Brychpilot

Man, wenn man von so einem geilen (Sonn-)Tag auswärts wiederkommt, dann ist man wohlig fertig. Schon mittags mit RE nach Aachen mit Nicole, Andreas und den anderen Blauen, hätt ich wissen müssen, fahr ich mit denen beiden oder dem Klüngel, erlebe ich Highligths wie Duisburg (0-1) und Karlsruhe (0-2), so siegte man auch in Aachen mit 1-3, mit zwei Toren Differenz.

Doch Aachen war in vielerlei Hinsicht spektakulärer, denn schon im pittoresquen Domkeller (Limpi fand kein gutes Hefeweizen) stieg die Stimmung rasch und auf dem Weg zum neuen Tivoli, konnte man Bochum Pessimismus ablegen und hätten nicht die ewiglangen Fanschleusen genervt, dann hätte ich den N2 Sitzplatzbereich total smooth erreicht.

Dort wartete das 5 Mann Commando und man sah einen feldüberlegenen VfL, bei dem Azaouagh und Ostro unter dem Boss Dabro ihre Höchstleistungen rauskitzelten. Doch ohne Luthe hätte Aachen über Arslan schnell 1-0 geführt, aber der Bochumer Keeper sollte mit Aza zum Bochumer des Tages werden.

Das 0-1 war wohl eine verunglückte Flanke auf Tese, die direkt den schwarz-gelben Keeper überwand. Die Führung war verdient, was Ballbesitz, Dominanz und Chancen anging, Maltritz hätte volley das 0-2 machen können. Aber wie aus dem Nichts überlupfte ein Aachener die Bo-Viererkette und Arslan nahm den Ball an und schoß unten links ein. Gut gemacht, war aber etwas abseitsverdächtig und damit begann der Schiri ins Rampenlicht zu rücken. Dass nun Aachen seine 19.000 verwöhnen wollte nach zwei Niederlagen, sollten Bochums Fans “das typische Faden verlieren nach der Führung nennen”.

Doch das Alemania zu hause auch ein wenig aufkommt, ist eigentlich auch normal, schließlich sind Hyballas Mannen um Stiebel, Arslan, Auer und Co kein Kanonenfutter. Das 2-1 fiel nicht, Aachens Kulisse war farbgewaltig und totenstill, so mancher fröstelte zur Halbzeit ein wenig, doch es sollte so spannend werden, dass im Reitstadion nebenan die Schreie zu hören sein mussten.

Bochum begann mit Boss Dabro, Youngster Ostro, Dribbelkönig Aza souverän wie in HZ 1. und sollte durch einen Assist von Aza und ein Tor durch Korkmaz in der 55.  Minute führen, wieder, wie gegen Bielefeld und Fürth, lag der VfL Bochum in Front, doch ein 2-2 fiel nicht, obwohl Schiri Brych alles tat, dass es fiele.

Die erste Situation passierte fünf Meter Luftlinie von mir entfernt: Ein langer Ball auf Auer, Malle steht etwas falsch berüht Benny A. mit dem Arm, doch der fällt “wie vom Tsumani umgespült”. Brych gibt einen schmeichlhaften Elfer, der Kartoffelkäfer schießt unten rechts und Luthe hält. Held Nummer eins des Tages. Dann geht das Spiel weiter, die Aachener drücken, dann fliegt ein hoher Ball Richtung Fünfer, Luthe faustet erst den Ball und dann den Aachener, Brych gibt wieder Elfer. Entsetzen und Wut im Bochumer Fanblock, dann tritt Auer zum 2. Elfer des Tages an und zimmert den Ball unter die Latte. Der Ball tickt nach unten, ein Wembleytor, diesmal scheint der Ball drin, zumindest beim Sehen der TV-Bilder, im Stadion dachte ich, nicht rin und jubelte. Die Spieler laufen auf Brych zu und schreien ihn an. Dann geht das Westderby weiter und das Spiel wogt nun hin und her. Bochum kontert, doch Tese fällt als einziger ab, auch weil er kaum Bälle kriegt, doch auch weil seine Körpersprache nicht gut ist.

Dedic kommt, doch das 1-3 fällt auch per Elfer, auch den muss man nicht geben. Die wenigsten stelllen sich zu diesem Zeitpunkt den Schiri im engen Höschen vor, eher im spanischen Stiefel. Vorher warf er noch einen Aachener mit gelb-rot runter, wenigstens das war ok.

Das 1-3 durch Maltritz ist verdient, doch wieder gelang dem VfL nicht den wankenden Gegner richtig mattzusetzen. Allerdings war der Sieg verdient und nach dem Schiriamoklauf überraschend und wichtig für die Moral des Funkelteams.

Während meine Brennstäbe im Hals zum letzten mal heiß liefen, als die Mannschaft und die Fans ”so gehen die Bochumer” intonierten, schienen alle Bochumer wieder optimistisch nach vorne zu blicken. Man hatte 13 Spiele ohne Niederlage geschaft. Darauf noch ein paar Bierchen in der AACHENER CITY, gegenüber vo Theater war ne urige Kneipe und der RE von Aachen nach Hamm brachte die Protagonisten ebenso glücklich nach Hause, wie sie 2004 und 2006 waren, als man in Aachen aufstieg. In Aachen siegt der VfL immer in der 2. Liga und wir sind immer direkt wiederaufgestiegen.

Hoffen wir, dass das alles so bleibt.

Tom,CB’93, Sektion Rheinland’04

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