Entrückte Schönheit
Die Saison entwickelt sich für VfL-Fans mehr und mehr zu einem Traum in Blau und Weiß, als wenn reine, makellose Utopie plötzlich Wirklichkeit wird und sich nicht in eine Distopie umwandeln will. Bochum gewinnt am Mittwochabend 0-2 in Heidenheim, bei der heimstärksten Mannschaft der 2. Liga und guckt nach oben. Nach dem sudden death 4-3 gegen H96 wurde gestern der Elf von Frank Schmitz der Zahn Aufstieg gezogen, Bochum reagiert auf die Pleite in Paderborn mit einem 0-2 Auswärtssieg, dem 9. Selbst der Kicker kommt da mit dem Zählen nicht mehr mit und zählt „nur 8 Auswärtssiege“. Diese Saison ist der heimstarke VfL auch auswärtsstark und bleibt vorerst unangefochten Erster. Bochum hat die Tür zur Bundesliga weit aufgestoßen.
Dabei musste der VfL auch gestern wieder üble Rückschläge einstecken. Nach fünf Minuten trat Kleindienst Riemann auf die Hand und diesmal konnte er nicht wie in Düsseldorf weitermachen. Mittelhandbruch und Saisonaus für Bochums Führungsspieler, eine ganz bittere Pille. Das wäre in einem fragilen Team oder bei Bochum vor 15 Monaten noch ein Bruch im Spiel gewesen und so kam Drewes - in Mainz etwas fahrig im Pokal - und hielt gleich den ersten gefährlichen Ball der Gastgeber. Bochum spielte, wie von Reis angekündigt kompakt, aber der FCH ließ Bochums Offensive auch nicht zur Geltung kommen. So stand es lange 0-0 und beide Teams neutralisierten sich. Auf einem gewissen Niveau stagnierte das Spiel, aber die Bochumer Spieler bekamen was ab: Erst die Hand von Manu, dann Zuljs Achillesferse und auch Bockhorn hatten die Härte und Entschlossenheit der Blau-Roten gegen sich und mussten sich durchbeißen. Doch als 30 Minuten nicht viel nach vorne passierte auf beiden Seiten, kam ein langer Bsll, den Robert Tesche per Kopf gegen Heidenheims tätowierten Keeper einnickte. Dieses 0-1 schockte die Ostalbler ein wenig und in der Voith-Arena wurde der Gast nun ballsicherer un bekam das Spiel in den Griff, Chancen blieben in dem ausgeglichenen Spiel Mangelware.
Bochum hatte aus der Pause kommend den Vorteil, das nun klar war, wer mehr machen musste in der Offensive. Und das konnte er VfL verhindern. Da konnte Schmitz ich noch Marc Schnatterer bringen, er und Kleindienst kriegten einfach kaum Chancen gegen den kompakten VfL.
In der Schlussphase hatte BOCHUM endlich mehr Platz und ein weiterer Assistent von Zulj auf Bockhorn führten zum entscheidenden 0-2. Der besten Bochumer gestern - wie gegen 96 - nach Tesche sollte Bockhorn sein, der zum Siegtor traf. Tesche hat nun 6 Treffer, Bockhorn hat zunächst den bärenstarken Soares verdrängt und Drewes fügte sich perfekt ein. Allerdings blieben diesmal Blum und Zoller Opfer der neuen Kompaktheit.
Erneut ein wichtiger Arbeitssieg des VfL, etwas weniger spektakulär als das 4-3 vom Sonntag. Aber nun folgten wieder 2 Siege auf eine Niederlage und nach dem Gesetz der Serie müsste man in Darmstadt verlieren. Allerdings bleibt es eng, wenn die Teams aus Fürth, HSV und Kiel noch siegten in ihren Nachholspielen.
Bochum hat die Tür gestern erneut weit aufgemacht. Und kann noch ein coronabedingtes Niemand-steigt-ab-und niemand-steigt-auf blocken, 3-4 Niederlagen aus den restlichen 4 Spielen oder eine überhebliche Arroganz: das sagt mir, wir sind sehr weit, aber wir müssen fokussiert bleiben.
Denn man hat schon Pferde kotzen sehen - und das vor der Apotheke.
Also Thomas, einfach so weiter machen und das gleiche gilt für Frank Schmitz - und dann sehen sich Bochum und Heidenheim vielleicht ich mal beide in Liga 1, wenn Teams wie Schalke, Köln, Bremen und HERTHA so einen Murks in der 1. Liga abliefern.
Tom;CB`93