Wenn das dritte Holzbein im Geräteschuppen bleibt

Die englische Woche geht heute weiter, mit dem Spitzenspiel der Bundesliga, Dortmund gegen Bayern, zur Ermittelung des ersten deutsche Geistermeisters 2020. Wow, hört sich klasse an. NOT: Genauso künstlich wie El Classico, aber vor allem finde ich Dortmund hat sich ein Beispiel an den Bayern genommen und sehr viele Spieler für Prestige geholt. Aber das soll nicht mein Problem sein genau wie die Ausgliederung von Schalke ist das, was
Morgen sind wir Bochumer also dann wieder dran, der VfL spielt gegen Kiel um 18.30 Uhr im Wohnzimmer und hofft seine kleine Serie, drei Spiele ohne Gegentor, fortzusetzen und natürlich will man gewinnen. Und wie man gegen Heidenheim gesehen hat und 60 Minuten gegen den KSCm, dieses VfL-Team ist mental besser gewappnet als in der Hinrunde, aber weit davon entfernt konstant zu sein. Da sah man 30 Minuten die Karlsruher, die 3-0 hätten führen können. Und dann zeigte Bochum, was sie könnten, wenn sie immer so fokussiert wären. Wenn…..

Und nun kommt Holstein Kiel, eine Gegner, gegen den Bochum noch nie gewann, nur irgendwann mal 2002 im Pokal, wie die Gurus von VfL4u rausfanden- Aber uns muss klar sein, morgen gegen die Schleswiger und bei den Franken, das wird wieder harte Arbeit, ob mit, ob ohne Fans, für den VfL ist mit diesem Team ALLES harte Arbeit, selbst wenn se wie bei WERNER gegen Holzbeim Kiel spielen würden, sie hätten Probleme die Performance 90 Minuten zu bringen.

Bochum selbst muss auf Zoller, Decarli, Janelt, Bapoh und vielleicht auch Blum verzichten. Da fehlen etwas die Alternativen vor allem nach vorne, da kommt es sehr darauf an, dass die Ãœbrigen mental top drauf sind. Aber gegen Heidenheim waren sie es ja und siegten glatt 3-0, eine solche Wiederholung wäre auch gegen Holstein Kiel erwünscht. Aber was man sich zu sehr wünscht….

Kiel selbst siegte im Hinspiel 2-1 und das obwohl Bochum einen obskuren Elfmeter bekam, wo ein Spieler, vorher außerhalb des Spielfeldes, den Ball von Ganvoula innerhalb stoppte, eine Kuriosität. Aber wir waren ziemlich schwach und verloren 2-1.

Morgen wäre ein 1-2 bitter, aber möglich, falls wir wieder eine 1/2 Stunde verpennen. Aber vielleicht kriegt das Team auch die Kurve und gewinnt nochmal zu null, dass das wichtig und nötig wäre, darüber brauchen wir nicht mehr zu reden.

Drei Siege aus den restlichen sieben Spielen und der VfL bleibt drin. Die Frage, wie man diese komische Situation bewertet, aus VfL-Sicht, hängt sicherlich stark von dem Ergebnis der Saison ab. Als Fan hofft man auf den Klassenerhalt, aber hofft man auch auf einen Erhalt des Status Quo und des Systems Profifußball? Nicht nur die Ultragruppen der Verein stehen diamentral gegen, auch die eher konsumorientierten Fans finden Riberys Goldsteak, Sanes Klamotten und Geisterspiel eher schräg als spannend.

Auf der anderen Seite, interessiert alle Fans zunächst mal das Abschneiden ihres Teams und ihre Bewertung des Ganzen. Aber so nimmt auch das Produkt Profifußball Schaden, die ganze Sache von der WM in Kuwait, über Club-WM, Neymars Spinnereien bis hin zum größten Scheiß vom Merchandise stellen die Geduld der Fans auf die Probe, so das ein zurück und weiter so nicht einfach möglich ist.

Aber wie geht es weiter im Herbst?

Nun Bochum spielt dann hoffentlich gegen Duisburg in der 2. Liga ein Derby und fährt auch wieder an die Kieler Förde, um da eben nicht 3-0 zu verlieren wie 2017. Da kann gerne alles so bleiben wie es ist.

Aufs Kiel Entwicklung können wir in Bochum nur neidisch blicken. Der Club, der für uns Bochumer vierzig Jahre gefühlt unterklassig war wie Preußen Münster, hat uns überholt wie einst Mainz, Freiburg und Augsburg vor 10 Jahren.

Und das Ding ist wir tollen Fans, für die wir uns so gerne halten, treu und leidensfähig, sind auch schuld. Denn während wir den Kommerz beklagen, stolze Traditionalisten des Fußballs sind, meckern wir, wenn wir sportlich im Hyperwettbewerb stagnieren oder zurückfallen.

Dann heißt es (auch natürlich “der raus” und “der raus”), aber bloß alles mit Fiege, Karabalta und Kacors Jupp, Romantik meets Mittelstand!

Es ist leicht, wenn man für den alten Fußball von Ahlenflelder, Lameck oder Gerland ist, aber dann doch kalte Füße bekommt und Angst hat ausgliedert zu werden und zum Pappaufsteller und Statist der Werbeindusturie zu werden. Das ist ein Dilemma und das gab es weit vor Corona.

So freue ich mich dennoch wieder auf diese amputierten Heimspiele, die manche heimlich im Darkroom gucken in Gruppen, weil es meine Erinnerung an die Jugend ist, die vergeht, ja vergehen muss. Aber dass das so hart wird, dass haben wir schon RBL, Hopp und Leuten wie Rummenigge zu verdanken.

Da fühlt sich Bochum gegen Kiel noch erdig an, obwohl es das auch schon nicht mehr wirklich ist als Geisterheimspiel.

Ach ja, den Gegner habe ich recherchiert, das sollen die Kollegen von Einsachtvieracht machen, ich tippe aus dem Bauch 2-1, Heimsieg.

Lass kesseln, Thomas.

Statistik von VfL4u:

Mittwoch, 27.05.20, 18:30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion

Schiedsrichteranestzung wird erst am Spieltag bekanntgegeben

Hinspiel: KSV - VfL 2:1 (25.10.19; Lee, Serra; Ganvoula)

Voraussichtliche Aufstellungen:
KSV: Gelios - Neumann, Wahl, Thesker, van den Bergh - Porath (Özcan), Meffert, Mühling - Reese, Lee, Iyoha
VfL: Riemann - Gamboa, Lampropoulos, Leitsch, Danilo - Losilla, Tesche - Pantovic, Zulj, Osei-Tutu (Weilandt) - Ganvoula

Bilanz aus VfL-Sicht 0-2-3 in 2. Liga / 1-2-3 Gesamt (ein Sieg im Pokalspiel 2002)

Kleine Info-Häppchen am Rande:

- Serra mit Bochumer Vergangenheit, Hille Weilandt mit Kieler.
- Tesche wird am Spieltag 33.
- Erinnert sich noch einer an unseren kuriosen 11er aus dem Hinspiel?

Tom; CB`93, P.S: Gruß an Martin Busche und Jan S. aus Steinkuhl, die sich unnachahmlich auf Facebook verbal duellierten ;-)

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