Die Invasion

Bochum fährt mit Mann und Maus am Wochenende mit - am Ende um die 8.000 Fans - nach Berlin, wenn es gut läuft werden es gar über 10.000 wie 1988 gegen Eintracht Frankfurt. Die Vorfreude ist nicht nur in der Bochumer Botschaft in Berlin riesig (”Wie immer Freibier bei jedem Bönigtor”), sondern auch durch die ganze Stadt Bochum geht die Aufbruchstimmung für das Vatertagswochenende 2023. Es ist ein Endspiel gegen und bei Hertha BSC Berlin im Olympiastadion von 1936. Für die Berliner ist es eventuell eine Hinrichtung, auch bei einem Sieg könnten sie absteigen, wenn Schalke, Hoffe, FCA oder der VfB siegten. Deshalb motzte Dardai schon mal nach dem 5-2 in Köln über sein “falsch” zusammengestelltes Team. So fühlten wir Bochumer uns aber nach dem 2-0 in Mönchengladbach aber auch, wie Fans von einer falsch zusammengestellten Mannschaft. Aber dann kam wieder mehr Zusammenhalt und die auswärtsschwachen Augsburger wurden 3-2 besiegt, wobei man Gegentor Nummer 71 kassierte. Das zeigt, wo der Schuh auch beim Do-or-die-Spiel in Charlottenburg drücken könnte: hinten.

Hertha hat mit Lukebakio, Richter, Jovetic und Niederlechner Spieler, die Bochums Wackelabwehr Probleme bereiten können, die ja auswärts gerne zwischen 2-4 Gegentore schluckt. Das muss Letsch für dieses Spiel ändern. Da braucht er nicht nur Losilla, den unermüdlichen Capitano, sondern die Hilfe jedes einzelnen Spielers von der Bank bis zur Startelf.

Berlin ist ja geteilt zwischen CL-Ambition (Union als 4.) und Abstiegssorgen (18.) und natürlich werden 65.000 Herthaanhänger lauter sein, sollte es für Boateng, Dardai und Co laufen. natürlich denken die Leute im Bochumer Trainerstab viel über dieses Endspiel nach, aber Flops von Goralski über Horn nach Mousset haben die Alternativen eingeschränkt.

Samstag geht es natürlich nur über Einstellung, Kampf, kühlen Kopf und Willen zum Sieg, der bei anderen günstigen Ergebnissen die Rettungsparty sein könnte, von 10.000 Bochumern Auswärtsfahrern. Gut, 25.000 wie Werder Bremen auf die Beine stellte können es nicht werden, aber die die sich am Coubertinplatz treffen werden schon gut Party machen, so oder so. ich freue mich sehr darauf, glaube aber daran, wie ich das Team kenne, dass wir am Samstag unserer Serie folgend verlieren und dann gegen Bayer Leverkusen die Relegation klar machen. Das habe ich vom Start der Saison im Kopf, das es der Schweineweg werden könnte, den der VfL Bochum zum Klassenerhalt gehen muss.

Ich habe Hertha gegen Schalke und Köln gesehen und fand sie nicht so schlecht, wie das Ergebnis sagt: Hinten, der Koalier verhinderte das 10-2 in Müngersdorf und vorne haben die Westberliner schon Potenzial. All das passt aber eben oft nicht zusammen und so hoffen viele Bochumer, dass das Samstag auch so ist und Hertha 2-3 oder so verliert. Das ist natürlich auch möglich, Chaos im Verein, dubiose Vermarkterdeals, Vorstandsrücktritte, Lizenzgefahr, da werden die guten Spieler schon weggelockt und Kevin Prince scheint zu alt und verletzungsanfällig zu sein für den active-leader.

Die Antwort auf all diese Gedanken gibt es auf dem Platz und eben nicht auf der Playstation oder in Journalistenforen. Und die Zukunft ungewiss sie ist.

Mein Gefühl sagt mir, wir schaffen es am Ende sehr knapp, also das denke ich seit dem Sieg über Augsburg, aber eben eher zu Hause als Auswärts gegen Bayer als gegen Hertha.

Aber scheiß aufs Gefühl: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.

Dank an die Experten von VfL4u:

Samstag, 20.05.23, 15:30 Uhr, Olympiastadion

Schiedsrichteransetzung wird nachgereicht

Hinspiel: VfL - BSC 3:1 (21.01.23; Hofmann (2), Schlotterbeck; Serdar)

Voraussichtliche Aufstellungen:
BSC: Christensen - Plattenhardt (Mittelstädt), Kempf (Klemens/Serdar), Rogel, Kenny - Dardai, Tousart - Richter, Jovetic, Lukebakio - Niederlechner
VfL: Riemann - Heintz, Ordets, Masovic, Janko (Gamboa) - Losilla, Förster (Schlotterbeck) - Antwi-Adjei, Stöger, Asano - Hofmann

Seitenwechsler: Tjark Ernst / -

Ausfälle BSC: Filip Uremovic (Gehirnerschütterung), Ivan Sunjic (Suspendierung), Jessic Ngankam (Gelbsperre)
Ausfälle VfL: Konstantinos Stafylidis (Schulter und Rippen), Patrick Osterhage (muskuläre Probleme)

2 Wochen früher als gewünscht hat der VfL ein (potenzielles) Finale in Berlin. Beim Big City Club a.D. stehen Big Points auf dem Weg zum Klassenerhalt auf dem Spiel.

Wenn es optimal läuft (Sieg in Berlin, Sieg von Frankfurt in GE und kein Sieg von Hoffenheim gegen Union), könnte der VfL schon am Samstag gegen 17:20 Uhr den vorzeitigen Ligaerhalt feiern. Beim Eintreffen nur der ersten beiden Ereignisse wäre es 24 Stunden später perfekt, falls Stuttgart nicht in Mainz gewinnt.

Tom,CB’93

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