Monika Lierhaus’ Stiefeltick

Wie ist es wohl als Freund von Monika Lierhaus am verkaufsoffenen Sonntag mit zehn Tüten bepackt neben ihr her zu hetzen und dann noch in den x-ten Schuladen zu gehen? Ungeil? Nervig? Ãœberflüssigt? Vermutlich für die meisten Männer …. so hab ich mich Fr um 22.07 gefühlt. Um 22.06 hatte Sinan Kanoglu das zu diesem Zeitpunkt verdiente 2-1 gemacht. Typisch werden sich die 10.000 Gladbacher gedacht haben - und dann fiel das 2-2, auch wenn der Ball nicht unbedingt hinter der Linie waren. Das wars, zwei Gladbacher Chancen, zwei Tore, eine gute Ausbeute für Interimscoach Ziege. Dazu hatte er Routiniers wie Neuville, Gospo, Voigt reaktiviert dazu Kleine, der das 2-2 machte - und es funktionierte - aber es war nicht schön.

Die Gladbacher hatten sechs der sieben Spiele verloren, was zur Entlassung des Trainers führte. So ist das in der Bundesliga, nur in Bochum ist das anders. Allerdings hatte nicht die Borussia schlotternde Knie, sondern die Bochumer - trotz des befreienden 3-3 gegen München. Jeder der Viererkette schaute ratlos, als er den Ball hatte, weil sich wenige anboten - ein Zeichen für eine mutlose Mannschaft. Koller muß sich fragen lassen, warum er es nicht hinkriegt, die Mannschaft 90 Minuten brennen zu lassen, sondern nur 30 Minuten, wo das 1-1 durch Dabro fiel und das 2-1 durch den besten Neuzugang Kanoglu - zumindest zur Zeit. Die erste Halbzeit kriegte Bochum einen Elfer nicht, Azaouagh war gefoult worden. Fleischer pfiff nicht gerade für die Heimmanschaft (obwohl Sestak später eine Schwalbe machte), nur einmal als er Mavraij nicht Rot gab bei einer Notbremse an Marin: Der spielte, sogar Fußball - als einziger Gladbacher. Aber gegen die “lauffaulen” und schläfrigen Bochumer - allen voran “Schlappo” Freier - reichte es, die Räume eng zu machen. Das hatte schon der HSV im Pokal gezeigt. Negativ gesehen, sind wir 5 Spiele ohne Sieg. Maltriz und Fernandes zeigten in Coproduktion, woran es Portugal und Deutschland mangelt - an guten Torhütern (Por) und Innenverteidigen (D). Cohouri nutzte diese Chance sehr “robust”, köpfte das 0-1 und ich dachte “Läuft”. Da nahm ein Gladbacher vor mir ein Bierbad von weiter hinten. Und mein Düsseldorfer Sitznachbar machte die Aussage: “Abstiegskampf in der Bundesliga, davon träume ich!”. Alles ist also relativ. Die Bierdusche war die härteste Bochumer Gegenwehr bis dato. Totalausfall Freier wurde in der Folgezeit zwar nicht ausgewechselt, aber doch von Dabro, Schröder, Azauoagh und Sinan kompensiert. Auch Sestak war schach in den letzten Wochen und auch diesen Freitagabend. Dann heizten die Stationettes ein, die hätten auch für Slavo Freier spielen können. In Halbzeit Zwo machten die Bochumer endlich Druck und auch Dank des Schiris kam nun endlich in der Ostkurve und im Block A Stimmung auf. Dann fiel das 1-1 durch Dabro und das 2-1 durch Sinan und die Gladbacher dachten vermutlich, naja, auswärts verlieren wir eh immer. Aber dann fiel das 2-2 von Kleine und stürzte Bochum vor den Spielen gegen Stuttgart und Hoffenheim in die Krise. Denn nur Hopp “hassen” wird den Bochumer Fans nicht reichen nach zwei vermeintlichen Niederlagen, also 8-9 Spiele ohne Sieg. Dann wird auch nicht ein einzelner Spieler in der Kritik stehen, sondern Trainer, Sportvorstand und der Aufsichtsratvorsitzende mit seinen Leuten. Denn nur jedes achte Spiel gewinnen, da ist das Glas nicht halb leer, sondern fast ganz leer. Und “enger zusammen rücken”, diese Phrase ist genau wie “Ruhe bewahren”, selten von Erfolg gekrönt worden im Bochumer Abstiegsdrama. Ich will im Mai 2009 nicht absteigen. Das sollte die Mannschaft auch wollen, man merkt es nur zu selten über neunzig Minuten. Mavraij hatte von Verkrampfung geredet. Was ist also los, seit März 2008 ???

Das ausverkaufte Stadion am der Castroper Strasse hat zwei heiße Absteigskandidaten gesehen und das wird auch Hans Meyer nicht ändern und Marcel Koller auch nicht - vermutlich.

Tom, CB’93

 

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