Du bist das Himmelbett für Tauben

Die tote Taube war schnell entfernt worden vom Fuße der Plätze 25-26, aber so unschön wie das Spiel für Bernd und mich begonnen hatte, endete es auch. Das 2-3 gegen Regensburg beendete ein schlechtes VfL-Jahr 2019 mit 37 Punkten aus 34 Spielen. Dennoch waren 18.000 Fans gekommen, um am 4. Advent gemeinsam VfL-Lieder zu singen. Das Matchglück war diesmal, anders als gegen Hannover, nicht unseres.
Allerdings muss man den Auftritt der Mannschaft schon ordentlich kritisieren. Da fehlte von Vornerein der letzte Biss, der gegen Hannover, Aue und Nürnberg sichtbar war. Es war nicht so schlimm wie das Hinspiel unter Dutt, aber es war auch nur ein wenig besser, gut war es nicht nur wegen der fehlenden Punkte nicht.

Im Nieselregen begann der VfL leider etwas zu leidenschaftslos, aber überlegen, hatte aber Ballkontrolle und der Jahn kam hin und an zu Kontern. Bochum hingegen war ohne Torchance und geriet nach einer taktischen Umstellung der Regensburger ins Schwimmen, was nicht am uzzeligen Wetter lag.

Warum Reis Bella Kotchap draußen lässt, begründet er mit dem Alter des talentierten Spielers, dass der ja letzte Woche eine Arbeit geschrieben hat und will ihm mit der Pause ein Zeichen geben. Aha. Nicht die einziges Maßnahme des Trainers, die sich für mich heute als Fehler erwies.

Das heißt ja auch, dieser Kader, dem Reis vertraut, wie er sagt, hätte mit Decarli und Lorenz Innverteidiger, die konstante Leistungen bringen. Dem ist nicht so, sie waren fahrig im Aufbauspiel und haben Thomas Reis musste hilflos zusehen, wie das 0-1 und 0-2 durch dicke Patzer viel und ein Oberbayer vor Riemann auftauchte und der nichts zu halten hatte.

0-2 lag man zurück und wer wie wir im Block A auf ein Heimsieg mit zwei Toren hoffte, um ein Punktepolster zum Winter anzusetzen, der wurde enttäuscht. Man wäre 9. gewesen und so bleibt man 14. und fährt Ende Januar vermutlich mit wackligen Knien nach Bielefeld und empfängt dann den HSV.

Ich habe das ganze Jahr schon Angst vor dem Abstieg, aber dieses Spiel gestern hat mich geärgert. Die Spieler tragen mit ihrem Zweikampfverhalten dazu bei, dass die Mannschaft auch nach dem Pausentee nicht so richtig ins Spiel kam, wie immer wurden zu wenig Torchancen generiert und am Ende fiel das 2-1 durch eine schöne Vorarbeit von Zoller durch Ganvoula. Da waren wir zu zweit auffem Klo und mein Mitpinkler hat mit seiner Aussagen, dass Ganvoula keine Form mehr hat, diesen wohl gereitzt. Wer jetzt dachte nach dem 1-2 geht es richtig los, vor allem als der schwache Schiri einen Jahner vom Platz stellte, wurde enttäuscht. Wieder mal macht Regensburg ein drittes Tor in Bochum, der Weggang von Gymerah konnte schlechter kompensiert werden als der von Hinterseer. Die Abwehr wackelte oft genug und damit zu oft.

Bochum kam zum 2-3 und sollte die letzten 10 Minuten drücken, Jahn Regensburg hatte offensichtlich ein bessere Fitnessgrundlage gelegt als der VfL im Sommer.

Dieses 2-3 war eine sehr, sehr bittere Niederlage, dabei war man freudig ins Stadion gegangen und saß mit leerem Blick im Block als die Mannschaft von den Fans getröstet werden musste. Dann kann man sagen, eine verdiente Niederlagen, wo es dem VfL an defensiver Stabilität, Ideen zum generieren von Torchancen fehlt und bei der Teilzeitarbeit, die Teilzeit und nicht die Arbeit im Mittelpunkt stand.

Dieser Kader muss gestärkt werden, es müssen neue Automatismen entstehen im Trainingslager, vor allem weil das Bier bei Montagsspielen in der Menge fehlt, die man braucht, um diese schwere Kost den Hals runterzuschütten.

Die einzige Konstante des VfL ist die Unkonstanz und es bleibt eng bis zum 17.5. Aber das war eigentlich allen klar, die regelmäßig zum VfL gehen und die gestern rausgingen aus dem Stadion und froh waren, dass dieses (Fußball-) Jahr und Jahrzehnt endet.

Man zog ohne die Taubenreste, ohne Punkte und mit viel Fiege intus in den Dorfbrunnen, ins Yamas und ins Hufeisen. Dann wurde es irgendwie doch noch ein guter Tag, aber keine Frage, das Spiel und das ganze Jahr 2019 waren eine einzige Enttäuschung, Siege waren rar wie Wasser in der Wüste Katars.

Der VfL trudelt so wie Kaiserslautern, 1860 und Braunschweig der Drtitklassigkeit entgegen und wer denn nun Schuld hat, fragt sich so mancher Fan. Ganz klar, dieser Kader braucht einen Spielerbetreuer, der Leute wie Osei-Tutu, Bella Kotchap und Winzheimer, bei allen Dingen des Alltags unterstützt, von der Wohnnungssuche, über Kinokarten und wenn`s sein muss sogar beim Schnürsenkel binden.

Sesi wird nun mit Reis sicher nach zwei Wintertransfers suchen und rein Marktbeobachtung wird da nicht helfen. Der Investor kommt 2019 nicht, dennoch, so sagt man, sei etwas Geld da. Besser jetzt ausgeben, als dieses Umbruchjahr in den Abstieg münden lassen, der solche Spiele wie gegen Regensburg braucht, um wahr zu werden.

Was ein Alptraum dieses Team zZ für uns Fans ist, wissen die Spieler vermutlich gar nicht. Aber so leicht wie die Taubenleiche, lässt sich ein Abstieg nicht wegräumen. Da müssen alle im Verein dran mitarbeiten, dass es nicht Wirklichkeit wird. Alles andere muss dahinter zurückstehen.

Grüße an Thomas Eiskirch, Julian und Gerrit sowie den VfL-Jesus…

Tom; CB93

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