Geile Kopfkirmes

Man war schon ein wenig angespannt vor dem Spiel des VfL am Ronhof. Viele Leute dachten sich, ok nach der unnötigen Aueniederlage, die auch ein Remis hätte sein können, da hat hat man ja “nur” Würzburg 3-0 geschlagen und jetzt kommen die Wochen der Wahrheit gegen Fürth, HSV, Kiel, F95 und H96, da kann schon mal passieren, dass man von der bisherigen 3/2-Regel abweicht, also nicht 3 Fiege, 2 Ouzo, sondern 3 Spiele, zwei davon gewinnen. Man kann auch nach dem 1-2 Auswärtssieg - gegen Hamburg und Kiel beides nicht gewinnen, aber man hat jetzt bis Freitag ein gutes Polster. Und vorher müssen der Düsen-HSV und der Elfer Holzbein Club ein Duell machen. Und besser als die Greuther Fürther sind diese zwei sicher nicht.

Bochum begann auf dem leicht gefrorenen Rasen stark und hatte nach 22 Sekunden zum ersten Mal gejubelt, allerdings war dieses Tor abseits. Der VfL legte im Sonnenlicht weiter los wie die Blau-Weiße Feuerwehr und Toto machte mit links ein Traumtor zum 0-1: Dieser Dosenöffner war sehenswert, aber diesmal ließ Bochum nicht locker und versuchte weiter das 0-2 zu machen: Allerdings nutzten die Grün-Weißen ihre Zeit, um sich an ihre Formation zu gewöhnen. Das Spiel bekam ein irres Tempo und hatte Qualität. Vor dem Fernseher wurde man immer angespannter, als hätte Dahlmann Scarlett Johanson im Schwimmbad entdeckt. Beide Teams schenkten sich nichts und bis zur 18. Minute versuchte Bochum seine verdiente Führung auszubauen, während die Kleeblätter brutal pressten. Das 1-1 fiel nicht aus dem Nichts, aber Riemann hatte den Ball des Abwehrspielers offensichtlich spät gesehen und gab zu, das war mein Ball. Nun gut, dann fiel aber schnell das 2-1, was aber ebenso nicht zählte, wie unser frühes 0-1. Die Schiris schienen diesmal auf der Höhe zu sein und passten sich dem Niveau des Spitzenspiels an. Das Spiel war schon sehr gut, wurde aber auch dank der agilen Fürther immer besser. Gamboa, der von Holmann alleine gelassen wurde, hatte so seine Mühen. Rechts war Polen offen und Hrgota hätte das 2-1 machen müssen. Da hatte man einfach Glück und Fürth war bis kurz vor der Pause und mit dem 0-2 im Hinspiel, Bochums spielstärkster Gegner so far. Dann schaffte Dunkelblau 1-2 mal Entlastung, Blum und Holtmann sowie Zujl wurden von Eisfeld gesucht. Ganvoula hatte vielleicht nicht die Mentalität sich gegen diese starken Gastgeber zu wehren.

Nach der Pause, der VfL hatte Sturm und Drang der Mittelfranken überstanden, begann der VfL sich zu befreien aus dem eisernen Zugriff. Gamboa sah auch wieder Land und Bochum zeigte nun die Mentalität eines Spitzenreiters. Breite Brust, Ballbesitz und Tempo, wurden dosiert und wenn es Not tat forciert. Dann, 61. Minute, als man Blum nur per Foul stoppen konnte, gab der Schiri Elfer.

Spontan hätte ich gesagt, eher keiner, hinterher sah man aber, den kann man geben, kein Lex Kiel. Robert Z. verwandelte vom Punkt sicher, nun wurde Bochum noch sicherer. Leitsch und Bella Kotchap gewannen gefühlt jeden Zweikampf und nun gingen den Kleeblättern die Ideen aus - durch die Mitte war kein durchkommen gegen die Blaue Wand. Bochum ließ die Zeit runterlaufen, aber insgesamt hatten die Greuther nun keine großen Chancen mehr, in der 2. Hz, weil Bochum alles abdeckte, zumachte ohne zu mauern, lief und das Team fightete bravorös, einen Mannschaft in der jeder für jeden kämpfte. Das hat Reis in vier Monaten geschafft, aus einem guten Zweitligisten einen echten Spitzenreiter zu machen, der den ersten Aufstieg seit 2006 in Aachen schaffen kann.
Halten wir kurz inne, nach 15 Jahren ist, wenn man Ostern noch oben steht, ein Aufstieg drin.
Aber langsam, Riemann hatte noch ein Ding zu retten und Bockhorn musste sich genau wie der Keeper durchschleppen bis zum Abpfiff.

Es wird als gegen den HSV Gesperrte geben, Zoller und Riemann müssen wieder fit werden und und und. Aber als in der 95. Minute abgepfiffen wurde war die Freud groß. Man war das geil.

Bochums Siegesfreude war auch im über 400 Kilometer entfernten Fürth zu spüren, als die Truppe von Reis den Auswärtssieg feierte.

Freitag kommt der HSV, vielleicht gegen St Pauli und Kiel sieglos - nach Bochum und unsere Eier sind dicker als die von einem Brontosaurus. Ja, ich könnte jetzt schreiben, volle Hütte, 17 Fiege, tolle Stimmung an der Castroper und ein richtig geiler Freitagabend.
Aber solche Siege wie heute, alleine im Haus rumbrüllen und Platz Eins sichern, ehrlich, die sind so schön, lasst mich nicht mehr aufwachen aus diesem wunderbaren Traum, ihr Blauen.

Wir alle VfL-Fans haben Pfingsten und den 23. Mai im Blick. Mit dieser Leistung kann man die 6 von 10 Spielen gewinnen und tatsächlich aufsteigen. Da hat Leitl jetzt recht. Alles andere als der 1.-2. - oder sogar der 3. Platz,- wären ab jetzt eine Enttäuschung.

Aber schön wie Bochum sich diesen Traum selbst gebaut hat und zZ besser ist als Schalke, Mainz oder sogar Bielefeld. Das ist mal Fankt.

Wir sind Erster und ich genieße das wirklich, so schön kann Fußball sein, wenn man knapp 1-2 gewinnt.

Gitarrenmann übernehmen sie.

Tom; CB`93

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