Schindzielorz, Bochums Perle

Während die letzten Stunden bis zum Schließen des Transferfensters vergehen, hab ich mal die berufliche Vita des zu Beschreibenden refresht, letztendlich kommt bei mir alles Nachdenken über die Wirkungsweise von Sesi der letzten zwei Jahre zu dem Resultat, dass der überforderte Mann dringenst freigestellt werden muss. Alle Faux-pas des Hochstätter Azubis Schindzielorz kriege ich sicher nicht mehr in die Reihe, aber an Villis Stelle würde ich folgendes tun:
1. Sesi sofort, noch vor dem HSV-Heimspiel am Montag mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben (auch die Koordination Greenkeeping) freistellen, die Causa Osei-Tutu, das dilettantische “wir-haben nur-Reis-als-Trainer-auf-der-Liste” und das Verschlafen der jüngsten Transferperiode plus die peinliche Gesamtperformance des Fragenablesers sind für die Fans inzwischen die pure Provokation, Manche Fans hatten schon Pullis die geschickter agierten als unser Sesi. Dazu holte der Neuling einen Neuling als Trainer, angeblich war dass eine Idee vom Oberbabo Villis, damit der die Mannschaft besser erreicht als Dutt, der uns im Hinspiel in Hamburg zum 1-0 führte. Ich würde mich nicht wundern, verlören wir Montag - selbstverständlich nach einer tollen Leistungssteigerung zu Bielefeld - erneut 0-1. Und das wäre die dritte Rückrundenniederlage in Serie, ich glaub, das der VfL auch in Liga eins selten geschafft, 0 Punkte zum Start, das mit dem U-Meistercoach Reis.
2. Reis sollte von Villis ein Ultimatum kriegen, dass er aus den nächsten vier Spielen 6 Punkte holen muss, sonst braucht man bis zum 17.5. nochmals einen neuen, echten, erfahrenen Trainer.

Der Mann guckt so, als wolle er nachdenkliche Entschlossenheit demonstrieren, seine Maßnahmen sind aber oft spielerisch simpel, so dass man sagt, er sei kein Taktikguru. Das hat man selbst über Lothar Matthäus nicht behauptet. Wie schlecht der Trainer Reis ist, sehen wir zZ noch garnicht, weil wir uns schön reden, er habe ja mit der Mannschaftszusammenstellung nichts zu tun. Mit Verbeek wäre das Team fitter, taktisch variabler und erfolgreicher: Also der ausgegliederte Verein befindet sich in den nächsten vier Spielen vor einer sehr, sehr schwierigen Situation und hängt am Führungsduo Sesi/Reis, dass ist wie mit Dick und Doof zum Physikerkongress zu fahren. Es wird scheitern, was den Abstieg nach sich zieht. Der AR sollte bedenken, was das kostet und vorher handeln.

Viele VfL-Fans haben nach dem schlimmen 2019 die pure Angst und sehen dem Abstiegsgespenst direkt in die Augen, wenn sie Sesi hilflosen Ausführungen zu den Wintertransfers lauschen. Und dann kommt ein hungriger HSV (4-1 gegen den FCN), der Jatta, Hinterseer, Kittel mitbringt und wir setzten Decarli dagegen. Da hat man als Fan schon den Köttel in der Buchse, wenn man das Ruhrstadion am Montag betreten wird. Und der Gedanke, dass Sesi nach Verstärkungen sucht, sorgt für Durchfall in der Halbzeit.

Und was der Trainer dann wieder einfordert, Zweikampfhärte, Wachheit, da rutscht Ganvoula, Blum und Lee die Kinnlade runter, wenn sie die Betontaktik des Trainers sehen, der im Trainingslager geübt haben muss, wie man die eigene Offensive “zerstört”.

Dass sowas passiert, wenn man sieben Defensive aufstellt, hätte einem Kreisligacoach klar sein müssen.

