Ich hab mal kurz geweint

Also so die 87. Minute lief, war ich ganz alleine. Der Reporter kommentierte schon, was der Aufstieg alles für den Club von 1848 zu bedeuten hätte, draussen hupten die Fans wild auf der Castroper Straße und Bochum machte noch das 5-1 per Elfer, Silvere Ganvoula traf endlich wieder, nachdem er vorher eine Chance nach seiner Einwechselung mit Eisfeld mit dem Kopf vergeben hatte. Ende gut, alles gut, 5-1 hört sich deutlich an, war aber auch verdient am Ende. Aber der Weg dahin war wie üblich steinig und schwer.

Bochums Trainer und Sesi mussten den Fans sagen, sie sollten zu Hause bleiben. Und viele folgen schweren Herzens diesem Apell, aber für mich fällt es leicht, da das Ritual „Ohne Fans“ ja irgendwie die beste Saison Saison seit 2006 oder 2002 generierten. Und nach dem 3-1 von Darmstadt war man natürlich, je nach Nervenkostüm, ziemlich angespannt vor dem drittletzten Spieltag 2021. Die Sonne strahlte wie im Hochsommer, die Trikots strahlend blau, aber die ersten 11-12 Minuten tat sich der Gastgeber schwer gegen früh pressende Regensburger. Das war das Spiel der beiden 4-2-3-1-Formationen, das sich neutralisierte. Ohne Riemann, ohne Blum und ohne Gamboa, dafür mit Drewes, Bockhorn und Bonga begann Reis seinen späteren Triumph.

Dann nach 15 Minuten hatte der VfL Chancen und fand so langsam zu seinem dominanten Spiel und generierte erste Chancen. Das 1-0 fiel aber nicht, Selimbergovic hatte sein Team auf Bochum eingestellt und wollte zumindest ein Punkt und damit den Klassenerhalt für den Jahn.
Gerade als der VfL begann sich seinen Gegner etwas netter hinzulegen, machte sich ein Rot-Weißer namens Beste links-mittig auf, flankte rein und Albers traf zum 0-1. Da waren bei den Fans vor dem TV sicher die Nerven mit Fiege zu massieren oder mit Wein oder Schnaps. Und dann kam der unglaubliche Robert und rotzte in der 29. das 1-1 rein, schien nicht ganz unhaltbar. Aber damit nicht genug, während Regensburg weiter nach seinem Siegesspirit suchte, flankte ein Blauer von links rein und Beste Schoß ein 2-1 Eigentor, was man besser weglässt. Das war sicher etwas Pech für die Südbayern oder waren die nervöser als ich?

Nun trat Saller Holtmann, der einfach zu schnell für diese Welt ist. Die Rote war hart aber vertretbar. Gott wollte, dass die Bochumer einen guten Tag haben, sag ich mir. Die Hupen der Autos an der Castroper wurden immer lauter. Ich wette Bochum ist in der ersten Liga ein Jahr komplett ausverkauft, so groß schwillt diese Euphoriewelle momentan an.

Und Bochum drückte nun und Holtmann machte das 3-1 und brach dem Jahn damit das Genick. Es war klar Bochum holt nun die drei Punkte und bleibt mit 63 Punkten erster und ist nun mit einem Bein in der Bundesliga.

Und das 4-1 machte Zujl in der 78. und nun war das Restspiel nur noch Auslaufen der Triumphatoren in Blau-und-Weiß. Dann ging es mir echt nahe, dass wir so deutlich siegten und ließ die ganzen 11 Jahre kurz vor meinem Auge passieren und mir kamen die Tränen vor Freude.

Dann machte Silvere das 5-1 und der Rest war Friede, Freud und VfL-Euphorie, obwohl noch 2 Punkte fehlen aus den 2 Spielen gegen FCN und Sandhausen.

Die Tränen waren sehr schön, aber noch besser ist dass was Reis und der Verein, die Spieler, einfach alle, dieses Jahr hervorzaubern. Das ist wunderbar.

Ohne Corona würde man jetzt nackt zum Engelbertbrunnen rennen nach 2-3 Batidakirsch, aber wir bleiben auch im Trimuph besonnen, denn wir sind Bochumer und wir steigen auf.

Während andere absteigen.

Ist das nicht schön?

Tom;CB‘93

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