In between days

Nach dem wechselhaften, internationalen Klassiker Niederlande gegen Deutschland (2-3!) am Sonntag ist das Zweitligaspiel Bochum gegen den HSV am Samstag ein gefühlter „echter, alter “ Bundesligaklassiker, immerhin hat man über 30 Jahre dort gemeinsam verbracht. Dort muss und will der große, verschuldete, mondäne HSV schnell wieder hin - und der bodenständige VfL Bochum eigentlich auch. Eigentlich, dieses Jahr wollte man zumindest 25. werden im Profibereich, hieße Platz 7., man ist nach der 3-1 Niederlage in Bielefeld immer noch - oder auch mal wieder - 9. der 2. Liga – im grauen Mittelfeld. Und die VFl-Fans sind gefrustet und bleiben vermehrt zu Hause und grummeln. Aber gegen den HSV gibt’s nochmal eine volle Hütte, da will man noch mal Fiesta gegen Lassogga, Holtby, Papa und Co feiern.
In Bielefeld vor Wochenfrist zeigte der VfL sein stets wechselhaftes bis schlechtes Gesicht und verlor erneut: 2019 scheint nicht unser (VfL-)Jahr zu werden und Dutt weiß genau, daran muss er fix was ändern. Denn fünf Niederlagen - plus davor zwei gegen Pauli und Union - sind zu viel für eine Mannschaft, die zwar viele gute Individualisten ihr eigen nennt, aber wenig Indianer, Kämpfer und Krieger: Zoller, Sam, Kruse, Lee, Maier, Eisfeld, Gyamerah, Bandowski und Ganvoula sind alle auf ihre Weise gut am Ball, doch warum sie nicht unverletzt und voller Sturm und Drang ihre Leistungen konstant abrufen können, werden sich Dutt, Butscher und Sesi sicher pausenlos fragen. Die unklare Vertragssituation von 11 Spielern betrifft ja nicht die aktuelle Startelf dermaßen stark, dass es als alleinige Ausrede für Spiele wie gegen Sandhausen, Paderborn, Kiel oder Bielefeld dienen könnte. Es muss mehr Gründe geben.
Da fehlt es ja einigen an richtigen Konzentration auf die eigenen fußballerischen Fähigkeiten über 90 Minuten, da wird kaum eine Führung nach Hause gebracht, da ist die Körpersprache negativ bis lässig, da werden die Zweikämpfe nur unzureichend angenommen und die Stürmer treffen dann nicht, die Abwehr produziert viele Fehler egal ob Riemann, Baumgartner, Fabian oder Hoogland.
Nun soll nach Jan Gyamerah nun auch Lukas Hinterseer nach Hamburg wechseln, also hat sich Gyamerah locker gesprochen „eine Auszeit per roter Karte genommen“ und mal schaun, warum Lukas H- nicht spielen kann ;-) Also zu Gyamerah muss ich noch mal was schreiben, da passt der Hamburger SV als guter Anlass. Es ist der Lauf des Profigeschäfts, dass Spieler kommen und gehen, die Besten wechseln und im Besonderen der Lauf des VfL Bochum, gute Spieler nicht halten zu können. So ist es nun mal und dass muss man akzeptieren lernen ohne einen Blutsturz zu kriegen.
Goretzka z.B. hat den VfL finanziell 2012 gerettet, weil er seinen Vertrag verlängerte und dann dem VfL eine gute Ablösesumme brachte von Schalke (plus Hochstätters pokern). Der Spieler entwickelte sich dort weiter und wechselte weiter zum großen FCB und wird dort nun ein richtig guter Spieler. Da entwickelt sich der Spieler sportlich und finanziell, total legitim der Weg. Gegen Serbien machte Leon den 1-1 Ausgleich und ich hab mich sehr für den Bochumer Jungen gefreut. Das Gleiche - alles Gute -gönne ich Kramer, aber auch Gündogan und Spieler wie diese haben ein Bewusstsein und eine gewisse Dankbarkeit gegenüber ihrem alten Verein. Dass man dennoch da hin geht, wo das Geld, die Beaknntheit und der Ruhm dazukommt, wer von uns würde das anders machen? In München kann man gut leben und in Hamburg sowieso, vor allem wenn man viel Geld verdient.
