvor ein schwächeres Spiel (das blöde Tor gegen BVB - meine ich!) gemacht hatte.

Die Eintracht hätte also zweimal 0-1 führen können. Tat sie aber nicht. Auf der anderen Seite rettete Trapp ein- bis zweimal ebenso bravorös. Mit Kobel ist Trapp der beste Torhüter der Bundesliga, Riemann kommt an guten Tagen daran. So würde ich es mal mit etwas Vereinsbrille sehen wollen.

Aber es stand relativ lange 0-0 (bis zur 55. Minute) und das Spiel war dennoch nie langweilig, es war einfach unglaublich, wie zwei attraktive Konzepte sich überlagerten und man dennoch kein Ballgeschiebe sah oder Spätsommerfußball. Da sieht man schon die Ablösung von Reis überschaubarem Langholz-Motivationsfußball gegen Letsch Konzeptschule.

Aber vorne drückt immer noch der Schuh, Hofmann kann sich auf dem Niveau, das gestern gespielt wurde, zu wenig durchsetzen. Er hatte ein paar Ablagen, das wars. Auch Asano hat seinen neuen Fame nicht in dieses Spiel transportieren können.

Als Frankfurt das in der 55. Minute das 0-1 machte, hatte man eine böse Vorahnung, die jedoch auch nicht wahr wurde. Das 1-1 fiel in der 76. Minute durch einen eiskalten Stöger. Der Elfer soll glücklich gewesen sein, habe ihn mir noch nicht angeschaut und muss sagen ich hatte wohl eine Fiebernde zu viel um das im Stadion zu sehen. Mögen die anderen urteilen über den DFB aus Frankfurt.

Dann muss man sagen gingen beide Teams in ein leistungsgerechnetes Remis, das dritte für Bochum in Serie: eigentlich fühlen wir uns als 12.-13. wohl, aber man hätte vor den Auswärtspiel in München einen Dreier natürlich gut gebrauchen können.

So muss nun Ordets Harry Kane an die Kette legen…..

Ich freue mich drauf….

Tom, CB’93

Gruß an Nico, der sich mit 300 Paoks nach Helsinki - und Frankfurt - traut !

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