Wenn die Ziege nicht in den Stall möchte

Es war eigentlich ein guter Fußballabend am Traditions-Standtort Castroper Straße 145: Am Ende spielte Bochum gegen Köln schmucklos 1-1 und das war schmeichelhaft für den Tabellenletzten zu Beginn des Sessionsauftaktes zur fünften Jahreszeit:Bochum hätte gewinnen müssen.

Letsch wählte die leicht offensivere Variante, ich wäre defensiver gewesen bei meiner Startaufstellung und hätte diese Kölner kommen lassen und hätte gekontert. Aber mit Daschner, Kwarteng, Asano und Hofmann legte der VfL los wie Feuerwehr und Letsch-Variante zahlte sich aus. Bochum zeigte im Erarbeiten von Chancen seine beste Saisonleistung und die Stimmung stieg, außer im schweigenden Kölner Block.

Es gab da Kontrollen am Einlass, die WH and Friends wollten meiner Information nach in den Sitzplatzbereich stürmen und die Polizei sorgte dafür, dass das nicht gelang. Der Twitteraccount der Kölner Ultras sprach von Polizeigewalt und es gab Verletzte. Diese Situation bekam ich vom Block A nicht mit uns sah dafür den VfL stürmen, rot war in der Defensive.

Bochum wirbelte, Hofmann fußballerisch verbessert, Asano emsig und Kwarteng trickreich. Das 1-0 schien nur eine Frage der Zeit, weil Köln im ganzen Spiel nur 4-5 mal aufs Tor von Riemann ging, leider traf einmal der Selke.

Aber erst war nur der VfL Bochum am Drücker, als wolle er den Rheinischen Frohnaturen den Karnevalsauftakt versauen. Aber die Wahrheit ist auch einfach, Köln war einfach sehr schwach, passiv und vielleicht Laufstark, aber ohne Idee nach vorne.

Daschner löste Bochums Stürmerblockade und erzielte das hochverdiente 1-0 als Abpraller. Das erste Tor für den Ex-St Paulianer. Und Bochum wollte und musste das 1-0 ausbauen, als wollte man am 11.11. wirklich Elfter werden.

Die Wahrheit ist, Bochums Team wollte die Vorgaben des Trainers umsetzten und den ersten Heimsieg erzwingen und man erspielte sich gute Chancen. Hofmann mit Traumpass auf Asano, der frei vor Schwäbe, dann ein Tritt in letzter Sekunde, der Japaner vergab nicht das einzige mal.

Der VfL ließ wenig Torschüsse der Kölner zu, in den ersten zehn-fünfzehn Minuten hatten die Efzehler zwei notierte Torschüsse.

Der Kölner Block leerte sich weiter und schwieg aus Solidarität, aber das war bei der überschaubaren Leistung des FC.

Beim VfL waren brilliant, Osterhage, Stöger und Riemann fehlerlos. Hofmann kommt aus seinem Loch, aber auch ihm fehlt das Momentum. Man spürte in der 35.-45. Minute etwas mehr Aktionen vom FC, dennoch bestimmte Bochum den Takt und hätte hier mit dem 2-0 den Todesstoß für den letzten gegeben.

Dann kam der Pausenpfiff und man rätselte, wo die Kölner geblieben waren. Dazu kriegt die Stadionfrage einen Drive und die Bayernultras hielten bei ihrem Heimsieg gegen die Heidenheimer Banner “pro Castroper” hoch, es geht um Renovierung, Neubau, Umbau oder eben einen scheinbar sehr unbeliebten neuen Standort.

Doch zunächst nervte bis zur 55. Minute, dass das 2-0 nicht fiel. Da fehlte der Killerinstinkt in der Box, Schlotterbeck, Asano und Hofmann vergaben. Asano, man-of-the-match in Darmstadt, wurde zum looser-of-the-day. Leider machten es Brosinski, Antwi und Paciencia später nicht besser.

Die Crux liegt also in der Chanceneffizienz und das wird sich das Jahr durchziehen. Andererseits, spielte Bochum bei den heimstarken Heidenheimern wie zu Hause gegen Köln, kann man da was mitnehmen.

Das Gute, Bochum war kein Aufbaugegner und bleibt im dritten Spiel ungeschlagen. Das Schlechte, man betreibt Chancenwucher und kann zum dritten Mal einen Letzten nicht schlagen.

Ganz ehrlich der FC war schwach gestern und man musste als Fan enttäuscht sein, nicht gewonnen zu haben. Denn die Leistung des Teams stimmte ja, auch Aufstellung, Einstellung und die Taktik.

Man ging traurig aus dem Stadion, denn es ist klar, zur Not muss man sich über die Relegation retten, wenn man in 12 Pflichtspielen nur einmal gewinnt, ist das durchaus ein Szenario: Das ist und bleibt zu wenig, mit einem bittersüßen Lächeln.

Tom,CB’93

P.S.: Grüße an Marcel und den Kambodschamann

Köln, konterte zum ersten mal, Selke löste sich auf rechts und der Fc machte aus dem Nichts das 1-1, unverdient, oder wenn man den Bochumer Chancenwucher betrachtet verdient. Denn verdient hat den Sieg der, der mehr Tore macht.

Köln hatte ab dem Ausgleich mehr Rükenwind, schoß aber auch nicht das 1-2, weil Bochums Defensive nun aufpasste. Nach 10 Minuten hatte sich Bochum erholt und kam erneut. Ein Dreifachwechsel brachte Förster, Brosinski und Paciencia, die aber schwächer waren als vorher Asano und Hofmann, nur Antwi brachte sich als Einwechselung positiv in Erinnerung.

Den Rest der Bochumer Angriffe brachte Schwäbe zum Erliegen, der einen Sahnetag erwischt hatte und bester Kölner war.

Der VfL Bochum versuchte alles, aber letztendlich hatte man etwas Pech und vor allem waren die eingewechselten Stürmer noch torungefährlicher als die auswechselten, auch deshalb fiel das 2-1 nicht plus Schwäbe, der einst Horn verdrängt hatte.

Bochums 1-1 fühlte sich wie eine Niederlage an, nach der besten Saisonleistung, aber die Fans klatschten dennoch Applaus, obwohl sie traurig waren.

Es wäre wie gegen Mainz und Augsburg ein Sieg verdient gewesen, wieder wurde es nur unentschieden und das ist der Unterschied zu den Vorjahren, solche Spiele wurden sonst gewonnen!

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