Nobel geht die Welt zugrunde

Eine Niederlage im Westfalenderby ist immer ärgerlich; in den Neunziger Jahren vergeigte man verdammt regelmäßig gegen teure Truppen aus dem Gebiet im Osten von Bochum, Dortmundia. Es war dann so 2003/2004, da konnte der BVB den Strom nicht mehr zahlen und hatte so 200 Millionen Miese. Seitdem kann Bochum Dortmund auch zweimal schlagen, letztes Jahr holte man vier Punkte, wurde Derbymeister der Statistiker. Man machte gar ein Plakat, das ist seit gestern Altpapier. 

Am Freitag fuhren also 5000 Bochum nach Dortmund (200 hatten sich beim Vereinsheim von Bochum-Ost mit den Treuen sowie den Ultras getroffen), der Bahnstreik hatten keinen gestoppt, schon eher die mauen Leistungen der zwei Teams in den letzten Wochen. 72.000 Zuschauer sahen in der ersten Viertelstunde nur den VfL kombinieren, doch vorne, im Sechzehner, bleibt der VfL in der Saison meist harmlos, erst recht wenn Bechmann einen so schwarzen Tag hat wie gestern. Dede hatte keine Mühe. BILD-Note 5 für den seit Wochen glücklosen Dänen, ziemlich logisch wenn jeder Ball 5 Meter verspringt. Epalle fehlte diesmal gefühlt stärker als gegen Nürnberg. Sestak spielte passabel, aber das 1-0 machte Tinga, der einen von Wörns abgeklatschten Kopfball abstaubte. Zdebel hatte beim Standard gepennt. Doch dann kam der VfL und machte weiter Druck und auch Dortmund entwickelte mehr Aktivität, doch beide Teams hatten, wie beim mickrigen 1-1 aus dem Vorfahr, Probleme ein Spiel aufzubauen. Dortmund fehlten sechs, Bochum vor allem Zwetschge und Gekas. Eine 10 hat Bochum nicht mehr, nur Mittelfeldläufer. Sestak setzte sich dann in der 35. Minute gut gegen Wörns durch und den zurückgelegten Ball haute Miecel zur Freude der Bochumer (außer Ralf Zumdick auf der Westfalenban) in das linke untere Eck. Dann spielte Bochum und nur noch Bochum. Die schwarz-gelbe Wand schwieg, aber Weidenfeller und ein junge Amateur verhinderten das verdiente und mögliche 2-1. Mit Remis kam man aus der Pause, spielte auch weiter sicher, aber ohne Effekte nacxh vorne. Drucklose Dominanz könnte man nennen, was dann dazu führte, dass Sestak es mal alleine versucht. Wörns foult, gelb-rot - zurecht, aber dies hat die Dortmunder 30 Minuten nicht geschwächt, auch nicht die Pfiffe für Kovac. Dann war Bochum von der Rolle, spielte quer. Koller ist auch nicht der Trainer, der zwei neue wie Grote und Fuchs sofort bringt, bei ihm kommt Imhof für den schwachen Dabro, der nur von Bönig getoppt wurde. Bitter, sollten mit Wörns zur Belohnung duschen dürfen. Keine 10 Minuten später, der VfL immer noch optisch überlegen, gibt es eine unnötige Ecke - und Frederico kommt an den Ball und macht das 2-1. Dann kam nichts mehr von dem VfL, der dann noch 20 Minute hätte stürmen können. Es gab dann in der 89. Minuten noch einen Lattentreffer, doch die letzte halbe Stunde war von uns einfach kein Bundesligafussball.

So rutschte Bochum von zwei auf vierzehn und wenn die Mannschaften von unten kommen im November, dann wird der Herbst mal wieder bitterkalt. Und was dann in Bochum passiert, weiß jeder. Parolen vom Vorstand, schlechte Laune und vermutlich ein Abstiegskampf im offenen Ende.

Den Anfang hat Bochum gestern gemacht, denn seit 6 Spielen hat man nicht mehr gesiegt und in zwei Wochen kommt Bayern.

O Zapft war

 

Tom, CB’93

 

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