Die Nacht, wo die Toten angeblich aus dem Totenreich zurückkommen

Das 2-1 von Borussia Mönchengladbach gegen Bochum brauchte diesmal keine 97. Minuten, wie das 1-0 von Gladbach in der Relegation im Mai 2011 der Fall war. Diesmal war es ein schmuckloser Arbeitssieg der Borussen und der erste Bundesligasieg in einem Liga-Spiel für Gladbach gegen Bochum seit 1997. Diesmal war der am Ende knappe Arbeitssieg aber verdienter, weil man Gladbach eben in den entscheidenen Phasen eben anmerkt, dass sie oft Euroleague oder CL gespielt haben, während Bochum in der 2. Liga war und Heidenheim, Aue und SVS battlete. Das merkte man heute und die Gladbacher führten auch 2-0 in der 44. Minute und hätten auch das 3-0 machen können. Doch am Ende verhinderte halt der Körper von Sommer das mögliche 2-2. Man was wäre da im Bochumblock los gewesen, wenn Pantovic wieder getroffen hätte. Aber “hätte hätte Fahrradkette” sagte schon der Ex-Borussa Lothar M. Bochum verlor und dennoch waren die 4000 Bochumer zufrieden machten noch lange Party auf Mülltonnen bis der große Regen kam.
Der VfL Bochum begeht vor 43.000 Zuschauern den Fehler, den der VfL schon in Wolfsburg, Köln, Bayern und Leipzig machte, es fehlt der Mut präzise nach vorne zu spielen, wobei Reis sein Team schon stetig weiterentwickelt, aber nach vorne fehlt die Überzeugung, der letzte Pass und der Glaube - und natürlich die Qualität - ohne Zoller. Und Bochum hat nach 10 Spielen 7 Tore, da liegt natürlich der Hase im Pfeffer.

Vielleicht ist es auch kein Fehler, sondern es ist unser Leistungstand des VfL zur Zeit, krass ist halt nur der Unterschied auswärts und zu Hause. Bochum geht die Spiele auswärts an, da merkt man schnell, das verliert man heute.

Bochum steht bei den Borussen auch immer unter Druck, verteidigte aber vierbeinig - und Masovic musste Lampro unterstützen-, aber das funktionierte bis zur 12 . Minute, als im Bochumer Strafraum die Zuordnung nicht stimmte. Das war der Fehler, der eben eine ungute Kaskade auslösen kann, wenn der VfL bei starken Gegnern spielt und der Spielplan hat uns auswärts bis auf Fürth nur Brocken zugewiesen. Aber dennoch kann man heute sagen, Bochum hat dieses Spiel nach einer furiosen Woche mit zwei Siegen in der 1. Halbzeit verloren. Schlechte Zweikampfquote, die sich damit erklären lässt, dass man als VfL nur überleben kann, wenn man ans schmerzende Limit geht, was beim dritten Spiel in acht Tagen wohl nicht ging - und die Körner in diesem ersten Durchgang auf Bochumer Seite fehlten. Neben der schlechten Zweikampfquote macht sich die fehlende Präzision bei hohem Tempo bemerkbar - nach vorne -und dann sind wir eigentlich auswärts harmloser als ein aggressives Eichhörnchen für eine Dogge, wir sind zu oft und zu lange im Spiel das Kaninchen vor der Schlange. Dann kommen die Anspiel im letzten Drittel einfach schlecht an und Holtmann gelang nichts, Asano nur etwas mehr, Polter war unglücklich und ganz am Ende pfiff der (Heim-)Schiri - bis zum nicht gegebenen 3-1-, alles wirklich alles gegen uns. Aber anders als bei Schiri Perl spielte das heute keine Rolle und da man schlicht keinen echten Plan für das 1-1 hatte machte Gladbach das 2-0, eine Dame meinte auf dem Weg aus dem Stadion das sein ein Eigentor gewesen, keine Ahnung, ich habe nur das Netz zappeln sehen in der 44. Minute. Das 2-0 ist auswärts sicher eine Vorentscheidung, denn das Bochum nun zwei Dinger macht - und keinen reinkriegt, ist halt unwahrscheinlich auf dem Niveau, was nicht heißt, dass die Mönche alles zeigen mussten. Erstklassig waren die blau-weißen Fans, die eine gute Stimmung machten, das Team hat das Spiel in der ersten Halbzeit verloren.

Bochum aber steckte nicht auf und macht eine bessere zweite Halbzeit und man merkte an, drei Siege in Serie hatten sie zumindest an sich glauben lassen. Doch immer wenn Polter oder Asano eine Chance hatten, kam ein Gladbacher, Scally hatte Holtmann gut im Griff.

In der zweiten Halbzeit wurde Bochum besser, allerdings ließ Gladbach auch drei Hochkaräter aus, wo sie in der 1. Halbzeit aus zwei Chancen zwei Tore gemacht hatten, Plea und Hoffmann, aber das ist halt, was die VfLs unterscheidet, auch eine Menge Geld.

Gladbach kann Stindl schonen (wechseln), Kramer ersetzen oder Thuram bringen, da ist schon Qualität im Kader und Roses unrühmlicher Abgang zum BVB brachte BMG wohl um eine erneute EL-Teilnahme und die Fans hassen Rose daher wohl sehr. Ein kleines Bonmot der Rosemann Wolf machte einen entscheidenden Fehler….;-)

Aber immer wieder vergeben Bochumer gute Positionen im Abschluss und scheitern, machen eine falsche Entscheidung. Dann erzielt ein Bochumer fast ein Tor, der Ball rauscht an den Pfosten. Klar, uns fehlte in der letzten Phase das Spiels dann auch das Glück. Das 2-1 erzielte Blum per Traumfreistoß und Gladbachs 3-1 zählte wegen Abseits nicht. Derweil machten die 4000 Bochumer Lärm, als wollten sie die Toten alleine zurückjagen.

Aber das 2-2 durch den Augsburg-Matchwinner Pantovic fiel nicht, weil Sommer in der 93. Minute großartig reagierte, er - und nicht Riemann - wurde damit letztendlich zum Matchwinner.

Die Mannschaft kam sofort zu den feiernden Fans, die diesmal ein großes Faustpfand zum Klassenerhalt darstellen können. Bochum kann 15. werden und nächste Woche gegen Hoffenheim, dann gegen Leverkusen und Freiburg werden Fans, Team und Verein eine nie gekannte Einheit bilden, solche Niederlagen wie gegen BMG wird es allerdings nicht verhindern, dafür muss die Abwehr noch besser werden und der Sturm öfter treffen.

Letztendlich haben wir uns zwei Jahre auf den Weg gemacht und müssen diesen Weg weiter gemeinsam gehen. In diesem Sinne machten auch 300 Bochumer Party nach dem Spiel vor der Gästekurve.

„Ihr seid leiser als Fortuna Köln!“ stimmt zwar nicht, aber Bochums Fans sind schon wieder erstklassig, das Team hat dennoch eine tolle Leistung abgeliefert mit drei Pflichtspielsiegen, aber diesmal gab es nichts zu gewinnen, das Glück fehlte am Ende.

Und dann steht man Ende auf dem Parkplatz, starrt in die Nacht und wartet und steht im Regen….

“Aber gegen Hoffe sind wir alle wieder da….!” Und gegen Mainz im Pokal ;-)

Tom,CB‘93

Gruß an Limpi, Gerrit S.und Sven Bosmanns sowie Thorsten Möller

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