Mum bun

Aschermittwoch sollte in Bochum nicht nur einiges vorbei sein; es beginnt auch vieles neu an der Castroper Straße. Zunächst mal hat der VfL einen neuen Cheftrainer, den Robin Dutt, der zusammen mit dem (seinem) Co-Trainer, Heiko Butscher, den VfL sportlich retten soll. Das ist die wichtigste Personalie gewesen. Gegen Darmstadt gelang Bochum ein glücklicher Kampfsieg des Willens und der Einstellung, doch das wird aber nicht immer reichen. Das könnte schon in Heidenheim eng werden.
Dafür möchte Neutrainer Dutt Blockaden lösen, tiefe Gräben etwas zuschütten und dosiert Neuerungen einführen. Auf der PK machte der Traineroutinier, der sich im Internet viel Skepsis hätte gegenüber sehen können, eine sehr gute Figur und verbreitete flux Hoffnung. Sesi, der den Job von Hochstätter fest übernehmen soll als Sportchef, ist der nächste neue Fixpunkt am Bochumer Firmament. Dazu kommt nun auch für den kaufmännischen Bereich I. Kaenzig, der Wilken Engelbracht ersetzen soll. Diese Besetzung wurde vorab ebenso sehr kontrovers diskutiert, weil besonders von Ausgliederungsgegnern vermutet wird, dass diese spezielle Personalie, dazu dienen könnte, chinesische, ausländische oder nicht-lokale Finanzinvestoren zu locken. Dazu ist es natürlich klar, dass drei-vier Neubesetzungen, im AR, Trainerstab und im Sportdirektorenbereich, die Position des AR-Vorsitzenden wieder festigen sollen. Er, der Herr Villis, wurde von den verschiedenen Fraktionen der Opposition ins Visier genommen, weil er das Erfolglosduo 2017/2018 Hochstätter/Rasiejewski zu lange stützte. Die Ursache ist nun beseitigt, doch auf Plakaten und Im Netz bleiben die Forderungen der Gegner weiter präsent. Es fehlen aber noch Stimmen zur aoMV.
Umgekehrt ist die Opposition ebenfalls nicht unumstritten bei den anderen VfL-Fans. Sowohl die Einzelpersonen (Gerrit, Andreas usw.) stehen im Fokus des Interesses der Nichtopposition und da sind da die Ultras und Themen um sie, erfreuen sich seit jeher eines regen Interesses. Alles dies geschieht vor dem Hintergrund einer sportlich präkeren Lage.
Dieser neue Anfang beim VfL ist notwendig gewesen, das steht außer Frage. Doch nun wird es zunächst mal darum gehen, sportlich wieder auf irgendeine Erfolgsspur zu kommen und die Klasse zu halten – da sind wirklich alle gefragt, an einem Strang zu ziehen. Das Spiel Freitag auf der Ostalb wird also ein wichtiger Check und dann das Heimspiel gegen den Club ebenfalls bedeutsam, ob das fragile Gebilde hält.
Aber, trotz Vorfreude schlägt den neuen einzelnen Protagonisten von Dutt bis Kaenzig Misstrauen entgegen, die unverfängliche Freude vor der Saison ist total weg. Im Gegenteil scheint es so zu sein, als wäre es eher darum gegangen, neue Leute vorab zu zerreden und nicht allen nimmt man ab, dass sie sich wirklich freuen, dass alles jetzt so schnell ging. Auf der anderen Seite, die die immer beschwichtigen und schlicht Leute, die endlich Ruhe wollen.
Die außerordentliche MV und ähnliche Themen (der Platz, den die Ausgliederungsgegner noch nicht gefunden haben) werden weiter gelöst werden müssen, um einem Team, was noch keine Mannschaft darstellt, gemeinsam einen Weg zu weisen.
Robin Dutt wird Gespräche führen müssen mit den Spielern, die er schon kennt (Kruse, Sam,…), aber auch denen, die wieder dabei sein werden (Perthel, Bandowski, Gündüz, Serra). Er wird Woche zu Woche seine Strukturen entwickeln, damit der VfL Bochum im letzten Saisondrittel endlich als innere und äußere Einheit auftritt und „den Chaosclub-Auftritt“ der SPD ähm. der Hinrunde bis zum Mai negiert.
In Heidenheim trifft Bochum auf das komplette Gegenteil zu sich selbst zur Zeit: Unter Sympathikus Schmidt ist der gleiche Trainer seit 8-9 Jahren tätig, Mark Schnatterer nervt die Gegner mit Toren und nicht wie Bastians einst seine eigenen Mitspieler (trotz 5 eigener Tore). Heidenheim ist wohlsituierte Provinz, schulden- und skandalfrei, will aber auch nicht so dar stehen wie Bochum – vom selbst ernannten Aufstiegskandidaten zum Fastabsteiger.
Das Kollektiv von der Ostalb machte es schon im Hinspiel dem VfL unter Atalan schwer: 1-0 Führung durch Kruse, dann schlug der FCH zweimal zurück und drehte das Spiel zu unserem Ungunsten. Eines der wenigen Spiele, wo der VfL mal führte.
Für die Fans ein übles Gegurke Freitags die A7 runter, es wird kalt und hart zu punkten. Zeigen wir Eier und holen weiter Punkte.
Tip: 1-1
VfL Bochum
Riemann – Gyamerah, Hoogland, Fabian, Danilo Soares (Celozzi) – Losilla -Tesche, Stöger – Sam , R. Kruse (Wurtz), Hinterseer (Serra)

1. FC Heidenheim (Hinspiel)
Ke. Müller – Busch (58. Thiel), Kraus, Beermann, Feick – Mat. Wittek – Griesbeck, Dovedan – Halloran (46. Titsch-Rivero), Schnatterer – Glatzel (71. Pusch)

Tom, CB‘93

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