Leer inna Birne

Als der Regen wie schottisches Wetter in Bielefeld runterkam, als man im A2-Gästeblock Platz genommen hatte, als das Spiel begann, hatte man schon als VfL-Fan ein ungutes Gefühl. Man wusste ja, für Arminia war es ein enorm wichtiges Spiel und Bochum würde gar ein 0-0 reichen,um 10 Punkte Vorsprung zu behalten, bei einem Sieg würde man das gar auf 13 Punkte ausbauen. Das wäre so schön gewesen. Aber Dampf machte nur Bielefeld. Okay, das war am Samstag schon so gewesen, das Bochum nur reagierte und der Gegner agierte und Torchancen generierte, aber Bielefeld tat dies mit überschaubaren Mitteln. Am Ende verlor Bochum verdient 2-0, auch wenn das 0-0 zur Pause noch Hoffnung offen ließ. Aber am Ende verlor man wie so oft im Westen (Köln, Gladbach, Leverkusen und nun auch Bielefeld), weil man mental leer war und sein VfL-Auswärtsgesicht zeigte.
Bielefeld begann vor 13.800 Zuschauern auf der Alm zwar nicht wie die Feuerwehr, aber bissig, laufstark und aggressiv. Der VfL in weiß stand ganz ok, musste aber zweimal in der Mitte durchlassen und Riemann rettete da gegen schwarz gekleidete Angreifer. Dafür dass Jimmy oft alleine stand, machte er seine Sache erstaunlich gut, es blieb aber brotlose Kunst,allerdings auch die Chancen der Arminia in Halbzeit Eins, weil Wimmer danach nicht traf und Klos noch nicht auf demFeld war.
Bochum kam in den ersten 30. Minuten garnicht vors Tor und Bielefeld foulte ein ums andere Mal, aber nur Bochum bekam in dieser Halbzeit gelb. Aber während man bei Arminia Bielefeld klar den Willen sah, sah man bei Bochum Einsatz, aber zu wenig Entlöastung vor allem auf den Uten. Dazu fehlte die Wucht von Löwen und Asano, Blum und Zoller nach vorne, da beißt die Maus auch keinen Faden ab.

Aber das Fehlen der vier Guten ist die eine Sache, die fehlende geistige Frische die andere und man merkte, Dortmund hat Körner gekostet. Dazu ist in Passquote gestern eine Katastrophe gewesen und nach vorne kam auch in der 2. Halbzeit zu wenig, obwohl man andeutete, es könne etwas besser werden.

Dann verlor man einen Einwurf, die Bielefelder bekamen ihren, führten schnell aus, der AV pennte und eine Flanke in die Mitte verwertete Okagawa zum verdienten 1-0 per Kopf. Das kam wie jeder Gegentreffer zur Unzeit und natürlich musste nun was passieren. Nur spielten die Außen wie Holtmann (sein 2. schlechtes Spiel) nicht mit und Pantovic wirkte quasi unsichtbar, Elvis nur nach hinten.

Vor dem Spiel hatte ich folgenden Dialog im Biomarkt: „..und überpformt Bochum nicht ein wenig oder macht ihr heute den Sargdeckel für Arminia drauf? Ich: Kann sein, wer weiß das schon“ Auch da fehlte wohl in die Überzeugung, auch wenn der Wille da war.

Bochum verpennte die 1. Halbzeit bis auf eine Chance von Holtmann, die Ortega super holte. Holti war an diesem Abend irgendwie richtig schlecht.

Und als Bochum aus der Pause kam, hatte man ganz kurz die Hoffnung, dass es besser werden könne. Der VfL verlor einen Einwurf, Bielefeld führte schnell aus über rechts, ein Bochumer AV pennte und die Flanke kam auf Okagawa und der stand alleine und köpfte zum 1-0 ein. Das war verdient, kam aber zur Unzeit, wie jeder Gegentreffer. Wer dachte, nun kommt Bochum auf, sah sich getäuscht. Bielefeld versuchte es weiter mit seinen Mitteln und Bochum war mental immer vor allem nach vorne einen Schritt zu spät.

Dass 2-0 durch Wimmer war dann ein Fehler des Bochumer Torwarthelden Riemann, der aber auch an diesem Abend schlechter war als Ortega. Das 2-0 war eine Vorenscheidung, zwar kamen Bockhorn und Ganvoula und ganz am Ende noch Novotny, doch am Ende reichte es auf er Alm nicht mal zum Ehrentreffer.

Neben Pantovic und Holtmann konnte auch der eingewechselte Ganvoula erneut nicht überzeugen, unter Normalform blieben an diesem ekligen Abend in Ostwestfalen ALLE Bochumer.

Man spürte förmlich das ganze Spiel, wie der Erfolg gegen den BVB Gift für die mentale Einstellung in diesem Auswärtsspiel war.

Man kann nur den Mund abputzen, gegen Union Berlin auf ein paar Rückkehrer hoffen und dann durchatmen in der kurzen Winterpause bis Kohlfelds Wolfsburger kommen.

Gestern war scheiße, Samstag soll wieder anders werden: Heimgesicht.

Tom,CB‘93

P.S.: Unser aufrichtiges Beileid gilt dem Bochumfan, der nach dem Dortmundspiel überfahren wurde. Viel Kraft seiner Frau, dem Kind und der übrigen Familie

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