Riemääään

Viele VfL-Fans kam ziemlich überraschend beim Pfingstausflug 2024 die Meldung, dass Riemann für die beiden Relegationsspiele gegen Düsseldorf nicht im Kader steht. Das ist natürlich ein Hammer, der Typ der 10 Jahre unser Kult-Schnapper ist - und war, quasi plötzlich rausgeworfen, nur arbeitsrechtlich tut man dies nicht, Manu hat ja noch einen Jahr Vertrag. Aber was wird bleiben von Manuel Riemann, Hero, Klassekeeper; Wüterich, Elfmeterkiller oder Querkopf?

Riemann war ja fester Teil des VfL-Spiels und hat mit seinen Paraden (und auch den Öhrchen!) viel dazu beigetragen, das Bochum aufstieg und zweimal (oder dreimal!) drinblieb. Ist er nun von seinem überforderten Mitspielern zum Buhmann gemacht worden oder war er nicht mehr zu halten, weil er handgreiflich wurde? Ist er mit dem Trainer ein weiteres Baueropfer oder Täter im Ungeist gegen das Team? Ist er das Genie, dass uns gegen f95 mit Paraden im Elfmeterschießen gerettet hätte oder der Egoist, der den bogen verbal und körperlich überspannt hat?

Manuel Riemann wird, stand heute, nie wieder beim VfL Bochum im Tor stehen, obwohl er in Bremen, beim 1-4, der beste Bochumer Spieler auf dem Platz war, dies aber auch seine Mitspieler fühlen ließ. Der Rauswurf ist vom Zeitpunkt mehr als unglücklich und wirft - wie das Traineraus Letsch ohne echte Alternative - ein schlechtes Licht auf den sicherlich sympathischen Patrick Fabian, der nun, im Misserfolgsfall der Relegation, hieße ja Abstieg, arg dolle wackelte, der Patti.

Manu ist weg, das ist erst mal traurig und viele Fans werden ihn und seine Art auch vermissen, andere werden sagen, war überfällig.

Er wird natürlich fehlen im Showdown gegen Fortuna 95, am Do und Mo, keine Frage. Also wenn man den hochexplosiven Charakter Riemann diskutiert, muss man sagen, dass seine Torhüterqualitäten - zwischen Genie und Wahnsinn - selbstverständlich auch mit seinem leicht cholerischen Naturell zusammenhängen und er immer schon mal überzogen hat. Ob gegen Mitspieler, Gegner oder die eigenen Ultras: Manu ließ sich nie bitten, er rastete gerne mal aus und bot dann wieder extrem gute Leistungen, dann kurz Kreisklasse, er lebte in Extremen auf dem Platz, was auf der Torhüterposition nicht selten ist. Torhütern sagt man ja gerne nach, etwas verrückt zu sein, wie auch dem Linksaußen.

Manuel Riemann hatte die Nichtleistung seiner Vorderleute (im Abwehrbereich!) an der Weser (und nicht nur da, 74 Gegentore!) gesehen und schrie und packte Mitspieler: Das ist natürlich auf Dauer Gift für die Abwehr (und die gesamte Mannschaft) und auch ein Teil des Problems, zugleich aber - und das ist kurios - die vermeintliche Lösung des Abwehrproblems. Einer, der den Mund aufmacht, die Frage ist aber immer WIE!

Aber hilft natürlich nicht, wenn ein vermeintlicher Mitabsäger des Trainers Letsch - nun auch den Co-Chef mit Losilla (und Butscher selbst) mimt und dabei verbal (oder körperlich?) übergriffig wird. So endet das tolle Kapitel Riemann ziemlich unrühmlich und Fabian muss sich vorwerfen lassen, das nicht viel früher angegangen zu sein, die Casa Manu R..

Luthe und Thiede sind nun die Bankkräfte für die beiden für den Verein sehr wichtigen Spiele, und Luthe, der gegen Leipzig stark anfing und dann stark nachließ, hat zumindest Erfahrung und VfL-Stallgeruch. Ob das genug nützt, wird man sehen müssen, die Fans werde ihn sicher gut annehmen.

Das Signal bei Bochum ist Unruhe wurde nun gesendet und muss von uns Fans Donnerstag und Montag korrigiert werden, damit bei uns kein schwarzer Rauch aufsteigt wie bei Rostock.

Den Abstieg muss man nun ohne Schnapperlegende Manuel Riemann erledigen, womit ein tolles zehn Jahre-Kapitel endet, nach Scholz, Zumdick und Rein, einer der besten Bochumer Keeper ever geht nun ohne Abschiedsspiel.

Tschö Manu, wir werden es ohne Dich richten müssen.

Tom;CB’93

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