Nightmare on Aachener Street

Es muss so gegen 17.15 Uhr in Müngersdorf gewesen sein: Bochum führte unterm Strich verdient 0-1 in der Nachspielzeit - und beide abstiegsbedrohten Teams hatten je fünfmal gewechselt. Köln kam nochmal, Bochum hatte nur noch den völlig von der Rolle spielenden Asano vorne, es gab keine Nennwerte Entlastung mehr.
Köln nach einer weiteren Ecke, Masovic das Nachsehen gegen Tigges - und der macht das 1-1 in der 91. Minute per Kopf. Masovic verliert durch einen Doppelfehler quasi das Spiel. Das war das finale Ergebnis, das viele Kölner erwartet hatten, Bochum hatte wieder mal einen Führung verspielt, zum xten Mal. Die Bochumer 5000 waren schwer geschockt, der wichtige Auswärtssieg glitt aus ihren Händen, aber es sollte noch viel schlimmer kommen. Luca Waldschmidt, der für einen verletzten Selke kam, wird beim Kopfball von zwei Bochumern (u.a.) schlecht gestört und es stand in der 93. Minute 2-1 für Köln das Spiel war gedreht, ein neues Bochumdrama war geboren. Die Bochumer-Fans, in weiß und blau mit toller Choreografie zum Start, gingen sehr schweigend aus dem Stadion. Das war etwas von Hannover 96 2010, etwas Lüttich-Sekundentod und ganz viel Traurigkeit und Wut bei den vielen VfL-Fans. Und in Köln ging dann dat Trömmelsche, der FC war aus dem Sarg gesprungen. Damit hatten viele FC Fans nicht mehr gerechnet, aber nun war die Freud logischerweise groß.

Letsch startete zentral mit drei Sechsern, diese Massnahme stabilisierte Bochums Mitte und Köln kam in der 1. Hälfte kaum zu echten Chancen, Bochum auch nicht, hatte aber insgesamt etwas mehr vom Spiel und Ballbesitz. Man kann sagen, bis auf die Doppelspitze Hofmann und Broschinski, funktionierte Letsch Plan zunächst, den schwachen FC klein zu halten. Aber die Kombination Hofman und Bro machte ohne schnelle Flügel keinen Sinn.

Dann, in der 2. Hälfte, kam Köln etwas mehr auf, Bochum konterte in der 53. aber gut und Passlack machte das nicht unverdiente 0-1 und Bochumer jubelten und sangen laut. Unfassbar gute Stimmung im Block N, 25 Grad und Sonne, wunderbar. So weit so gut. Aber es waren noch 40 Minuten zu spielen und Bochum geht ab der 70. schon mal die Puste aus. Oder ist es der Kopf?

Dann wechselte Letsch, brachte Asano (zu spät für Wittek), Antwi (logo!), Ordets (für Hofmann), Wittek (für Stöger?) und Gamboa (für den guten Passlack) und legte damit mit den Grundstein für den mentalen Zusammenbruch in der 91. und 93. Minute. Das Dram von Müngersdorf nahm seinen Lauf.

Interpretiert man das komisch, hat Thomas Lettisch kein Zutrauen zu seinem Team. Hier muss man auf 0-2 gehen - das wäre möglich gewesen - und nicht mit Hofmann den letzten Stürmer positionsungetreu auswechseln. Asano auffem Pin funktioniert so nicht. Dazu vergab man den Vorteil Köln zu brechen, die wegen der Mainzer Führung gewinnen mussten. Erst spielte man mit zwei Stürmern ohne Flügel, dann nur noch mit Flügel und ohne Spielmacher. Sinn?

Letsch - das kann man vor allem im Nachhinein sagen - hat sich brutal verchoacht und das zum x-ten Mal. Aber Köln war zunächst zu unfähig, das auszunutzen. Man traf den Pfosten und bemühte sich weiterhin um Standards, nur dann war Köln gefährlich mit dem Kopf. Das hat Schulte wohl trainiert. Die Zeit verging, die Ziege schwieg, kein Trömmelsche ging. Köln im schwachen Heimspiel gegen nach vorne sturmlose und harmlose Bochumer, man konnte schon und er Vorbereitung sehen, ein gutes Offensivekonzept hat das Team nicht. Hinten hielt man dicht bis zur 91.

Es ist natürlich richtig in so einer Situation Beton anzurühren, aber nicht so, nicht so chaotisch, was im Team sicher heute auch diskutiert wird und zwischen Fabian, Lettau und Letsch.

Aber Bochum führte immer noch und dann kam der Doppelschlag, Ritschi-Ratschi in Umgekehrt und das Trauma war da. Köln gerettet und selber voll in der Scheiße und nun eine Woche voller Selbstzweifel, die dann mit einem Heimspiel gegen formidable Heidenheimer enden wird.

Aber da war dann nur Leere im Block, die Ultras sprachen mit dem Team, aber letztendlich ist der Schaden jetzt schon da.

Der Trainerwechsel muss jetzt diskutiert werden, aber das hätte vor Mainz einen Sinn gegeben und nun scheint man dem Trainer seinem System und seinen Ideen ausgeliefert zu sein. man ist mental am Boden, wie nach einem Nervenzusammenbruch.

Die Fahrt zurück in der 1 zum Neumarkt mit der Karnevalsmukke und der Hitze waren dann die Höchststrafe. Manchmal verstehe ich Depeche Mode und ihre “Blasphemie Rumors”.

Was soll man da sagen? Wäre Masovic vernünftig in sein Kopfballduell gegangen, wäre es anders gekommen. Hätte Letsch Stöger und Hofmann drin gelassen…..Hätte Letsch nicht wie immer versucht, etwas “Schlaues zu machen”….hätte ….hätte -…hätte.

Am Ende verliert man nach dem 3-2 gegen den FCB 5 von 6 Spielen und verspielt gegen Darmstadt ein 2-0.

Da muss was sofort passieren mit Fabian, der Letsch bei der Zusammenstellung der Mannschaft hat agieren lassen. Man muss ja kein Fan davon sein, immer den Trainer zu hinterfragen, aber das kommt nach dieser Negativserie unweigerlich.

Der Druck ist nun groß und die Angst, nun ins Nichts zu fallen und null Punkte aus sechs Spielen zu holen. Dazu die leistungsstarken Spieler, die nun alle bei neuen Clubs in Gedanken sind und die fehlende Qualität in der Offensive und eben der Trainer, der jetzt einen Neustart schaffen muss?

So wie gestern steigt man jedenfalls ab.

Tom,CB’93

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