Schweinespiel - Derby

Das “Derby” - Pottderby - steht am Freitag, ein weiteres Auswärtsderby zwischen dem beim BVB und Schalke, an. Spannung, Erotik, Fußpilz? Man freut sich schon, doch der ganz große Thrill wie bei den großen Derbies fehlt, selbst ein NRW-Derby bei Bielefeld und Gladbach scheint mehr zu versprechen. Aus den frühen Achtzigern kennt man die Zebras nach unter Dietz und Co, dann waren sie zehn Jahre weg, Bochum immer dabei bis 1992. Trotz der Prämisse, um die dritte Macht im Pott zu kämpfen, geht der MSV in die Saison mit dem neuen Stadion. Im letzten Jahr sah ich ein Derby RWE-MSV, im Rückspiel schickten die Duisburger unter tätiger Mithilfe des Schiedsrichters  in die dritte Liga. Die Duisburger würden uns nur zu gerne in die 2. Liga schicken, damit sie selbst nicht absteigen und sie die dritte Kraft im Fußballruhrgebiet würden. So ihr Credo, was wäre unseres? Doofe Spiele im Nebel vermeiden, kein 1-0 kriegen.

0-1 durch Graulund, da war doch was?

Das Team um Marcel Koller mühte sich 9 SPIELE (!), um wie ein “gutes Opfer” auszusehen. Doch dann kam Feel-Good-Wolfsburg und tat das, was sie oft taten, dem VfL helfen. Schon eine Neurer-Demontage hatte die VW-Städter mit einem 5-1 im Ruhrstadion verhindert, nun verlor man 5-3, ein 8-6 wäre auch drin gewesen. Das beste Saisonspiel mit dem 2-1 über den HSV bescherte dem Trainer und Verantwortlichen großes Aufatmen, ob’s nur eine kurze Verschnaufpause wird, zeigt sich am Freitag, aber auch zu Hause gegen Bielfeld.

Die VfL-Verantwortlichen hatten die üblichen Dinge ausgepackt, die “reichen” Wolfsburger, die “bösen” Bayern und zuguterletzt - der Trainer bleibt, ruhig weiterarbeiten. Im Westen nichs Neues, die Stimmung wäre frostig geworden, hätte Wolfsburg gesiegt. Hätte, wenn und Aber zhlt aber nicht.

Das Kollerteam legte das Team los wie die Feuerwehr, 4-0 zur Pause, WOB hinten offen wie ein Scheunentor. Bochum im Offensivrausch wie noch nie, aber hinten auch schwach wie üblich. 1-3 in Halbzeit Zwo.

Gegen den MSV mit seinen Querulantenstürmersternchen um Lavric und Ailton, wirds eher ein Kampf auf Augenhöhe, wie Kuntz erklärte, der Spielplan machts möglich und die Meidericher gehen es wie ein Enspiel an: Trainingslager, Einschwören, die Verantwortlichen betonen die Siegpflicht gegen eventuell neu selbstbewußte Bochumer.

Nur der Kampf arm gegen reich wird’s nichts, denn die Spielergehälter sind auf beiden Seiten das 20-30 fache der Fans aus Rheinhausen oder Goldhamme und daher gilt Kampf als Trumpf, damit man glaubwürdig sein kann.

Die Frage, die sich noch stellt, ist: Kann man offensiv wieder überzeugen, ist man bissig genug und hält die Wackelabwehr? Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen Berlin, Aachen und Wolfsburg und - wie immer - auf dem Platz…. 

Und da liegt Freitag kein nackter SCHIMMI auf der Mittellinie….

Nur der nakte Ball…

Tom, CB’93

  

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