Ferrum

Dass die Eisernen von Berlin ohne “Helau, Alaaf”, sondern mit “Glück Auf” und ohne Punkte (!) aus dem Ruhrstadion verabschiedet wurden, hatte wie immer mehrere Gründe: Erstens hatten sie in ihrer starken Phase mit 3-5 Großchancen in Halbzeit Eins, besser in den ersten 30 Minuten, kein 0-1 erzielt. Ja, sowas rächt sich oft!  Ede, Silvio, Zoundi - und auch zuweilen Terrode - wirbelten Kopplin (einmal brauchte der später einen Kompass, auch wenn Benny P. ihn stark sah), Acquistapace - und vor allem Vogt - oft durcheinander. Union war klar besser in der Spieleröffnung und hatte Chancen und lange ein postives Eckenverhältnis. Bergmanns Team musste kontern, presste dagegen und Inui und Aydin brachten die Fans erst mal zum Haare raufen.

Die Berliner brannten also nicht nur Pyro im Fanblock ab, sie feuerten auch aufs Tor von Luthe, der einer der besten Bochumer wurde. Nach vorne sollte ein berechtigter Elfer das 1-0 durch Aza bedeuten. 11.000 Bochumer jubelten dann zum ersten Mal am Karnevalssamstag, die Führung war etwas schmeichelhaft.

Feueralarm im Stadioncenter, Pyro im Gästeblock, Berliner Spielfeuerwerk, doch nur Bochum zündete die Torrakete. Was sollte es geben in Halbzeit Zwo in diesem Mittelfeldduell in Liga ZWO?

Nun, als der Berliner Mattuschke ging, war das ein Verlust für die Unioner, Bochum drückte nun mehr und das 2-0 fiel wieder per berechtigtem Elfer, diesmal traf der Italo Hagener Federico! Dass dabei ein Roter die Rote Karte sah, war wohl zu hart! Und man dachte sich nun im zum Drittel gefüllten Rund, klar das isset, Berlin geht mit 3-0 nach Hause. Doch weit gefehlt. Kurz nach dem 2-0 und der Tormusik und Schalparade fiel das 2-1 aus dem Spiel heraus (Zoundi) und das war dann endlich das, was die Wuhlheider (zunächst) vermissen ließen, Toreffizienz um Bochums wackelige Defensive zum Stürzen zu bringen. Wie Hansa spielte Union aber nicht und dann bekamen sie einen Elfer, den sogar Elfmeterkiller Luthe nicht halten konnte: 2-2. Irgendwie nicht unverdient, aber unfassbar nach dem 2-0. Doch nun begann die beste Phase der Castroper: Mit Gelashvili, Aydin und dem agilen Delura sowie dem oft glücklosen Inui und bis zu seiner Auswechselung mit Aza, wirbelte nun von 70. Minute der VfL die Köpenicker durcheinander und eine Deluraflanke wuchtete der Kurde brutal ins Tor zum 3-2. Jubel, der durch das geile 4-2 von Federico noch getoppt wurde, ein tolles Finale eines unterhaltsamen Spieles, was natürlich nur ein Mittelfeldduell war, 9 gegen 7, aber dafür kurzweilig wurde und was man gewann, weil man im Endspurt auf die Offensive setzte (ANTI-Funkel-Weg!) und die kleenen Berliner in den grauen Fasching der Seele entließ. Unsere Dynamofreunde freut das sicher, den 11.300 Bochumern wars schnuppe, was die Schlosserjungs aus Ostberlin so dachten, denn dieser Sieg war sicher wackelig und immer unsicher bis zum 4-2, aber ganz am Ende verdient!

Tom, Schunkelcommando’93

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