VfL-Jesus und der Riesenkürbnis

Morgen feiern wir Hindus die Befreiung der Bundeslade in Ägypten durch Jesus, der damit die Herrschaft der Riesenkürbisse ein für allemale beendete. Als Bochumfan, Protestant und Altultra kann ich da nur sagen: “Ein Glück”, “Happy Chanukka” und “Weihnachten - da geh ich eh nicht hin!”. Das sagte sich heute auch der Kambodschamann, der ebenso fehlte wie unsere Kommnunikationsdrohne. Beide wurden nicht nur laut Stadionflüsterpropaganda vermisst, ihre Plätze blieben leer. Ach ja, Bochum siegte 2-1 in einem - wegen der Notaufstellung am Ende -nicht minder notwendigen, aber dennoch überraschenden Arbeitssieg. Und Horrorclown werde ich in dem Leben genauso wenig mehr wie Verkehrspolizist oder Rodeoreiter. Aber Erdnüsse stricken kann ich.
Der Mix den Chefkoch Verbeek heute zusammenmixte, schmeckte am Ende den knapp 14.000 Zuschauern - minus den 300 Gästefans - ganz ordentlich. Die Elf des VfL, die nach 90 Minuten auf dem Platz stand, war eine bessere B-Truppe - und dafür war der knappe Heimsieg ein sehr respektables Ergebnis. Den 14.000 Bochumern fiel eine kleine Last vom Herzen, denn nach Offensivverkäufen, Verletztenmisere und den Auswärtsniederlagen hatten viele Angst um ihren VfL. Da kam das heutigen Ergebnis gegen den Dritten Heidenheim genau zum richtigen Zeitpunkt und man ging sehr erleichtert nach Hause oder in die Kneipe umme Ecke zum Absacker.
Der VfL begann nicht nur ersatzgeschwächt (Fabian, Losilla, Eisfeld, Celozzi, Gyamerah und Stöger), sondern auch zielstrebig und effizient. Vorher tauchte Rot bei einem Standard kurz vor Riemann auf, doch der VfL stand zunächst kompakt.
Dann ein langer Pass von Stiepermann auf Mlapa, der blieb cool und schoß unten rechts ins Tor des chancenlosen FCH-Keepers. Das gab dem Gastgeber Sicherheit und die Westfalen legten nach und einem Foul von Beermann an Mlapa zeigt der Schiri auf den Punkt. Der Rote wurde getunnelt durch unsere schwarze Perle, die fällt, ein Foul im Strafraum: Bastians nicht ganz sicher gegen Müller, aber es steht beruhigend 2-0.

Die verdiente Führung des VfL gegen eine Mannschaft, die zwar viel den Ball hat in Halbzeit eins, aber nichts Zwingendes zustande bringt. Hatte Heidenheim den VfL unterschätzt, war Bochums Taktikumstellung entscheidend? Der VfL nicht wie gewohnt mit viel Ballbesitz, man lies den FHC kommen und die hatten in der ersten Halbzeit nur zwei drei Torchancenansätze.

Das 2-0 in der Pause wäre ein Vorentscheidung gewesen, doch der VfL ist seit 19 Spielen nicht ohne Gegentor ausgekommen: Er schaffte es auch heute nicht. Riemann wirft Bastians an, der köpft vor Dawidowicz, dessen es Woche nicht gewesen ist: nur noch 2-1, ein Slapsticktor, das sofort zu Verunsicherung führt.

Nun kommt endlich die Mannschaft von Schmidt und das übliche Zähneklappern geht los. Statt eines schnellen 3-0, ist nun Heidenheim am Drücker. Bochum ist zu ungefährlich in den Zweikämpfen und der FCH hat nun Oberwasser, das Spiel könnte kippen. Die Gäste treffen per Kopf die Bochumer Torlatte (oha - ich habe Latte gesagt!) und alles sieht nach einem Turnover aus. Aber Bochum hält dagegen, obwohl nun auch Bastians runter muss. Erst kommt Wydra, dann Rieble, dazu startete Saglam in dieser jungen Elf, man muss ihnen Fehler nachsehen.

Das Publikum reagiert und feuert seine Mannschaft an, die nun fightet. Bochum beginnt nach 20 Minuten wieder das Spiel in den Griff zu kriegen und hätte auch 2 Mal das 3-1 per Konter machen können. Mlapa ist irgendwann platt, es kommt Quaschner für den glücklosen Wurtz, aber die Defensive hält. Bochums Pässe sind ungenau, aber hinten fängt man sich und verhindert den Heidenheimer Ausgleich.

So ein Remis wäre wie 100 Gruselclowns gewesen, doch es fiel nicht. Bochum siegte verdient, Kürbisse sind Mittwoch wieder Suppengrün und wir haben in Fürth die Chance nachzulegen, wenn wir bis dahin noch 11 fitte Spieler haben.

Aber der VfL-Jesus hatte nun auch Autogrammkarten wie der Tanklwart und die Ritterburg Spezi und Fiege. Ach komm, dat war okay und wat willste mehr.

Perfektes Spiel kannste zZ bei Red Bull Leipzig sehen und das ist wahrhaft gruselig. Nee, fahren wir lieber nach Fürth, Bielefeld, Dresden oder Pauli, alles andere ist eh nicht in unserem Bereich. Da können andere besser, wir sind wieder 9.ter und gucken nach oben, statt nach unten.

Ich muss euch sagen, ich bin erleichtert. Wir bleiben heimstark, schuldenreduziert und wir selbst. Leider sind wir auswärts ein Leichtgewicht. Man kann nicht alles haben.

Tom;CB’93

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