Schuld war nur das Magnum

Der VfL Bochum rutscht durch die gestrige 0-2 Heimniederlage ganz tief in den Abstiegskampf der 2. Liga. Im kleinen Ruhrpottderby wurde der MSV Duisburg die neue Nummer Drei im Pott, ohne selbst zu überzeugen, zumindests spielerisch blieben beide Ruhrpottteams blass. Der Sieg der Meidericher vor 17.500 Zuschauern an einem nieseligen Dienstagabend war vor allem aufgrund der schwachen Halbzeit des VfL völlig verdient und wurde von 3500 MSV’lern gebührend gefeiert.
14.000 Bochumer schwiegen, riefen „Hochstätter raus“, pfiffen schlußendlich und sahen pflegmatisch zu, wie ihr teilüberfordetes Team fast noch das 0-3 durch Stolpergiraffe Onuegbu kassiert hätten. Am Ende gab’s Pfiffe von der Ost, höhnischen Applaus von Frisurgott Gündüz und „Leader“ Stöger an die wütenden Fans. Die Stimmung sollte sich als komplett im Arsch darstellen im Januar 2018 anna Castroper und nächste Woche gegen Bielefeld hab ich wirklich Angst um den Verein. Das ist nicht die normale Bochumer Angst, die man immer latent hat, sondern eine echte Angst vor dem neuen Bochumer Buch der Apokalypse 2010 reloaded.
Die Anzahl der Baustellen in Bochum übersteigt mittlerweile den Brandschutz am Berliner Flughafen oder die eingestürzte Kölner U-Bahn. Der tiefe Riss durch die Bochumer Fanszene, die sich durch alle Fraktionen zieht, geht direkt über ein führungsloses Team mit blassen Trainer bis hin zu Villis selbst. Hochstätter ist das Zentrum der Wut, das kennt er aus Gladbach, als er Lienen enteierte und Fach installierte.
Dass Bochums jüngstes Startelfteam 23,7 Jahre hatte, machte sich 15 Minuten positiv bemerkbar. Der VfL mit Angfangsschwung, aber eben wie so oft ohne echte Torgefahr und mit zu wenig Chancen in der Box. Wie man mit Wurtz (die Zehn!) dieses Problem angehen will, bleibt das Geheimnis von Rasiejewski. Hinterseer, Diamantakos, Sam, Gündüz und Eisfeld auf der Bank, Merkel auf der Tribüne, Bastians verkauft, Dorne, Ochs, Leitsch und Hemmerich auf dem Platz, bis zum 0-1 in der 40. Minute war es ein Versuch wert. Doch Ochs verlor den Ball an Iljutcenko, über Schnellhardt und Stoppelkamp zu Shootingstar Engin, der wieder Iljutcenko bedient und der mit einem herrlichen 0-1, wenn man ein Jünger des Dietz-Vereins ist. 3500 Zebrafans jubelten, die Bochumer Ost antworteten umgehend mit „Hochstätter raus“. Die Ultras hatten im Block B eine ähnliche Parole gerufen, es scheint so, als ob Christian Hochstätter Senior und Junior mit dem VfL Bochum so langsam durch sind.
Die Entlassung von Verbeek, das Holen „von Dorftrainer Atalan“ und Probiertrainer Rasiejewski, zeigten nicht, warum Hochstätter einst vom HSV umworben wurde oder eben gerade. Der Sportchef ist in Bochum zur Zeit sehr sehr einsam.
Die tiefen Risse in Bochums kleiner Fanszene mit zwei Petitionen und dem schweigenden Protest der Ultraszene, sind der hohe Preis den Villis, Engelbracht und Co für die Ausgliederung bezahlen. Die meisten Leute werden sich schlicht abwenden, wenn Bochum Montag gegen Arminia wieder so spielt, wenn sie es nicht schon getan haben.
Gruev kann jubeln über einen Duisburger Traumstart 2018, weil Janelt (Vorzug vor Eisfeld) den Hajri umsenst und Wolze den fälligen Elfer zum 0-2 verwandelt. Sämtliche Maßnahme des Trainers scheiterten an diesem Abend. „RI-RA-Rückrunde“ kann zur „Adios Zweite Liga Tour 2018 nach unten“ werden, wenn wir nicht schwer aufpassen.
Bochums Zweite Halbzeit war geprägt durch einen fehlenden Leader, zu wenig Spielwitz und eine zweite Szene durch Wurtz, wo er erneut vorbeischoss. Sein erster Fehlschuss in der 1. Hälfte, hätte dem VfL das 1-0 bringen können und damit dem Spiel eine andere Wendung. Aber Wurtz ist soweit vom Torjäger und der 10 entfernt, wie der Verein vom Aufstieg in die 1.Liga. Darauf haben viele, wie auch ich gehofft. Aber seit gestern ist noch klarerer als je zuvor, was Bochum braucht. Einen neuen Trainer zunächst, würde ich mal seit gestern sagen. Dann ganz dingend einen runden Tisch aller, wirklich alles Fans und vermutlich eine Aussprache mit Villis. Hochstätter kann sich für dem Sommer schon mal nach einer neuen Tätigkeit umsehen. Die Situation wird für alle unerträglich werden.
Der Abstieg 2018 wäre eine echte Katastrophe, ähnlich wie 2010. Und auszugliedern ist dann auch nix mehr, außer meine schlechte Laune heute morgen. Was das alles mit Magnum zu tun hat, erfahrt ihr demnächst (Steigerung des Spannungsbogens ;–))))).

Tom; CB‘93

P.S.: Heute mal keine Grüße

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