Tag der Einheit

Dem amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg wurde am Tag der Einheit ein interessantes, unterhaltsames 1-1 “abgekämpft”, das für den VfL nach dem Sieg in Nürnberg eine weitere Bestätigung des Aufwärtstrends unter Heinemann/Wosz bedeutete. Auch die Spielkultur kommt langsam wieder.

Das Wetter war schon herbstlich, die Blääter fallen, das Stadion mit 21.000 Leutchen gefüllt, weshalb Reviersport mal wieder über Bochums Fans lästerte (”wieder nur 18.000 Karten im Vorverkauf abgesetzt9, doch die, die bezahlt hatten, waren schnell wach, als sie sahen, wie sich ihr blau-weißes Team ins Spiel kämpfte und arbeitete, ganz unbeugsam und mit dreckigen Trikots. Der schon unter Koller mit aufsteigender Form spielende Freier rettete in einer Schlüsselszene gegen den einschussbereiten Misimovicz, ohne sich eine gelbe Karte zu holen - CHAPEAU, das wollen die hier Leute sehen. Natürlich lief der Ball elegant vorne bei den VW-Städtern mit Grafite, Dzeko, Hasebe, Riether und Zwetschge  und Bochum musste vielbeinig laufend “löschen” - harte MALOCHE. Doch diese tolle Offense der Niedersachsen hatte auch in Old Trafford einmal getroffen, bei uns im Ruhrstadion sollte sie auch nur einmal treffen. Bravo -endlich können wir unter drei Heimgegentoren bleiben. Sehr schnell war das eigentlich genügsame Publikum (auch wenn die Sportschau auf die Medienkaravane aufsprang und es mal wieder als “überkritsch” abstrafte !) auf der Seite von Funnys Team und feuerte den VfL leidenschaftlich an. Dabro wieder in alter Form (er äusserte sich klar zum Trainerwechsel!), Maltritz nicht wiederzuerkennen, Aza bemüht und neben Freier, auch Epalle’ mit großem Fight und einigen guten Szenen, das stimmte die 20.000 Westfalen im Rewirpowerstadion froh. Man feuerte an, man fieberte mit, Bochums Publikum empfand die (kleine) Einheit als wieder hergestellt, auch wenn Kollers Beamtenfußball tiefe Narben hinterlassen hat. Die ULTRAS hissten ein Banner mit “Mit Koller ist das dickste Problem nicht weg!”. Funny und Wosz haben diese aufgerissen, doch Ernst, Schwenken und Altegoer suchen schlauerweise nach einem neuen Chefcoach von Aussen. Gut so. Nein, Funny, das Bochum Publikum ist nicht “schwierig”, nur erschreckend “lethargisch” und etwas “unfanatisch”, manchmal, aber das kann man hinkriegen, wenn man es draufhat.

Also, Lodda und Pedda sind wohl nur Journalistenfantasien, Slomka hat abgesagt (Was erlauben, Slomka?) und Buyo war wohl nicht so toll im Gespräch, man sagt Heiko Herrlich stünde weit oben. Gerüchte halt. Find ich nicht schlecht, den DFB-gebundenen-Herrlich, auch über Hecking sollte man nachdenken. Funkel ist gottlob in Hertha gelandet. Man- das funkelt dunkelgrau in der Pleithauptstadt. Apropos, Zeit für Hähme, Schalke musste acht Leute feuern, die sind megaklamm, wir schludenfrei. Ätsch

Allerdings wenn Funny in Krisen-Dortmund siegt - dann - na dann, werden die Verantwortlichen es schwer haben, einen Neuen zu suchen. Kloppo und dann freuen wir uns auf Deinen Fachkommentar über unsere Fans. Ernst sollte den Trainer trotzdem aussen suchen, er hat durch die Kollerdemission an Fromat gewonnen.

Dass die Spieler sich neu präsentieren nach viereinhalb Jahren erfolgreichen (!?!) Schweizertrainervaliumfeeling ist klar, selbst Ono und Hash gefielen gestern und ein Youngster wie Luthe oder Heerwagen vorher macht eh alles richtig - doch am Klarsten ist für mich das: Pferzel muß nach 75 Minuten mit Krämpfen (laut Stadionsprecher!) raus. Sie lesen richtig, nicht die Championsleague gestressten Wolfsburger waren ab der 70. Minute platt, nein, in Teilen das Bochumer Team (ausser dem furiosen Paule). Das kann nicht sein und dafür ist der Ex-Trainer und sein Stab voll verantwortlich und nicht das xy Publikum, der Etat oder der Weihnachtsmann. Das Wort Säntis nehm ich nicht mehr in den Mund. Wer um die 50.000 Euros pro Monat verdient, sollte eine fitte, eingespielte und taktisch geschulte Mannschaft - auf dem vorgegebenen Gehaltniveau nartürlich -hinterlassen, das tat Marcell Koller eben nicht.

Frank Heinemann und Darius Wosz wurden schon beim 0-3 im Pokal gegen Schalke ebenso gegen Nürnberg mit Applaus verabschiedet wie gestern gegen Wolfsburg, weil sie einer halbtoten Mannschaft “Leben, Lust und Leidenschaft” einhauchten, an den Kollerschen Altlasten haben sie zu knacken. Die Spielkultur kommt wieder. Auch dazu schrieb RS spöttisch: “An allem soll Koller schuld sein???”. Nein, falsch, aber an den konditionellen Rückständen schon, insofern wäre neue Besen wie Herrlich schon sinnvoll.

Der Schiri war Samstag beileibe kein Heimschiri, nach dem 1-0 durch den “Hubschraubär” hatte Bochum die Chance auf ein 2-0, doch dann schickte er Ono mit Gelb-Rot vom Platz: kann man geben, aber mit Fingerspitzengefühl kann man es auch lassen…naja, so war man hinterher - Pohl im Radio, die Fans in der Ostkurve und der Ernst am Rande des Platzes sehr sauer auf die Linienrichter und den Schiri, die Bochums neue Einheit nicht bewundern wollten. Mit 10 Mann hielt man die Führung bis zur 75. Minute - ehe Martins/Dzeko, der auch In ManU traf, das 1-1 per Kopf machte. Dann kam ein Sturmlauf von Vehs Wölfen mit Dejagah, der mit Glück nicht das mögliche 1-2 brachte.

 Der Schiri ließ 94. Minuten laufen und dann jubelten einheitlich alle Bochumer und waren zufrieden. Mit sich, dem Trainerteam, mit Freier, Dabro, Epalle und Maltritz - Bochums Besten -, dem Punkt…

Da lächelt einen sogar das Sauwetter am Sonntag an…vor allem wenn Veh in der BamS den Bochumer Balljungen die Schuld gibt - ihn Bochum scheint ja vieles Sonderbar zu sein - für Zugereiste….

Tom, CB’93

 

 

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