An Odins Tafel

Die Idee nach Cottbus zu fahren, um ein Fussballbundesligaspiel zu sehen, befremdet irgendwie. So ein ganzes Wochenende in der 100.000 Einwohnerstadt (von ehemals 130.000 !) zu bleiben, ist eine Idee, die in einer ganz besonderen Stimmung reifen muss. Das kreative Potential so einer verschrobenen Idee ist je nach Betrachtungsweise entweder verschwendet oder genau richtig eingesetzt. Als wir Freitagnachmittag um 17.00 in Hamm-Uentrop im zweiten Stau steckten und dann vor Magdeburg im ca. 5. Stau, hätte uns klar sein müssen, dass es auch gereicht hätte, Sa um 6.00 mit dem Ultrabus in die Lausitz zu rollen oder einfach nur Arena zu schaun. Aber nein, wir fuhren 6,5 Stunden nach Cottbus, um im Hotel, den Sander und den Minge beim Bier in Gustavs Sportsbar zu sehen. Kurz umgezogen, das erste Bier aus der Minibar, dann gings los im Taxi. Die ersten komischen Gespräche folgten und der Taxifahrer setzte uns im Mexx ab, irgendwo im Gewerbegebiet zwischen Burgerking und Parkplatz, wo wir dann um 0.00 eine Treppe hochgingen, um eine Diso zu besuchen, wo ganz liebe Menschen mit Dreiviertelhosen, Fred-Perry Shirts und modischem Kurzhaarschnitt den Gabbagöttern frönten. So richtig lustig wurd`s in der sehr speziellen Disse erst mit 14 Bier, Feldschlösschen oder wie das hieß, und dann war es so vier morgens und wir waren müde, aber ich kämpfte weiter bis fünf, um endlich einzusehen, auch ein Ortswechsel rettet einen verkorksten Abend nicht mehr. Das Frühstück am nächsten Morgen fand ausserhalb des Hotels statt, während das Energiedreamteam Richtung “Stadion der Freundschaft” fuhr. Mit spontan hilfreichen ortskundigen Einheimischen fand man im neugestalteten Ortskern Zerstreung und andere Bochumer - im Stadion so gegen 17.20 war man froh wieder dorthinzurückzukommen. Denn das 0-0 ging vom Spiel her in Ordnung und war der zweite Auswärtspunkt 2007, aber das Spiel stellte sich als magere Fußballdiät dar, Gekas hat momentan Ladehemmung, damit müßte Trojan ein Tor schiessen und das ist dann doch eher unwahrscheinlich. Koller hat zwar “sein” Team gefunden und bis dato hält es sich über den Abstiegsrängen, weil die drei Neuen stechen.

Zurück in der Metropole des Sorbenlandes ging man Essen, Trinken und Klönen und hatte endlich einen netten Abend, in der Mauer, der Stadt Cottbus, Sound und Moskito lies man weg, denn um 4.00 waren die blau-weißen Helden müde und am So war Handabll-WM-Tag und man fuhr in vier Stunden von Cottbus nach Köln, wo Deutschland an diesem Tag Handballweltmeister wurde.

Ein schräges, flippiges und nicht immer ideales Wochenende ging zu Ende, bleibt die Frage, was Cottbus mit seinen 11.000 Fans in der Bundesliga will, eher gehören Rostock oder Dynamo Dresden dahin, vielleicht auch Leipzig oder Union Berlin, aber echt, Cottbus ist eher untere zweite Liga und wir auch, wenn wir nicht endlich ein Tor schießen und etwas variabeler nach vorne spielen.

Bechmann, bitte werd gesund, Dein Phlegma ist zwar fast so groß wie das von Zwetschge, aber ihr müßt es reißen, vor allem daheim im Ruhrstadion, damit Mainz eine Ausnahme belibt.

 

Tom, der Donnergott

 

Einen Kommentar schreiben

Du mußt angemeldet sein, um kommentieren zu können.