Dem Schwabenpfeil seine Pünktle

Ostersonntag wird’s was geben: Um 17.30 Uhr spielt der VfL Bochum in einem vor allem für Stuttgart Do-Or-Die-Spiel im ausverkauften Vonovia-Ruhrstadion: Da will man nach „dem traditionellen Eiersuchen“ Punkte sammeln (keine „Eier fangen“), und das wollen und müssen alle beide abstiegsbedrohten Clubs: VfL und VfB.

Aber bei diesem wichtigen Spiel reichte den Bochumern zur Not auch ein Remis, wohingegen Sebastian Hoeneß in Bochum siegen muss! Das ist ähnlich wie beim zweiten Do-Or-Die-Spiel in Sinsheim, Schalke muss, Hoffenheim kann siegen, darf nur nicht verlieren. Das mag ein kleiner Vorteil für Bochum sein.

Was heißt das für Bochums Spielweise? Gegen die recht junge, talentierte Truppe des VfB muss der VfL „Nerven behalten“ und darf nicht nach einem Rückstand einknicken wie gegen Schalke oder Werder: Das wird beim VfL Bochum morgen DER Knackpunkt sein: geriete man in Rückstand, also 0-1, dann muss man mit eigenem Publikum im Rücken liefern: Kämpfen, Beißen und Kratzen. Das war die Crux im Schalkespiel, nach dem unglücklichen 0-1 aus dem Nichts, diese Selbstaufgabe in der 2. Halbzeit.

Auch sei hier mal Kritik an den „normalen“ Bochumfans erlaubt, die sich in Frankfurt über einen glücklichen Punkt freuten; seid gegen die Schwaben lauter als zuletzt: In Frankfurt hörte man fast nur die Ultras, am Ostersonntag soll unser Ruhrstadion nicht nur durch 4000-5000 Schwaben erbeben! Wir VfL-Fans müssen wach sein und nicht nur durch „Anti-Gesänge“ auffallen, sondern müssen unser blaues Team unterstützen, was sieben überraschende Punkte aus drei Spielen holte; Danke dafür - und das müssen wir nun auch zeigen!

Stuttgart gewann unter dem Labbadia-Nachfolger Sebastian H. in Nürnberg 0-1; das war vor allem in der 2. Halbzeit eine klare Sache für den VfB mit 4-5 Hochkarätern, die man aber nicht nutzte. Spielerisch gut, aber abschlussschwach, so kam mir der Schwabenpfeil vor. Das hat natürlich auch immer mit aktuellem Selbstbewusstsein zu tun - oder mit dem Fehlen desselben: und klar Führich und Silas sind noch nicht da, wo sie sein sollten, auch nicht Guirasssy. Aber der Knoten der Brustringträger kann jederzeit platzen und ich tippe, er wird es noch, vor allem unter dem neuen Coach. Das ist nur so ein Gefühl: „Bochum am Sonntag schlagen!“ dieses Banner entrollten die Ultras des VfB in Franken. Das sollte den Spielern der Stuttgarter eh klar sein, aber es zeigt, wie die Fanszene der Stuttgarter mobil macht. Eine Herausforderung an den gesamtenVfL Bochum, die wir auf den Rängen beantworten sollten: bei uns im heimischen Wohnzimmer holen wir Bochumer den Klassenerhalt, fünf Heimspiele, davon muss der VfL drei gewinnen, also nicht zwingend am Sonntag, wo Augsburg; Wolfsburg, BVB 09, und Bayer 04 noch an die Castroper Strasse 145 kommen. Und der VfL ist stärker, wenn er sich gegen „noch größere“ Fußballgrößen als Aussenseiter zerreißt, 110 % gibt. Nur dann würde Bochum auch morgen siegen, wenn alle mehr als das Normale geben, auch auf den Rängen.

Ich erwarte Stuttgart ziemlich spielstark und gut zweikampfmäßig eingestellt auf uns, aber sie sind bis dato schwach vor dem Tor. Da muss man sie ausbremsen und beharrlich auf das 1-0 hinarbeiten. Gelingt dies irgendwann, ist auch der Heimsieg drin, dann kann man 9 Punkte davon ziehen und sich für die 4-1 Klatsche im Hinspiel rächen.

Stuttgart zu Ostern war mal ein furioses 5-1 in der Liga, ein 2-1 im DFB-Pokal, aber auch nur das ist nur Statistik wie 23 Auswärtsspiele ohne Sieg im Namen des VfB. Aber so kam Schalke auch zu uns und plötzlich wurde Hammerwurf zum psychologischen Trumpf.

Der Osterhase bringt vom Gefühl her ein 1-1 - oder wie letztes Jahr im Ruhrstadion ein 0-0 - und das könnte okay sein.
Von einem Bochumer Sieg zu träumen, darf erlaubt sein, siegte dann die TSG noch stünden zwei Favoriten auf den direkten Abstieg fest. Hätte, hätte, Fahhrradkette.

Ich freue mich auf eine gute Atmosphäre am Sonntag, denn die ist sicher, von beiden Fanblöcken aus. Ic bin so dankbar, dass Bochum nach dem Katastrophenstart so zurückgekommen ist und vergesse auch mal Namen wie Ganvoula und Goralski. Sonntag heißt es für Manu, Toto, Patrick und Philipp:“Stand an deliberiert!“.

Von VfL4u (Daten):

Ostersonntag, 09.04.23, 17:30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück, pfiff den VfL zuletzt bei der 1:0-Niederlage in Mainz im Januar 22)
Assistenten: Guido Kleve (Nordhorn), Christian Bandurski (Oberhausen)
4. Offizieller: Dr. Martin Thomsen (Kleve)
Video-Assistenten: Dr. Felix Brych (München), Christian Fischer (Hemer)

Hinspiel: VfB - VfL 4:1 (15.10.22; Silas (2), Ahamada, Endo; Zoller)

Voraussichtliche Aufstellungen:
VfL: Riemann - Danilo (Heintz), Ordets, Masovic, Stafylidis — Losilla, Stöger, Osterhage (Förster) - Antwi-Adjei, Hofmann, Asano
VfB: Bredlow - Ito, Anton, Mavropanos - Sosa, Haraguchi, Karazor, Endo, Vagnoman - Führich (Guirassy), Silas

Ausfälle VfL: Cristian Gamboa (Trainingsrückstand)
Ausfälle VfB: -

Seitenwechsler: Takuma Asano, Philipp Förster, Kevin Stöger, Simon Zoller, Heiko Butscher / Atakan Karazor, Chris Führich, Frank Fahrenhorst (Trainer U21)

Tom,CB‘93

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