Traktat vom Scheitern

Eins vorweg, man - vor allem der neutrale Zuschauer- sah an diesem Sonntagabend viel Fußball für sein Geld, die 26.000 kriegten Spannung, Kampf, Bratwurst, Fiege und Kunst (von Werder und Ono) für im Bundesligavergleich bescheidenes Geld geboten, an einem Herbstabend, der nicht nur Heineman ratlos zurücklies. Nach der Dortmundteilblamage [Einstellung] erwartete niemand der 20.000 Bochumer einen Sieg von Bochum, doch nach 39 Sekunden hatten früh attackierende Bochumer über Ono und Sestak das 1-0 erzielt. Hätte Aza das Tor und nicht den rechten Pfosten getroffen, Bochum hätte wie im Mai 2-0 gegen Werder geführt. Auch einen Ball von Fuchs parierte nicht der Rekordnunnichtinnnehaber Wiese, sondern das Leichtmetall oben. 2-0, das hätte Bochum im Abstiegskampf geholfen zu atmen.

Schaaf grübelte auf der Bank, Löw auf der haupttribüne und die Farben des Herbstes schienen endlich mal was Gutes zu bedeuten für Bochum. Doch dann klärte mein aktueller Lieblingsspieler Marcel   M. ungeschickt zur Ecke, um dann diesselbe von Özil getreten, so abzuarbeiten, dass man Pizarro köpfen lies. Es stand plötzlich 1-1 und Heerwagen hatte genau wie sein Vorgänger Luthe nix falsch gemacht. Nicht nur Maltritz auch die anderen Bochumer waren geschockt, aber vor allem Ono und Aza fighteten zurück gegen hanseatische Spielkultur und Ballbesitz. Werder wurde stärker und kontrollierte nach 25 Minuten das Spiel. De Westkruve sang in Grün-Weiß. Marin, Bargfrede, Hunt und Co kombinierten und als der Laufzwerg alle ausgespielt hatte, rettete diesmal der Bochumer Kapitän auf der Linie, doch der Ball sprang wie beim Flippern wieder zu Marin, der das 1-2 machte.

Nun hatte der Favorit aus dem Norden endgültig das Spiel im Griff und es schien so zu laufen, wie man erwartet hatte. Doch das 1-3 fiel nicht und Werder verlegte sich auf Ballkontrolle. Bochum schien in dieser Phase nicht in der Lage zu kontern, doch nach einer Stunde kam der VfL noch mal auf. Das 2-2 durch Klimo fiel dann, doch der Linesman zeigte vor dem Block A erst nix an, um dann die Fahne zu heben, VfL-Spezi-Sippel hatte angezeigt -ABSEITS. Ob er das beim nem Pizarro-Tor sich auch getraut hätte??? “Schieber-Rufe” kamen auf und Bochums-Fans feierten ihre Castroper Strassen Gang, die nun über Ono, Aza und Co drückte und Bremen ins Wanken brachte wie heuer die Austria. Dann bekam Frings nen Freistoß und den nicht ruhenden Ball spielte er Borowski in den Lauf und der Einwechselspieler machte eiskalt das 1-3. Die Entscheidung in Bochum, denn das 1-4 durch Özil nach nem Concha-Fehler war Statistik. Aber 2-2 statt 1-3, da waren die Unparteischen schon mit im Boot. 

Interimscoach Funny fehlte im WDR2-Interview die Stimme und vielen Blau-Weißen die Worte dieses letztendlich verdienten 1-4 zu verarbeiten. Ok, mal wieder 17., aber man hatte ein kämpfendes Team gesehen, das vor allem in der Defensive schlimme Mängel zeigt, die diesmal zu Abstieg oder Relegation führen könnten. Da interessierte an diesem Abend niemanden, wer neuer Trainer wird.

Doch in dieser Woche steht ein Entscheidung an, die wichtig sein wird für Bochum und sein Projekt Bundesliga.

Trotz allem Positiven an diesem Abend, so steigt man ab. Das muss was kommen vom Verein von 1848, neue Leute und auch Spieler im Winter, sonst kann man sich die Rote Laterne auf den Arsch tätowieren.

Tom, CB’93

 

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