Charles be quiet !

Die ca. 400 Bochumer (zwei Busse Ultras und Bo-City mit eigenem neuen Banner!) im Gästeblock des Wildparkstadions demonstrierten neben ihrer unerschütterlichen Treue zum Verein (Moppel: “Man muß zum Verein stehen in guten wie in schlechten Tagen!” - recht so Moppel!!!) für eine “neue, alte” Fußballkultur, Motto: “Der Kampf zum Erhalt der Fankultur ist entfacht!”. Damit bezogen die Ultras ihre Position zur Fandemo am Alex letzten Samstag und zeigten ihr Bestreben, eine “bezahlbare, volksnahe, choereo-, pyro-,  repressionssfreie” Fankultur [wie in Karlsruhe möglich] weiter ausleben zu dürfen. Klar sollte auch sein, dass Widersprüche in der Forderung stecken. Die Fanpolente mit Knopp im Ohr war mächtig nervös am KA-Bahnhof wegen den “krassen” Bochumern, was machen die erst, wenn Eintracht Frankfurt, RWE oder Dresden kommen???

Wer Bochum für “krass” hält, glaubt auch Angela Merkel hätte die letzte Wahl wegen ihres guten Aussehens gewonnen….

Fürth - oder gar die turbulente JHV -  schien die ersten Minuten beim VfL-Team noch nicht so ganz vergessen, die blauen Karlsruher dominierten  optisch das Spiel, Bochum stand hinten jederzeit kompakt und konterte über den schnellen Tese gefährlich. Doch der Mann aus Nordkorea vergab erst einmal, schade. Optisch in Senfgelb/Neongrün (was allemal besser als Magenta ist!) versuchten die Bochumer den möglichen Abstiegsrängen zu entfliehen, indem sie konterte wie in der 20. Minute, was mit dem 0-1 durch Tese endete. 5. Saisontor, sauber Chong, vierte gelbe Karte -doof. Jubel im Block des VfL, der durch Tröpfchenregen “zersiebt” wurde und die ganze Matsche im Gästeblock war beim Torpogo egal. Dass der KSC-Georgier I. nicht das 1-1 im Gegenzug macht, war sicher eine Schlüsselszene des Spiels, denn darauf machte Yahia das 0-2 per Kopf. Gelungener Farbtupfer des Algeriers, der sich per neuem Vertrag zum VfL bekannte. Neben der Verpflichtung von Tese nicht der schlechteste Zug des Sportvorstandes Ernst. Federico und Kopllin blieben weiterhin blass, Saglik glücklos.

Die Mannschaft stand nun hinten dicht, lies wenig zu, auch wenn der KSC nach dem Pausentee dominierte. Das 0-3 hätte Saglik machen müssen, aber der KSC Keeper war trotz des 0-2 der beste Spieler seines Teams, das laut Kicker verjüngt sein sollte, aber eher nach Abstiegskampf aussah. 2 Junge machen beim KSC keinen Sommer.

Während also in Karlsruhe die Querelen im Verein auch die Mannschaft nicht beflügeln, schien der Mannschaft von Funkel der Rückritt des Aufsichtsrates und das damit verbundene Interregnum vorerst nicht zu schaden. Nur das verdiente 0-3 fiel nicht, was nicht viele VfL’ler aufregte: Sieg ist Sieg und so fuhr man gerne heim, “mit 3 Punkten im Sack” und dem zweiten Auswärtssieg nach Düsseldorf, Bochum kommt langsam in die Gänge. Das ist enorm wichtig für den seit Wochen durchgeschüttelten Verein.

Wurde  eben auch Zeit, Sonntag gegen Aachen sind alle aufgerufen, auch vom Commando Bochum 1993, obwohl ich davon nur entfernt hörte und wohl die Abstimmung verpaßt habe, ins Stadion zu gehen und einen erneuten Sieg gegen einen Westkonkurrenten beizuwohnen. Die Zuschauerzahlen um die 10.000 müssen gestoppt werden…

Ich rufe auf, “sagt ja zum VfL”. Doch Moment, ist das nicht selbstverständlich? Wer bis auf ein paar verwirrte Wattenscheider sagt “NEIN zum VfL”??? Und kommt alle ins Stadion am Sonntagmittag!!! Solltet ihr aber immer, ihr bösen, couching Potatoes… Nix Sky und T-Home, live im Block sollt ihr sein!

Nein, im Ernst, wäre cool, wenn wir gegen Klein-Schwarz-Gelb 20.000 Fans anne Castroper hätten,….ein Zeichen….pro VfL…. - und vielleicht überlegt der eine oder andere Zurückgetretene vom AUFSICHTSRAT, ob es ihm um den VfL geht oder ob “Ehre sooooo wichtig ist”, wie bei einem 13 Jährigen Klischeemustafa - oder Wladimir oder Kevin.

Ich denke mal, niemand will dem Aufsichtsrat irgendwas unterstellen, die Wahl war ein reiner, teilweise spontaner Denkzettelakt, mehr nicht. Ich glaube auch nicht, dass die meisten NEIN-Mitglieder Herrn Altegoer weg haben wollten und ich glaube weiterhin auch nicht, dass ihm irgendjemand sein Lebenswerk, 30 Jahre VfL Bochum gestalten und bestimmen, wegnehmen will. Der Sportbildartikel hat das alles sehr positiv durchleuchtet, so positiv waren die Mitglieder nicht.

Und etwas werd ich ihn gar ein wenig vermissen, denn der hat schon mehr mein Leben geprägt, als manche meiner Lehrer auf Goethe-Schule. Komisch, warum werd ich sentimental? Mag auch am Kölsch liegen von gestern, ist halt kein Fiege….komisches Bier….macht weich inna Birne.

Also Bochumer Jungs, wir sehen uns Sonntag….IM STADION. Eure Entschuldigungen kommen ins Klassenbuch!

 

 

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’04

 

P.S.:Gruß an Jonas S. und den kölschen Fünfmann-Klüngel sowie Schrenk mit seiner Göteborg-Tour 

 

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