Stets bemüht.

Erleichterung, dezenter Jubel und lange Gesichter - alles da nach dem 2-1 Derbysieg des VfL Bochum über den MSV Duisburg - das alles sahen die knapp 18.000 Fans an einem kalten, aber herzerwärmenden Dienstag Abend im Vonovia-Ruhrstadion. Der 16. hatte sich beim 8. der zweiten Liga stets bemüht, war ganz am Anfang und am Ende kurz dran an der Überraschung, aber am Ende siegte Bochum mit 2-1, was die spielerische Überlegenheit des VfL nicht wirklich ausdrückte. Aber Bochum muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass man Zuviel die Dominanz am Ball verwaltete, statt das 3-0 zu erzwingen. Duisburg wartete zu viel ab und kam erst ab der 85. Minute zu Chancen nach einem Anfangsstrohfeuer.

Bochum hatte mit Fabian und Baumgarnter für Hoogland und Leitsch eine neue Innenverteidigung und die kriegte auch gleich Arbeit. Duisburg in Rot und mit einem lauten Anhang im Rücken mutig an der Castroper, der VfL zunächst bemüht um defensive Stabilität und spielerische Schmankerl. Zoller (neu), Hinterseer, Weilandt und Sam bemühten sich nach vorne, aber so richtig Druck konnte der VfL zunächst nicht aufbauen. Es kamen die Meidericher. Aber man sah eben auch, warum die Zebras nur drei Siege auf dem Konto haben und auf dem Relegationsplatz stehen. Da war Lieberknecht zwar in der Pause gelungen einen neuen Geist aus einer neuen Hierarchie zu entfachen beim MSV, aber die Stürmer schossen nur mit Platzpatronen. Die schwarze Perle des MSV war echt oft unglücklich mit dem Ball, auf meiner Seite. Da konnte man sehen, Tormaschinen haben die Meidericher in dieser Saison von dem schmalen Etat nicht kaufen können. Grilic und Co haben das getan, was sie konnten. Sesi und Dutt hingegen haben mit Lee, Kruse und Janelt noch spielstarke Spieler in der Hinterhand. Da kann man auf mehr hoffen bis Mai.

Dann erwachte der VfL schnell und zeigte den Roten die Lücken auf, die sie in ihrer Hintermannschaft hatten. Hatte ich meine Zweifel an Simon Zoller, so verwandelte er gleich einen Abpraller zum 1-0 und machte nicht nur seine Laura glücklich: Guter Einstand für ihn genau wie für Baumgartner. Der Jubel der Ost wurde unterbrochen von dutzenden Bengalos der Duisburger, die hatten wohl eine Hunderter Packung aufzubrauchen,wie mein Sitznachbar anmerkte. Ich verstehe garnicht, warum die Seenot vortäuschten, Abwehrnot konnte man indes in dieser Phase beim MSV sehen. Fabian, vorher noch in direkten Duellen gegen MSV-Stürmer, machte per Kopf das 2-0 und ein Tor zählte wegen Abseits nicht. Der VfL war nun total überlegen und hätte auf 3-0 gehen können, diesmal war der Gegner nicht Köln oder Kiev sondern der Derbykonkurrent Duisburg und Bochum lies nun den Ball laufen. Da war auch ein Kantersieg möglich.
Beim Pausentee konnte man altbekannte Gesichter wiedersehen, mit dem Kambodschamann über die arisierte Currywurst, die scharfe Wurst und zwei Torhüter in einem Profispiel quatschen, er war wieder on und man konnte den Ergüssen lauschen.

Bochums Fans hatten diesmal eher, trotz aller Skepsis, nicht das Gefühl, dass das heute schiefgehen könnte. Der zweite Sieg in Serie winkte und dann war der stets souveräne Riemann übermütig -faustete in einer Phase, wo das 3-0 locker anstand (durch den eingewechselten Ganvoula), einem Zebra statt einem Bochumer den Ball vor die Füße - zack 2-1. Und das baute die Duisburger nun natürlich auf. Dabei hatte der überragende Sam und auf links Maier soviel den Ball, dass die Duisburger auf der Seite 5 gegen 2 spielen konnten ohne den Ball zu berühren. Dann aber kam Riemann und machte im Derby ein Geschenk und brachtew die geschlagenen Duisburger zurück ins Spiel. Der Anhang des MSV war eh die Überraschung des Abens, der schlechte Besuch die negative Nachricht eines Eröffnungsspiels der zweiten Liga. Wer zur Hölle will auch Dienstags ins Stadion? Man DFL, gebt euch mal mehr Mühe.

Duisburg war nun stets bemüht sein Angriffsspiel anzukurbeln und hatte nun 2-3 Chancen, aber Zielwasser hatte dieser Gast an der Castroper zum Glück nicht getrunken. Zebras und ihre Fans hofften bis zum Ende auf das 2-2, Bochums Anhang auf ein erlösendes 3-1. Beides passierte nicht. Bochum hat mehr Talent, Lee, Kurse und Hoogland werden gegen Sandhausen und Paderborn Druck aufs Stammteam machen, damit sich niemand zu sicher fühlt und Dutt wird das alles richtig einordnen. Das Ergebnis war aus Bochumer Sicht gut, der Weg dahin nicht immer.

Der VfL hat mit wenig Geld einen guten Kader zusammen, der viel besser Fußball spielen kann als F95 es zZ tut und was man selbst in den Nullerjahren zum Besten gab.

Bochum brachte 94. Minuten über die Zeit, siegte verdient und kann nun der Jäger sein, der im Blog einsachtvieracht.de/2019/01/29/moege-die-jagd-beginnen/ beschrieben wurde. Möge die Jagd gegen Pauli und Union nach solchen Arbeitssiegen beginnen und dass da noch mehr geht, konnte man gestrern sehen, Selbstgerechtigkeit verbietet sich von selbst.

Hut ab vor dem Duisburger Anhang (und seine stets bemühte Mannschaft) und gegen Paderborn sehen wir uns alle auf 3-4 Fiege wieder, dann ist der Dry January vorbei.

Grüße an Taischak und Glückwunsch zu seinemJonas sowie Barbara, die ihr erstes Heimspiel hatte. Viel Glück dem MSV ab jetzt zum Klassenerhalt. Macht in der Reli die kack Uerdinger und ihren bescheuterten Russen bitte platt in einer möglichen Relegation.

Und wir Bochumer sind nach den Niederlagen gegen Pauli und Union wieder auf der Spur, wo wir gegen Aue aufhörten. Wir verfolgen die Spitze und das ist gut so. Mal sehen, was geht.

Auf dem Rückweg hörte ich auf WDR 5 Hannes Bender aus Paderborn. Da kann man nach einem so guten Auftakt sogar mal drüber lachen, sogar über “Afrika -Bochum”

Tom,CB`93

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