Ihr seid gemein, singt das nicht!

Samstag 17.17, Berlin. Bochum hat das vierte Spiel in Serie verloren. Die Spieler Imhoff, Bönig und Azaouagh kommen vorsichtig zur Kurve, Richtung Aza fliegt ein Bierbecher. Er dreht ab, nur Phil Bönig stellt sich den Fans, Imhof holt noch ein paar Mann aus der Kabine. Concha kommt. Er nimmt sein Trikot, guckt zu den 70 wütenden Fans (meist ULTRAS) und wirft es wie Hashemian der Meute zu und sagt: “Jetzt ist wieder alles ok, oder!”. Ja, das liebe ich an diesen Spielern, sie beschäftigen sich intensiv mit ihrem Club und deren Anhängern und treffen immer den passenden Ton.

Also, auch unser Sportchef Ernst konnte den Killerinstinkt nicht finden, was vermutlich weder das Spielermaterial zuläßt, noch deren Mentalität, noch der vielbeschworene Zusammenhalt. Sie verdienen viel, doch sie spielen 2008/2009 nie 90 Minuten Erstligafußball, meist so 30 Minuten. Sie stehen Mi richtig in der Scheiße - und der Vorstand bietet ihnen nach der Hannoverschmach auch noch das Alibi, dass “die Fans schuld sind”. Aber bei zwei Auswärtssiegen in 15 Spielen sollte man noch fragen, ob es unsere Spieler irritiert, wenn am Anfang die Fans des Gegners ihre Lieder singen? Oder fehlt ihnen der Song “Bochum” am Anfang? Herbert Grönemeyer hätte ihn live singen können am Samstag neben Joschka Fischer - und so prominente Leute werden Mittwoch in der Nordbankarena nicht dabei sein - vielleicht nur Lotto King Karl.  Mißerfolg macht unsexy.

Hamburg, sichtlich angeschossen, müßte Angst haben vor dem nächsten Spiel, wenn nicht Bochum käme. Die werden wieder mit 7-8 Mann hinten stehen und wenn das 1-0 für Hamburg fällt, weiter so tun, als stünde es 0-0. Dann hat man nach 5 Niederlagen “den Sumpf” errreicht und kann endlich gegen Frankfurt spielen. Aber stopp, da sind ja die eigenen Fans, die so schnell die Nerven verlieren. Wir hoffen natürlich Herr Maltritz und Herr Freier spielen an der Castroper Strasse, vor allem Herr Maltritz sogar Günna P. ein Interview gegeben hat, was sehr tapfer ist bei diesem “kritischen” Journalisten.  Die bösen Pfiffe haben dem limitierten Abwehrrecken arg zugesetzt, fast wie Dieter Bohlen der Annemarie. Wobei ist die nicht so eine Heulsuse, wie unser harter Kapitain, der pro Spiel gerne ein Tor persönlich verschuldet. Damit das nicht in FAN-Mobbing abgleitet, sagen wir mal Marcel hat “viel Verbesserungspotential”, wie Fernandes, Freier und Co. Und die Fans. In Hamburg sollen es übermorgen gar 1000 sein, haben ja auch noch viel zu lernen, die FANS. Vor allem, wie man den bevorstehenden 6. Abstieg mit dem besten Kader seit langem, verarbeitet, das müssen sie lernen.

Ohne Olic und Petric sollte ja ein 0-0 drin sein, wird sich Koller sagen, doch dann müßte der HSV von Bremen “sehr von der Rolle geschossen sein”, um gegen uns zu verlieren. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Oder der schöne Fußball.

Wir werden sehen.

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’04

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