Platikostern im Hoppschen Streichelzoo

Der erste COMMANDANT genoß noch die frühen warmen Sonnenstrahlen an der Burg Kemmnade, die ihn wilkommen hießen zu einem warmen schönen Ostersamstag, an dem im nahen Münsterland die Osterfeuer brennen sollten. Er fuhr mit dem 67′er nach Wuppertal, um dort dort mit Mathhes auf den Patienten aus Radevormwald zu warten. Strenggenommen reiste nur einer von uns aus Bochum zum Spiel. Das vierte COMMANDO-Mitglied wurde in Köln aufgelesen - und eben diesen Kölner ist der VfL nach 17.17 wieder auf den Fersen.

Man brauchte von Köln aus nur 2,5 h nach SINSHEIM, Hoffenheim ist da 4 km von der Autobahn nach Stuttgart entfernt. Also begaben sich die vier CB’s in das Strassendorf, um dort zu essen und ein wenig von der TSG Hoffenheim-Atmo zu schnuppern. Man begenete einzelnen Bochumern im Örtchen, die dasselbe vorhatten, Hoffenheim begreifen (auf der Hinfahrt hatte man in Mannheim die SAP-Arena des Sohnes gesehen und den Hockenheimring). Die Stuttgarter sollten später kommen, so ging man in der Einkaufsttrasse in ein Lokal, wo es Schnitzel, Pommes und ein Bier für 10 Euro gab. Perfekter Auftakt, die Sonne strahlte mit 28 im Kraichgau und Matthes behauptete, er käme aus Rohrhausen, einem Nachbarort…Capice? Also, es ist wirklich Dörflich dort in Sinsheim am Flugzeugmuseum und jeder Deckschrubber wird in der Dorfatmo zum Admiral, das konnte man sogar ohne Großstadtarroganz feststellen. Man wartete noch ein wenig bei Heidelberger Pils und sollte die Schwaben dann doch am Gästeblock treffen.

Viele Bochumer, etwa 3000, hatten sich aufgemacht, um in der in der Winterpause eröffneten Rhein-Neckar-Arena dabeizusein, wenn der Vfl gegen den Aufsteiger- und Exmeisterschaftsaspiranten die Klingen kreuzt. Der VfL hatte die HOFFENHEIMER im Wintertrainingslager mit Sestaktor 2-0 bezwungen und so hofften die meisten zumindest auf einem Punkt im Wohnzimmer des Hopp. Doch leider war erst die TSG spielbestimmend über Wellington (mit Großchance als Grätsche), mit Ba und Obasi, dazu machten Vorsah und Nilsson Dampft. Der VfL hatte hinten umgebaut, Concha spielte rechtsaußen, Maltritz innen mit Topleistung, daneben Shootingstar Mavraj, links spielte Bochums Bester seit 2,5 Jahren, Antar Yahia. Eine gute Defense, davor spielte Bönig als Linksaußen (und hielt keine 90 Minuten durch!), Imhoff, Dabro, Ono, Epalle - der sich nach 7 Minuten mit einem Jochbeinbruch verabschiedete. Das war bitter, weil man ohne Klimo und Aza angetreten war und nur Sestak vorne stand, dem jetzt Freier helfen sollte.

Bochums 3000 machten mächtig Lärm in einer Arena mit echtem Güllegeruch - das hat selbst Mönchengladbach nicht auf ihrem Steckrübenfeld nicht. Man sah die Chancen der TSG, die aber nicht so zwingend waren wie beim 1-3 im Hinspiel. Die 1899er hatten Spielanteile, aber waren auch durch  7 sieglose Spiele verunsichert, da half auch das Trainingslager nicht. Die Bochumer standen kompakt wie gegen Leverkusen und Mönchengladbach und auch Fernandes konnte seine Hintermanschaft mit seinen Ballfallenlassen nicht so verunsichern, dass die Hoffenheimer richtig zwingend wurden. Dann kam ein Schuß von Dabro vor die Füße von Sestak und er machte als Abstauber das 0-1. Verdient ? -Nö, da noch nicht, doch man jubelte und die Hoffenheimer kamen und versuchten, doch es blieb beim 0-1 zur Pause. Die Stimmung in der Arena zwischen Rentnern, Kindern und Neufans bestimmte nur der VfL- mal sehen  was passiert, wenn Frankfurt, Stuttgart und Co in Hopps neues Ikeawohnzimmer kommen.

Bochum igelte sich nach der Pause nicht ein, Koller hatte wohl die richtigen Worte gefunden. Der Vfl drückte nach vorne gegen die Kette um Compper, Weis, Beck und Co. Dieses Angriffspiel führte nach einem Einwurf und einer genialen Finte von Sestak zum 0-2 - jetzt verdient.  Hoffenheim, der Stern der Rhein-Neckar-Gegend löste sich nun auf. Carlos Eduardo schlug dem tapferen Bönig ins Geschicht, Rafati schickte ihn bei hohen Temperaturen in die kalte Dusche. Dann lief Sestak wieder gegen Bochum-Kurve und Haas senste ihn um wie beim Rugby. Tiefrot für den Goalie, dafür kam Torwart Nummer drei Öcalan, der nun Haas und Hildebrand vertrat, und Hoffenheim war mit acht Feldspielern verloren, Nilsson ging für ihn. Bochum brauchte nur Katz und Maus zu spielen, Freier tankte sich endlich mal gegen drei durch und Sestak spritzte zum 0-3 heran. Dass Grote nicht noch das 0-4 machte lag an der Plattheit der Bochumer und am Gegner, der sich zwar nicht auflöste, aber aufgeben mußte. Es war dann fast Sommerfußball zur Freude der Osterurlauber aus dem Ruhrpott. Der Rest war jubel und Paddy. Die Spieler waren zu platt zum Freuen und schickte das zweite Badenser-Team nach dem KSC ohne Punkte in die Kabine. In der Hinrunde hatte man beide Matches verloren, der Punkteaufschwung bleib bei Kollers Truppe, die sich trotz der Ausfälle von 3-4 Stammspielern nicht abbringen lies von der Siegerstrasse und Eier zeigte in der Provinz.

Dort werden sich bald wissen, dass es Stuttgart gibt, Frankfurt und den 1. FC Kaiserlautern - und das reicht den Leuten aus den Metropolen auch als Provinz. Den TSG Hoffenheim 1899 braucht kein Mensch, außer Hopps Ego gibt es kaum Fans für dieses Projekt und Bochums Spieler haben auf dem Rasen die richtige Antwort gegeben.

Sestak bommbt TSG zurück ins Kraichgaunirwana. Viel Spaß beim Frühlingsfest, auch dem Fokuhiladeppen, der uns “großzügig” viel Glück beim Klassenerhalt wünschte. Danke, aber wir sind immerhin 32 Jahre Bundesliga, ihr ein halbes Jahr.

Wir haben nun 28 Punkte und eine gute Chance mit einem Sieg gegen den verhaßten BVB die Relegation zu Vermeiden.

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’93

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