Projektentwurf Frankfurt Bornheim

Die 94. Minute. Drei Bochumer laufen auf Kepper Klandt und einen Abwehrspieler der Schwarz-Blauen Frankfurter zu. 5.400 Livezeugen warten auf die Entscheidung. Die 30 Ultras in Blau-Weiß (teilweise in coolen Trainingskjacken) auf dem Zaun wollen den finalen Jubel. Vogt passt. Der Bochumer Passempfänger weiter auf Federico. Der trifft aus 5 Metern Entfernung den linken Innenspfosten. Die 500 Bochumer Fans reißen ihre Arme noch nicht runter, Vogt kann den Nachschuß zum 0-2 setzen, doch Klandt hechtet in die Mitte, wo der LA-Boy die Chance hinsetzt, besser hinhüstelt. Merde! Wie Aydins Ding wieder ein Großchance vergeben, doch trotzdem sinken die Hessen zu Boden, der Schiri pfeifft ab. Der VfL Bochum hat wieder gewonnen und ist zum 15. MAL ungeschlagen - sensationell. Ein Wunder nach dem dunklen November, Bochumer Frühlingsträume. Schade, dass die VfL-Fans noch so zurückhaltend sind, was den Kartenverkauf gegen Hertha, Union und Duisburg angeht, schade auch, dass sie nicht endlich mal Friedhelm Funkel feiern, den neuen Helden von Bochum. Was der Mann gemacht hat ist sensationell, aber auch sensationell unspektakulär.

Bochums “defensiver Strumlauf” erinnert irgendwie an Eintracht Braunschweigs Meisterschaft 1967, der Weg nach oben ist mit vielen, knappen 1-0s gepflastert.

In Frankfurt Bornheim zeigte die Truppe um Capitano Dabro, Schönspieler und Torschützen Aza, Chef Malle und Anthar sowie den ausgelaugten und total von der Rolle spielenden Tese sich total überlegen in Halbzeit Eins. Egal ob Dabro, Saglik oder Aza, sie schossen dem FSV-Keeper die PU-Hanschuhe warm, dass der Kunststoff nur so qualmte. Doch wie immer spielte der VfL zurückhaltend, denn auch die 2011 so flügellahmen Hessen wurden in der üblichen Manier erlegt.

Ballkontrolle, viel verschieben, Räume engmachen und auf schnelle Spielzüge lauernd. Leider waren Tese und Saglik so von der Rolle, dass Aza das tolle 0-1 machen musste und Bochum hatte bei den Jungs von Boysen um Wunderlich, Gledson und Mölders 45 Minuten alles im Griff, man schien die Fünf Punkte auf Fürth sicher zu haben.

Doch wieder verpasste der VfL an diesem tollen Frühlingsabend im netten FSV-Stadion bei freundlichen Gästen auf das 0-2 zu spielen. Die wollten den 5000 eigenen Fans und den Zuschauern auf Sport 1 am Montagabend was bieten und machten Druck. So kam der Bergeborbecker Jung Mölders fast zum 1-1, aber die IV bei Bochum war stets im Bilde, spielt seit Wochen genau wie Dabro und Aza auf hohem Nieveau.

Aber so kam Frankfurt und wollte den letzten Zweifel am Klassenerhalt zerstreuen, doch der VfL ließ sich gerade auf den Aussen mal überrollen, die Hessen versuchten es mit Härte, was nun mal zum Fußball gehört. Die komische Franfurtoma lief durch den Block, die Wurst war spitzenklasse, Ultras und City warfen sich Wechselgesänge zu, doch nun hatte Bochum Glück, dass es nicht wie in Fürth kippte und das 1-1 fiel. Es fiel nicht, auch weil die kleinen Frankfurter kein Zielwasser getrunken hatten und Bochum doch kompakt stand. Aber es wurden wieder viele Fehlpässe gespielt, der Konter oft früh vergeben und Tese spielte wie ein fußballfremder Vollexot.

Federico und der genesene Aydin kamen und vergaben beide hundert Prozentige Dinger, genau wie Kevin Vogt zweimal das 0-2 hätte machen müssen. Doch letztendlich war der erneut knappe Sieg mit 0-1 verdient und megawichtig.

Berlin, dickes B, wir sind heiß auf Euch!

Tom, CB’93

   

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