zähflüssig

Die 92. Minute läuft im kalten, vollen Ruhrstadion. Bero bleibt liegen, will wohl einen Freistoß, die 15. gelbe Karte oder etwas Zeit rausholen, ist platt/verletzt, aber so kommt Stark an den Ball kann gehen und schießt ein, abgefälscht von Osterhage, der das tolle 1-0 machte. Es ist ein deja vu, gefühlt zum x-ten mal, aber zumindest Mainz das 2-2 war ähnlich wie das 1-1 von Bremen. Nur, wie soll man verhindern, dass ein an sich überschaubar gefährlicher Gegner einmal oder zweimal zum Abschluss kommt? Klar, hätte der eingewechselte Förster das 2-0 per Bogenlampe gemacht, dann hätte man gesagt, der gewiefte Herr Letsch, sogdiskutiert man über die Hofmann Einwechselung und logo, Asano fehlte uns heute nachmittag. So gehen die 26.000, also zumindest 23.000, achselzuckend nach Hause in den kalten Sonntagabend.

Bochums Hinrunde ist mit 17 Punkten ganz ok, aber die Spiele gegen Mainz, Köln und Bremen, da holte man nur 3 statt möglicher 7-9 Punkte, die schmerzen. Nur gegen BMG war man mies zu Hause, aber heute wäre ein 1-0 top gewesen in einem zähen Heimspiel.

Aber eigentlich hatte Bochum viel richtig gemacht. Man hatte Geduld und spielte ein klein wenig besser, nach einer Viertelstunde hatte man den Gast von der Weser im Griff und schob sie zurück, Bero und Stöger kamen in der ersten Hälfte zu Chancen für die Westfalen. Blau hatte einen leichten Vorteil und nach dem Pausentee, schob sich der VfL nach vorne, meist über links. Antwi stark mit Bero, Asano fehlte dennoch sehr. Paciencia wurde irgendwann für Hofmann ausgewechselt, nachdem Osterhage einen tollen Weitschuß zum 1-0 erzielt hatte und Bochum nun verdient führte. man musst noch 30 Minuten über die Zeit bringen und das Spiel war die ganze Zeit picklig, es gab 14 gelbe Karten. Werder wollte in der Ole’ Werner-Theatralik zweimal Elfer, zweimal entschied der VAR anders, also der Schiri durch VAR-Aufnahmen. Man kann es nicht am Schiri ausmachen, dass Bochum, das eine halbe Stunde gehaltene Ergebnis, in der Nachspielzeit noch verspielte. 1-1, 17 Punkte, 14. der Hinrunde, 6 Punkte Puffer vor dem Unheil eines möglichen Abstiegs am 18. Mai.

Es war kalt, das Spiel war nicht schön, aber intensiv, zerfahren, kampfstark und zäh. Dennoch hätte Bochum es gewonnen, hätte Bero, der mit Bernardo und Osterhage bester Bochumer war, mit einer anderen Entscheidung Bochums Heimsieg gerettet.

Hätte, hätte, hätte. Der abgefälschte Ball von Stark schlug unter der Latte von Riemann vor der West ein und die Bochumer Jubelparade fiel aus: dabei hätte nach einem Doppelwechsel Förster den Sack zumachen, der tat es nicht. Daschner kam auch noch statt Kwarteng, aber auch wer machte das 2-0 nicht und das nach dem 1-0 sprang der Funke von den Rängen besonders über.

Das neue EM-Fußball-Jahr-2024 begann nicht viel besser, als das Alte beim 4-0 in Leverkusen geendet hatte, jedenfalls ohne Sieg.

Das beste war dann nach der 92 Minute, die alles änderte, die Schweigeminute für Franz Beckenbauer.

Aber wie gesagt, auch das in deja vu, hätte man den Ausgleich nicht kassiert, hätte man vieles richtig gemacht.

Das muss man gegen den VfB erneut versuchen, vieles richtig zu machen.

Tom,CB’93

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