Hui Buh

Im Jahr 1399: Ritter Balduin flunkert beim Kartenspiel und fliegt auf. Als sein Gegner ihn gerade erstechen will, schlägt ein Blitz ein und Balduin verwandelt sich in das Gespenst Hui Buh. Seither lebt und spukt er - als inzwischen einziges behördlich zugelassenes - Schlossgespenst im Schloss Burgeck. 500 Jahre lang hat er seine Ruhe.

Bei uns spukt es nicht, das Ruhrstadion ist ja erst 40 Jahre alt, keine 500 Jahre - außer die Toiletten. Es spukt nicht mal auf Burg Blankenstein. Doch in Bochum haben wir nun am Samstag ein Geisterspiel gegen Heidenheim, der gesamte Spieltag hat was von der Hui Buh Hörspielkassette der Achtziger Jahre - leicht gruselig. Aber man muss es jetzt so nehmen, wie es kommt. Erst die Auseinandersetzung mit Herr H., nun Corona, der Abstiegskampf, in dem der VfL steckt, wird auseinandergewirbelt.

Der VfL muss am Samstag gegen Heidenheim teilweise auf die Einnahmen und die verbale Unterstützung der 15.000 Fans verzichten und es wäre mal wieder ein Heimspiel an einem Samstag gewesen, das erste seit November. Das ist schade. Seit Dezember hat man nicht mehr im Ruhrstadion gewonnen, das muss Samstag nun ohne Publikum erfolgen. Auch das wäre mit den Fans in der Ost und anderswo schwer geworden und es wird nun nicht leichter durch den Publikumsausschluss, den letztendlich das Gesundheitsamt anordnet. Und nun müssen Reis, Sesi und Co versuchen das Beste draus zu machen.

Die Bochumer müssen den Bock umstoßen und Samstag gewinnen. Gegen den vierten der Tabelle, das Team von Frank Schmidt wird das schwer genug. Und dazu ist Kleindienst so gut in Form, dass er immer trifft, gefühlt. Auf den müssen Lampo und Leitsch gut achten oder eben Decarli, je nachdem wen Thomas Reis aufstellt in der IV. Das wird wichtig gegen die starken Würtemberger.

Die Geisterkulisse bewirkt, dass man die Commandos der Spieler und Trainer zu hören sind, das Ganze ist ja ungewohnt, fühlt sich an wie ein Testspiel ohne Zuschauer oder wie was im Trainingslager. Das ist natürlich vor der Bedeutung für den VfL gefährlich. Man ist zwar dreimal ungeschlagen, hat aber zweimal remis gespielt, ein drittes Remis oder eine Heimniederlage würde das Team in eine gefährliche Situation bringen.

Also müssen Reis und Butscher die Mannschaft so vorbereiten, dass sie gegen einen konterstarken Gegner ohne Unterstützung die Ruhe bewahren und die Handbremse in der Offensive schnell lösen. Durch Corona oder Fanproteste verschwinden die Probleme des VfL nicht, außer die Saison würde abgebrochen, was zZ noch in den Sternen steht. Das schnelle Umschalten, die Kosntanz und das Angriffsspiel ziehen sich als Defizite wie ein roter Faden durch die Saison.

Wenn man das in einem Spiel hinten perfekt macht, dann holt man ein 0-0 gegen Darmstadt. Wenn man das vorne ganz gut macht und nach hinten pennt, holt man ein 4-4 wie gegen SVS. Thomas Reis kriegt das seit 7 Monaten zwar hinten Einstellung und Defensive zu mobilisieren, nach vorne bleibt sein Plan vage, Tom, Silvere, Thomas und Simon sind selten konstant gut. Gibt es Probleme im Team, fehlt der Plan, stimmt es zwischen Co und Trainer, dass alles sind die Fragen, die wir uns für Samstag stellen.

Heidenheim muss siegen, um nach oben zu kommen und das werden sie in Bochum anstreben, Reis sagt dann gerne auf der PK, wir wollen nichts ins offene Messer rennen. Die drei Sechser werden - gegen meine Überzeugung - ein Wort gegen die Ostalbler sprechen. Aber diesmal schauen die Leute ja über Sky zu und holen hoffentlich nicht ihr Eintrittsgeld zurück, ein Loch von 500.000 pro Heimspiel droht.

Daher hier in eigener Sache:
Der Fan Club Commando Bochum 1993 schließt sich dem Aufruf von Verein und vieler VfL- Fans an, wünscht sich weder Rückerstattung für das Spiel gegen Heidenheim (ca. 22 Dauerkartentix haben wir) noch eventuell für weitere Geisterspieltickets in Zukunft 2020.

Einige von uns werden noch weitere -sogenannte einzelne - Geistertickets erwerben und wir alle hoffen, dass der VfL finanziell und sportlich durch die schwierigen Monate bis Mai 20 kommt.

Alles für den Verein, wir bleiben drin

CB’93

Mein Tip für Samstag:

Die ungewöhnliche Situation, tippe ich, schadet eher dem kampfbetonten Spiel des VfL, das sich ja aus der Anfeuerung speisst, als dem fitten FCH. Daher befürchte ich eine 1-2 und Kleindienst schlägt zu, bei uns Silvere. Leider verlieren wir dieses pro forma Heimspiel.

Daten von VfL4u:
Samstag, 14.03.20, 13:00 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion

Schiedsrichteransetzung wird nachgereicht, Hauptsache nicht Pfeiffer aus Hameln ;-) )))

Hinspiel: FCH - VfL 2:3 (06.10.19; Leipertz, Schimmer; Zoller, Blum, Ganvoula)

Bilanz: Gesamt 6-2-4, Heim 3-1-1

Voraussichtlicher Cast:
VfL: Riemann - Gamboa, Lampropoulos, Leitsch, Danilo - Tesche - Losilla, Janelt - Osei-Tutu, Ganvoula, Zoller (Blum)
FCH: Müller - Busch, Mainka, Beermann, Föhrenbach - Dorsch - Schnatterer (Leipertz), Griesbeck, Kerschbaumer (Theuerkauf), Mohr - Kleindienst

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