Exotische Früchte

Der 3-2 Heimsieg des VfL Bochum über 1860 München stellte an einem lauwarmen, mit roter Sonne untergehenden Montagabend zunächst für alle Beteiligten (ausser den Löwenfans, -Spieler und Verantwortlichen) eine große, angenehme Erleichterung dar. Der Trainer hatte nach der Enttäuschung in Offenbach statt “nur” 2 Neue nun 5 Neue in die Startformation gestellt; Tese, Saglik, Federico, Koplin, Toski - sie ALLE sollen alle sehr viel mehr Schwung in die Offensive bringen. Die Enttäuschung des Abends war die Zuschauerzahl: 12.340 Unentwegte. Im Vergleich dazu sahen ein Spiel am Mittwochabend, Schalke B-Team gegen Köln-Reservisten, 20.000 Zuschauer, nur mal so. Der VfL hat bestimmt 5000-8000 Zuschauer trotz Aufstiegszertifikat, Wildwestposter und guter Vorbereitung nicht geschafft ins Stadion zu locken. Es war überall seltsam leer, die Ostkurve war nur mit Bannern gefüllt, auch das war traurig.

Doch Funkels Team spielte beherzt nach vorne, Federico, Saglik und Tese wurden gesucht, Toski hatte 2 dicke Chancen. Die erste Chance von Toski konnte der Jogger-Ungar vereiteln, dann wurde Giovanni im Doppelpaß geschickt und der machte das verdiente 1-0 für den VfL. Bochum spielte weiter, wieder verzog Toski, doch die Abwehr pennte anschließend bei einer Löwenflanke und der Serbe Rakic konnte den von Ex-Captain Maltritz unterlaufene Flanke freistehend zum 1-1 verwerten. 500 Sechzigfans jubelten, doch Bochum spielte weiter flüssig nach vorne, einen Pass von Kopplin verwertete Tese artistisch per Flugkopfball zum 2-1. Ein Traumtor als Traumeinstand für den Exoten aus Nordkorea/Japan, das lies die 12.000 Treuen jubeln. Die Halbzeitführung erfreute die Bochumer Fans genau wie Fiege und Dönnighaus, vor den Fernsehern bereuten die daheimgebliebenen Verprellten vielleicht ihr Fernbleiben oder lamentierten über den SKY-Reporter.

Weiter ging es in Halbzeit Zwei, eine Flanke, ein Kopf von Dabro, doch dahinter steht “Rooney”-Tese und köpft den Ball zum 3-1 ein. Ein Doppelpack des neuen Strikers. Der VfL legte weiter zu, doch das 4-1 wurde nicht zwingend gesucht, das war schade, denn die VfL-Seelen lechzten nach Heimtoren. Der Sieg schien ausser Frage, dann schliefen mal wieder alle hinten und Lauth, wir kennen ihn in Bochum, trifft zum 3-2. Jetzt wurde es noch mal eng und man musste bangen, was völlig unnötig war. Maurer und Stevic auf der Löwenbank hofften auf ihr Jungteam um Aigner und die Routiniers Bierofka, Halfar und Lauth. Doch es reichte für den VfL.

Fazit: Ein netter Abend, mit einem verdienten Heimsieg, positiven Vibes und dem ersten Schritt, die eigenen Fans zurückzuholen. So bleibt der VfL mit Hertha Favorit auf den Aufstieg, mit frischem Wind nach vorne und neuen Leuten, wenn man die Abwehrlöcher schließen kann. Am besten schon am Freitag um 18.00 in Aue im Erzgebirge, beim Duell der ehemaligen Bergbaustädte.

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’04

 

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