Der Sous vide-Stick

Worüber unterhalten sich drei Commadanten beim Frühstück im Schanzenviertel? Sport, Politik, Frauen, Autos: Völlig falsch. Wir diskutierten über die Vorzüge der Sous vide-Garmethode (mit Stick für 60 Euro) bei Spargel und Möhren – das würde man nicht als erstes vermuten. Saunacommando war gestern. Lags daran, dass das Restaurant von Tim Mälzer „Bullerei“ gegenüber war, ich weiß es nicht. St. Pauli scheint zu inspirieren. Aber Dinge zu garen – ohne sie klassisch zu kochen – das passt gut zum 0-0 des VfL bei St. Pauli. Das war irgendwie halbgar, dieses torlose Remis, man beendete zwar nicht die Sieglos Serie mit 9 Spielen ohne Sieg, aber man verlor auch nicht das Auswärtsspiel am Millerntor. Ich hatte Tore erwartet, sie fielen nicht und sind ja nun mal das Salz in der Suppe
Dabei begann Sankt Pauli fix und Allagui traf nach einer Minute den Pfosten. Riemann hatte Mühe bei dem Ball, die Frühlingssonne brannte derweil auf die Bochumer Fans und ihn. Aber irgendwie hielt er ihn und machte Abwürfe, die nicht schön waren. Aber er hielt die Null fest, wobei Pauli sehr viele Bälle hatte, wo Bochum einfach langsamer ohne Ball war. Man kam zunächst nicht in die Zweikämpfe bei diesem goldenen Ananasspiel, wo Sam mal wieder in der Startformation stand. Aber er und Eisfeld im Mittelfeld zelebrierten eine brotlose Kunst.
Die Hamburger machten Druck und man amüsierte sich am Millerntor über den Rückstand des großen HSV in Paderborn. Wer den Schaden hat…. Bochum überstand diese Phase unbeschadet, auch weil Bella Kotchap und Bandwoski gut antizipierten. Es war kein wirklicher Sommerkick mit vielen Toren, so spannend war es leider nicht. Die 1. Halbzeit war viel Rauch um nichts, aber es gab ne nette Choreo und man konnte froh sein, das Ganze unbeschadet zu überstehen.
In der 2. Halbzeit war Bochum nun aktiver, befreite sich von dem Druck und Ganvoula wollte zeigen, dass er Bochum die Million wert sein sollte. Aber dann hätte er das 0-1 machen müssen; sein Schuß war zu unpräzise. Hinterseer, der mit dem HSV in Verbindung gebracht wurde, blieb total blass.
Bochum hatte nun 2-3 Chancen, aber der erste Sieg am Bunker seit 2014 gelang nicht. Allerdings fehlte Pauli auch mit Meier der Striker, der es ausmacht. Allagui hatte eine 100 % frei vor Riemann vergeben und Meier bekam keine mehr.
Zwei mittelmäßiges Teams bemühten sich zu zeigen, dass sie es besser können, sie sind aber nur Mittelmaß. Das Publikum ist top, 29.500 bildeten eine gute Kulisse und es gab „den Lauf gegen rechts“ ebenso wie kurzweilige Stadiondruchsagen.
Das 0-0 hatte Bestand und wir können uns auf Sonntag freuen. Da kommen 10.000 Unioner und wollen noch an Paderborn vorbei, wobei Bochum 10. Bleibt.
Fußball war nicht das Tollste an diesem Wochenende, wo wieder fast 4.000 Bochumer an die Elbe gereist waren, aber ohne Fußball ist es auch irgendwie öde. Und so war auch dieses Spiel, lauwarm, so war die Saison, also ob man die Dönninghaus mit dem Sous vide-Stick gegart hätte und das Fiege lauwarm war.
Mit den Hamburgern konnte man gut noch quatschen und ein Astra zischen und in die Hansestadt kann man auch gut zweimal in der neuen Saison hinreisen, nicht nur zum Hafengeburtstag, einfach immer. Das bockt.

Tom, CB‘93

P.S.: Grüße an Dieter und die nette Combo von Semper Fidelis

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