Sieben

Der VfL Bochum hat gestern gegen den SVS vor 5.300 Zuschauern am Hardtwald 1-1 gespielt. Die Auswärtsniederlagenserie wurde mit einer guten Leistung gestoppt. Der Tabellensiebzehnte VfL bleibt Tabellensiebzehnter über beklagenswerten Wehenern und Bochum bleibt sieglos. Ich kann hier nur ohne bewegte Bilder zusammenfassen, was ich aufgeschnappt habe, aber das muss nicht schlechter sein als ein Heimspiel auf 2,0 Atu zu gucken, wie ich es gegen Darmstadt vorhabe.

Der VfL Bochum trat bei in der 1. Halbzeit schwachen Sandhäusern auf, wie man es erwarten kann. Nach dem “O`zapft is” aus München schienen die Bochumer den Marschbefehl für Angriff zu haben in BaWü und schoben die Schwarz-Weißen nach hinten und hatten eine Vielzahl an hochkaretigen Möglichkeiten zum 0-1. Bochum bot laut Livezeugen die beste erste Halbzeit der Saison, was man als relatives Lob werten kann. Dass man nicht 0-1 führte, lag an der mangelnden Chancenauswertung der VfL-Offensive.
Das 4-4-2 von Thomas Reis funktionierte gut und die Hardtwälder schienen überrascht zu sein - vielleicht von einem neuen Geist im VfL-Team - konnten aber zu ihrem Glück mit 0-0 in die Pause.

Da haderten schon die Leute im CB`93-App-Forum mit Zoller und Co und befürchteten eine weitere Niederlage in der Fremde, während sich fleißig das Glücksrad drehte an meinem Spielstand. Die Dresdensituation stellte sich aber nicht ein.

Irgendwie fiel das 0-1 durch VfL-Top-Scorer Ganvoula dann doch in der 52- Minute und - eine Premiere - Bochum führte erstmals: Was für eine Freude. Das 0-1 sah ich auf dem Ticker und konnte es fast nicht glauben, dennoch waren Freude und Erleichterung groß. Vielleicht ging es nicht nur mir so, sondern auch den 700 Mitgereisten und dem Trainerteam des VfL, dass natürlich irgendwann auf Absicherung der Führung bedacht war, d.h. die psycholisch wichtige Führung zu verteidigen. Das erscheint logisch in einer Situation, es ist aber meist falsch, nicht auf das 0-2 zu gehen. Celozzi kam nun, was ein Akt der Vernunft aus der Sicht des Vereins ist.

Mittlerweile hörte ich WDR 2 mit Sven Pistor, der sich ein wenig (dezent!) über den VfL lustig machte. Aber auch dort wurde kritisiert, dass man nicht auf 0-2 ging. Irgendwie hatte ich da dann aber ein gutes Gefühl - wird schon reichen- zu Unrecht: Bouhadouz machte in der 89. Minute das 1-1 und dann hatte Bochum noch Glück, das 2-1 nicht zu kassieren. Ich sah das als Ticker auf dem Kölner Westkreuz und auf HR vermeldete man wohl gar ein Bochumer 0-1, wie unsere CB-Außenreporter vermelden.

Nun, ein 1-1 bei den bis dato starken Sandhäusern (unter Uwe Koschinat) stellt ein ganz gutes Ergebnis dar, was an der Stelle 7. Spieltag ohne Sieg sich andererseits relativiert. Vor der Jahreshauptversammlung am Mittwoch und dem kalendarischen Herbstbeginn, bleibt Bochum auf einem Abstiegsplatz. Die Trainerabfolge Dutt, Butscher rund Reis stellt eine Steigerung in Punkto Einstellung, Aufstellung und Spirit dar. Die Mängel Chancenverwertung, Mittelfeldspiel und Abwehrlücken bleiben uns über den Herbst erhalten.

Wie von vielen bei der Kaderzusammensetzung erwartet, steht der VfL im Abstiegskampf und einige sehen Luft nach oben, andere den VfL genau dar, wo er steht: in Abstiegsgefahr, Ende offen.

Mittgliederzahlen stagnieren seit 2 Jahren, die sportliche Entwicklung stagniert nicht nur, sie gibt wenig Hoffnung, dass es ab 2021 nach oben gehen könnte.

Dass 1-1 ist eben nicht nur Pech, es ist ein Ausdruck einer gewissen Perspektivlosigkeit, obwohl die Tendenz leicht nach oben geht und nun gegen Darmstadt der Bock umgestoßen werden muss. Aber das zumindest ist mit der gezeigten Leistung von gestern drin.

Villis, Kaenzig, Sesi und Co. werden sich Mittwoch einiges anhören müssen, ich hab Kindergartenelternabend. Ich hätte einiges zu Meckern, mit dem VfL, nicht kmit dem Kindergarten. Aber der Verein verkommt zur Zeit für mich etwas zu dem Ort, wo es egal ist, ob ich dabei bin oder nicht. Und das geht sicher nicht nur mir so. Und das ist trauriger als ein last Minute 1-1.

Tom;CB’93

Kommentarfunktion ist deaktiviert