Grün bleibt die Hoffnung

Das 1-1 Fürth war für sich betrachtet ein akzeptables Ergebnis für den VfL. Es war auf das Spiel gesehen gerecht, weil Bochum die erste Halbzeit verpennte und erst in der zweiten Hälfte am Rohnhof dominierte. Aber im Kontext gesehen war das Remis für beide Kontrahenten weder Fleisch noch Fisch. Gut Bochum bleibt 8 Spiele ungeschlagen, aber:
Aber wie so oft war der VfL ab der 45. Minute öfter am Ball und hatte mehr vom Spiel.
So hatte Bochum aber nicht begonnen. Nach dem furiosen 3-2 gegen den FCK spielte man nun ebenfalls gegen ein fränkisches Team mit dem Rücken zur Wand. Und Anfang März befand sich der VfL noch in derselben prekären Situation.
So legte Grün-Weiß auch los, wie eine Mannschaft, die es bitter nötig hat, zu gewinnen. Dabei sollten die Greuther aber auch nur in der Perspektive des Skymoderators „Chancenwucher betreiben“. 2-3 kleinere Chancen, das war’s eigentlich von SpVGG, was die Spielvereinigung aus ihrer Drangphase mitnahm. Es stand 0-0, der VfL forcierte nun sein Offensivspiel über Kruse, Sam und Stöger, aber Hinterseer hatte zweimal den letzten Schritt gegen sich.
Gerade in dieser ersten Bochumer Minidrangphase passierte es: Langer Ball auf Dursun, Gyamerha lässt ticken, dann ein Stoß des Türken und er ist vorbei. Clever - und laut Skymod ein Stürmerfoul, doch das cleverere Kleeblatt umspielte aus dem vollen Lauf auch Riemann am 16er und verwandelte ins verwaiste Tor.
Das ist das Risiko, wenn man ab dem 16er spielt und Jan eben nicht abgezockt genug ist. Das 1-0 war verdient, weil Fürths Pressing jede Spielidee vom VfL unterband - bis zum Halbzeitpfiff. Zwei dicke Chancen hatte ein Fürther Spieler noch, aber hier hielt Manuel perfekt und behielt den VfL im Spiel. Das 2-0 wäre es wohl Freitagabend gewesen, Bochum Team wirkte nicht so direkt im Aufstiegsfieber wie seine Fans eine Woche zuvor. Man zeigte aber dann schon mehr nach dem Wiederanpfiff.
400 Bochumer unter den 8820 Fans konnte Sonne, Bier und den lauen Abend genießen und nach der 45. Minute eben auch einen anderen, besseren VfL.
Aber so sehr nun Sam, Stöger, Tesche und Kruse sowie später auch Wurtz Druck machten, sie brachten Lukas Hinterseer nicht oft genug in Schussposition, um frühzeitg „auf Spiel drehen“ zu schalten. Gewinnt Kiel Montag gegen Nürnberg ein Sieg, enden Bochums ganz kurze Relegations-Träume nach deren 0-4 Sieg in Dresden schon wenige Stunde nach dem vierten Sieg in Serie. Und gegen Fürth versuchte man zu lange Ballsicherheit - ohne den Zug zum Tor. Dann sah man zwar, wer besser Fußball spielen kann, Tore blieben aus. Stöger versuchte es etwas übermotiviert. Man merkte, er wollte sich ins Schaufenster stellen und er tat daher noch mehr als sonst, auch Sam lief viel. Irgendwann in den Achtzigern (82.) setzte Kruse auf links durch gegen Hilbert, Bochums Topösi Hinterseer war da und machte sein 13 Saisontor. Er, Stöger und Gyamerah sind nun interessant für Erstligateams und stehen auf dem Silbertablett.
Das dann gerechte1-1 bedeutete ein 8. Spiel ohne Niederlage und die letzte theoretische Hoffnung - auf einen Clubsieg am Montag. Aber das ist alles nur noch graue Theorie.
Seit gestern (vorgestern) heißt es, das Team macht ein schönes Schaulaufen und einen Saisonauslaufen unter Mastermind Robin Dutt und Sesi kann nun zeigen, was er gelernt hat.
Man kann zufrieden sein, auf einen Platz 4 darf man hoffen, Platz 3 bleibt ein schöner und akzeptabler Traum.
Aber Träume sind immer nett und notwendig….
Tom, CB‘93

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