Vertikale Gespräche

Als ich am Samstag um 9.47 aufwachte, merkte ich, dass ich vergessen hatte, den Wecker zu stellen. Ich wollte um Neun aufstehen…Man, es war fast zehn und der Zug 103 fuhr um 10.47 von Gleis Sieben ab. Kurz geduscht, frische Sachen, auf gings über den Barbarossaplatz zum Haupfbahnhof. Schnell noch einen Kaffee eingeamtet und man setzte sich auf den Bahnsteig.Dort hatte ich erst mal ein Supergespräch über Horoskope und dann kam auch schon der Zug mit den 40 Bochumern. Page, Jimbo, Björn, Schäfi, Makko, Dirk hatten schon gut aufgedeckt, vier Warsteinerfäßchen gekühlt, dazu gabs Mettbrötchen, Käse (ein Kilo) und sonst noch von Dirks Vater selbstgebrannten. Man genoß die Rheinstrecke hinter Bonn, laberte Mist, sang, hatte Spaß und am Karlsruher Hauptbahnhof brauchte man gefühlte 20 Minuten vom Bahnsteig zum Bus. Und immer schön laut singen war das Motto und vertikale Gespräche führen, wie Schäfi es nannte.

Das hätte unserem Highfield Hopper Olli D. auch gefallen, wobei Beatstakes, Ärtze, Dropkick Murphies und Flogging Molly sicherlich nicht so unterirdisch spielten wie der VfL in Halbzeit Eins. Die Leistung von Münster wurde fast getoppt. Nach 2 Siegen aus den letzten 12 Ligaspielen und keinem aus sieben Vorbereitungsspielen sowie zwei Pflichtspielen ohne Sieg nach 90 Minuten komen zum Glück die “leichten” Aufgaben gegen Wolfsburg und Schalke, sechs Punkte garantiert, vor allem mit den Tor- und Zweikampfmaschinen Ono, Azaouagh, Pferzel, Sestak und Co. In Halbzeit zwo hatte man dann einen Pfostenschuß in der Nachspielzeit, das wars. Ohne Offensive keinen Sieg und gelbe Karten für gesunde Härte gibts ohne Zdebel und Wosz wohl nicht. Die Sonne hatte erbarmungslos auf die 300 Bochumer herabgeschienen, die Ultras mühten sich mit dem Capo um gute Stimmung, aber das Spiel unseres Teams war zu mies, allerdings muß man nicht den Kapitain Maltriz anrotzen, falls das so war: miese Aktion.

Koller, im vierten Jahr Trainer in Bochum, wird dieses Jahr ein hartes Jahr haben und ich bin heilfroh, wenn wir 15. werden, ehrlich.

Dann ging man mit 2,7 atu aussem Wildparkstadion, Jimbo lallte nur noch und man traf ein paar tätowierte Karlsruher, die uns in ihre Kneipe auf ein paar Bier einluden. Ein wirklich netterAbend begann mit vielen krassen Liedern in dem rappelvollen laden, wir ließen den Rückzug sausen, man lebt schließlich nur einmal. So sangen wir geile alte Lieder, standen mit Oberkörper frei in der Kneipe und gegen elf waren wir so blau, dass ein Karlsruher und den Weg zu einem Hotel zeigte, vor dem wir uns schlafen legten und dann unsere Freundinnen anriefen, um uns abzuholen. Allerdings wußte wir nicht, wo wir waren. Dass wir es zum Bahnhof schafften, kam einem Wunder gleich, dort ließen wir noch mal einen ICE sausen und fuhren um 1.30 los, um gegen sechs und sieben in Köln und Bochum zu sein. Der Schaffner, ein Member der Gay COMMUNITY Marke naßforsch lachte über unsere Gruppentickets, Makko hatte weder Geld noch Ticket und ich mußte 65 Euro nachlösen und Björn 120 Euro, da er keineKreditkarte dabei hatte. Er hat also 175 EURO bei der deutschen Bahn gelassen. Das ist mal ein guter Kurs, wa? Und war es das wert?

Ja………

 

Tom, CB’93

 

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