Grünschnäbel im Seniorenheim

Wenn ich mir die VfL-Spiele gegen St Pauli, Union Berlin und Greuther Fürth noch mal auf T-Home-TV-Archiv angucke, kann ich legere`sagen, dass keine der drei Niederlagen nicht auch ein Remis oder gar ein glücklicher Sieg für Bochum hätte sein können - hätte, wenn und aber: Alle drei Niederlagen waren aber auch irgendwie letztendlich am Ende verdient und deuteten sich auch schon im Rostockdoppelpack an. Bochums “Rentnerachse” Maltritz, Dabrowski und Freier haben schon einige Trainer vor allem dann im Stich gelassen, als es für die diversen Übungsleiter persönlich um einiges ging. Ob das nun Nervenschwäche, fehlendes Können oder schieres Mobbing ist, können Insider sicher besser beantworten als ich. Es ist nur komisch - diese Verunsicherung.

Gegen Greuther Fürth ging es für Friedhelm Funkel und seinen VfL schon in Hinblick auf die Publikumsstimmung der 11.000 Livezeugen um Einiges. Es ging vor allem um die fast letzte Aufstiegschance und die Saisonstimmung generell. Der VfL begann wie gegen St Pauli hochcouragiert, wieder mal kam ein direkter Konkurrent um den Aufstieg an die Castroper, wieder mal legte man gut los. Freier vergab ein Riesending, das 1-0 wäre sicher wichtig gewesen, aber gegen Pauli und Union hatte man trotz 1-0 ja auch noch verloren.

Beim 0-1 kommen die Franken zum ersten Mal vors Tor, da pennt Kopplin (er war schlechtester Bochumer), da kommen Sinke und Ostro nicht zum Kopfball, 0-1 aus dem Nichts durch Sarerer. Unglücklich.

Das 1-1 fiel zum Glück schnell an diesem Freitagabend, Inui schön auf Freier, diesmal ist der sensible Spieler überlegt - und netzt zum 1-1 ein. Wieder hatte Bochum seine Chance, wieder hatte der VfL scheinbar mehr vom Spiel, ohne allzu zwingend zu sein!

Das Problem ist aus der Sicht der VfL-Fans nicht nur das 4-2-3-1 des Trainers, sondern vor allem die vielen Fehler hinten und das permanente Pennen hinten und die Abspielfehler im Spielaufbau. Das 4-2-3-1 - hier wiederhole ich mich - kann nur funktionieren, wenn die Flügel stark sind und auch die Viererkette mal flankt. Aydin hat man auf dem Stürmerpart schon verschlissen, Ginczek war am Freitagabend um 18.00 der Starter, er vergab auch ganz am Anfang eine tolle Chance. In Bochum wird derzeit Pech vererbt.

Aber man hätte in der 2. Hz vor dem großen Wolkenbruch durch ein 2-1 eine erneute Selbstbestätigung holen. Man kam verpennt aus der Pause: Dazu kommen dann hinten die Fehler, vor allem außen in der Viererkette dazu: Ostro läßt sich ausspielen, Maltritz pennt wie Sa in Union - diesmal gegen Ocean - und der macht das 1-2. PAM: Wieder gibt Bochum nicht auf, Fürth hatte aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. Doch Freier wird zur tragischen Figur  - und macht das 2-2 nicht. Er vergibt erneut eine Chance, will aber offensichtlich wenigstens. Im Gegenzug nutzt das Grün-Weiße-Kleeblatt eine Abwehrkonfusion, Nöthe macht das 1-3, weil Bochum den Ball nicht wegkriegt. Damit war nun der Weg bereitet zum Schlachtfest, was auch viele Bochumfans insgeheim erwartet hatten. Dabei war das 1-3 total unverdient (Sinke pennte wie gesagt), aber wenn man dreimal pennt und dreimal einen kriegt, dann liegt man am Boden - so oder so. Bochum eh….

Dann konnten die Franken den Wolkenbruch nutzen und konterten Bochum eiskalt aus: 1-4 Serkan Sararer. Doch Bochum ergab sich nicht wie beim ergebnisgleichen 1-4 gegen Ingolstadt, Inui traf noch den Pfosten, ein 2-4 wäre hochverdient gewesen. Der Japaner ist sein Geld wert und geht so unter wie letztes Jahr Tese. Das Team macht keinen Spaß.

Ach ja, Aydin hätte auch noch das 2-4 auch machen können, doch interessierte nach der 82. Minute niemanden mehr. Die Leute verließen fluchtartig das Stadion, Lethargie und Entsetzen machen sich nach drei Niederlagen breit. Der Vorstand beläßt Funkel im Amt, weil das Team noch zu wollen scheint, obwohl der schlechsteste Zweitligastart aller Zeiten bestand hat.

Eins ist auch klar, wir sind weder Barcelona, Bayern oder Dortmund und im Moment ist die 4-2-3-1 Sturheit des Trainers der Grund, warum sich der gesammelte Frust auf den Trainer entlädt, der sicher gegen Dresden nicht zum vierten Mal in Folge verlieren sollte.

Denn sonst ist mal wieder gegen Paderborn ein echtes Horror-NRW-Duell angesagt….ein Gefühlshurricane….

Tom, Commando-Irene’93

 

 

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