Für Spieler wie Jan Gyamerah sehe ich – und sicher auch andere - das Szenario komplett anders. Ich weiß, die Kollegen von 1848 Blog haben einen tollen Kommentar dazu geschrieben auf ihrer wirklich professionellen Seite, die sehr ausgewogen berichtet. Ich mache das jetzt kürzer, härter und weniger differenziert. Ich sage, der junge Gyamerah wäre nicht mal beim Aufstieg geblieben (ein Weggang war immer klar), hätte ein Club wie der HSV, der ja eine echte Geldvernichtungsmaschine ist, mehr geboten. Insofern passt Jan Gyamerah gut nach Blankenese, wo man das fünf- bis sechsfache verdient und dann auch gerne man im zweiten Jahr verletzt ist. Dem Jan wünsche ich ehrlich gesagt nicht viel Gutes, ich halte ihn als Spieler für ziemlich empathielos, mit wenig VfL-Herz und sozial dumm. Klar kann ich verstehen, warum er geht und auch Lukas folgt (anderer Fall wieder), man kann beim HSV mit der vielen Kohle herrlich leben, das würde auch mir gut gefallen, keine Frage. Aber er hätte dennoch den Vertag verlängern können oder nach 6 Jahren (wo er mindestens 3 Jahre verletzt war), etwas Dankbarkeit zeigen können und Bedauern, was ihn nichts gekostet hätte außer Nachdenken und ein paar warme Worte. Von ihm kam nichts, da endet die Lyrik zum Thema Ex-Spieler Gyamerah. Das Profigeschäft ist hart, aber ich verstehe die, die pfeiffen. Da geht’s nicht um den Sündenbock, sondern um das Gesamtpaket und die fehlende Demut, die weit aus bessere Spieler, letztendlich sogar ein Ronaldo manchmal zeigen.
Fußballerisch werden uns der sichere Gyamerah und auch die Tore Hinterseers fehlen, die Spielertypen nicht. Da muss man ganz klar sagen, ich werde euch keine Sekunde vermissen, geht fix aus meinen Augen.
Bei HSV setzt man nach dem möglichen Aufstieg auf solche für den HSV billigen, neue Leute, die traditionell nie was wurden an der Elbe. Da wäre es umso schöner den Hamburgern Samstag in die Suppe zu spucken. Dafür muss Hamburg eine Schar von Millionarios von Holtby, Lassogga, Wood und Papa abservieren (letzteren nicht), damit man dann nicht 3 Mios für Wood zahlt, sondern nur 1,5 Mios für Hinterseer.
Dutt hat Eisfeld, Pantovic, Hoogland und Zoller mal am We freigenommen, damit die Looser von der Alm, die werden, die den gestopften HSV mal runter holen von der Wolke. Hunke wird dann sicher noch einen Bochumer mehr haben wollen und dann nächstes Jahr wieder krachend scheitern, während wir nach Hannover und Osnabrück fahren, was uns ja ganz gut zu Gesicht steht.
Der HSV verlor auch 2-3 gegen Darmstadt und beide Teams werden Samstag siegen wollen.
Bochum verliert nach großen Fight 1-2 vor voller Hütte, 8000 Hamburger jubeln leider.

VfL: Riemann - Römling, Hoogland, Fabian , Celozzi - Tesche, Losilla - Pantovic , Zoller (Lee) – Weilandt - (Hinterseer/Ganvoula)
HSV: Pollersbeck - G. Sakai, Bates, van Drongelen, Douglas Santos - Janjicic - Narey, B. Özcan, Mangala, Jatta – Lasogga

P.S.: Grüße an den alten HSV-Kumpel Björn Herten Mario R. Daniel Nagel , denen die dem VfL immer treu bleiben und dem Herrn Wurst

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