Nun in Bielefeld leistete sich Reis den taktischen Offenbarungseid und hat sich für mich seine Autorität vor der Team verbrannt. Und Sesi findet nur Resterampespieler, weil alle Clubs und Spieler weglaufen vor seinem Angeboten. Jeder Kreisligakicker, mit einem Herz für den VfL fragt sich, ob er sich bei Sesi noch bis zum Ende der Frist bewerben kann, Sesi selbst hat den Posten des GF Sport mit einer Mischung aus Steifheit, Unerfahrenheit und vielleicht schlicht fehlender Cleverness und Vernetzung zum Witz gemacht, no perfomance at all.

Das Schlimmste an der Situation ist neben dem Tabellenstand, bei einer Heimniederlage wie gegen Regensburg droht uns Platz 17, die absolute Lethargie und Hoffnungslosigkeit, die sich immer mehr ausbreitet. Seit 2016 hat man keine echte Hoffnung, dass man oben mitspielt, seit 2018 - und vor allem 2019 - ist die pure Panik unter den Anhängern angekommen. Die meisten haben schlicht keinen Bock diese Nichtmannschaft zu unterstützen: Inwieweit nimmt denn der AR seine Funktion wahr, das Dou Sesi/Reis nach Resultaten zu befragen. Die Entlassung von Dutt hat dieses Machtvakuum noch verstärkt.

Nun spielt der HSV als 2. beim 14. und bringt viele Fans mit, obwohl es ein Montagsspiel ist. Eigentlich ein Feiertag, wenn man den blöden Termin weglässt. Das doofe als Fan, nicht alle können ihre Nerven mit Bier massieren, wenn am nächsten Tag die arbeitsmäßige Pflicht ruft. Und dann muss man sich Reis Ideen live reinziehen, so ging es mir in Bielefeld, bekommt es mit der blanken Angst zu tun. Denn Dresden und Wiesbaden, zwei Teams, die ich bis dato unter uns verortete, haben beide 2020 gewonnen, während wir verloren haben.

Das Gefühl dieser Angst sägt weiter an der Autorität des Trainers, dem die Spieler intern nicht mehr zutrauen, das Rad rumzureißen, wie es einst Peter Neururer gelang. Aber Villis ist kein Altegoer, Sesi kein Hochstätter und Reis kein Verbeek, so dass der Abstieg in die Liga 3 immer wahrscheinlicher wird.

Drewes gibt für Riemann sein Debüt und ich denke Reis wird einen offensiven Mittelfeldspieler (Zoller?) bringen für Tesche oder Janelt, aber im 4-3-3 bleiben. Sollte er die gleiche Defensive Variante wählen wie in Bielefeld, geht der Bochumer Trainer gegen den erfahrenen Hecking zwei Risiken ein: er wird ein 0-0 sehen, was bis zum 0-1 für die Hanseaten spannend ist und dann fällt dem VfL nix ein, um die Hamburger auszuhebeln.

Meistens isset ja so: Lee, passt nach hinten, meidet das 1-1, dann Rückpass auf Riemann und langer Ball nach vorne. Wenn Ganvoula an den Ball kommt, hat er niemanden, an den er weiterleiten kann. Reis hat bis dato keine Lösung für das Problem gefunden, ein offensives Spielkonzept sucht man ebenfalls vergebens, daher würde ich diesem Trainer dringend ein Punkteultimatum setzen.

Hecking hat mehrere Trümpfe in der Hand: er weiß um den Kader- und Formvorteil seines Teams, sieht die Fehler des jungen Kollegen und - die Leute in Bochum beginnen nun die Geduld mit den Protagonisten zu verlieren.

Jatta macht das 0-1, aber der VfL schafft das 1-1, weil alle Spieler sich am Riemen reißen und Drewes sorgt für frischen Wind.

VfL (Thomas Reis): Drewes - Gamboa, Decarli (Bella-Kotchap), Fabian , Danilo — Losilla, Zoller Janelt- (Tesche) - Blum - Lee (Zujl) - Ganvoula

HSV: (Dieter Hecking) :Heuer Fernandes - Beyer, Letschert, van Drongelen, Leibold - Schaub, Fein, Dudziak - Jatta, Hinterseer, Kittel

Es wird Montag alles halb so schlimm wie wir alle fürchten, für Wiesbaden hab ich kein Gefühl.

Tom;CB93

PS: Gruß an Olli “Präsi” K., alles Gute zum 49.!

Kommentarfunktion ist deaktiviert