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Als die Mannschaft des VfL Bochum um 15.45 Uhr beim Auslaufen mit Kind und Kegel immer noch gefeiert wurde, da war ein furioser Bochumtag noch lange nicht zu Ende. Bei bestem Kaiserwetter wurde ein toller Bochumer Samstag ein vollenends perfekter Tag in den Kneipen des Bermudadreiecks und im Frein, dem Bierkutscher sowie der famosen Ritterburg.

Nein, ob Peter aus Unrat Gold machen kann, weiß ich nicht, oder ob ich Klavier spielen kann, wenn er mich berührt, auch nicht, aber er hat eine absolut tote Bochumer Mannschaft nicht nur zu vier Siegen in Serie geführt und Kölns Aufstiegsträume beendet, er hat unsere Truppe zu Fightern gemacht und dazu das Stadion voll.

Die Mannen des VfL in Bochum kämpften (!!!) 25 Minuten wirklich gut [aber uneffektiv 16 Meter vor dem Tor]. Lehmann prüfte dazwischen einmal Luthe, die Spieler wurden dabei von 22.000 Bochumer Fans unterstützt. Dann machte Aqua einen Kopfbock, den Abpraller nahm Chihi dankend auf und den Nachschuss konnte der Marrok wieder zum 0-1 für den Efzeh verwerten. Ein Schock. Bochums Bester Maltritz und später Matchwinner schaltete etwas zu spät - die Rot-Weißen waren plötzlich vorne.

Peter Neururers erstes Gegentor (nach einen unverdienten Freiustoß) mit seinem Herzensclub Bochum gegen seinen geliebten FC Köln machte Rot-Weiß logischerweise Mut. 8000 Rote Fans feierten sich in der Sonne des Ruhrstadions gegen 14.00 Uhr warm. 32 Millionen Schulden, die 6 Millionen Unterdeckung, Ujah und Clemens weg, Spinner redet sich um Kopf und Kragen, all das spielte um 13.45 Uhr für den Away Block auf der West keine Rolle mehr. Die Pause war Erholung für jemanden wie Delura, der Aydin ersetzen sollte. Er war nicht fit, gab aber alles. Auf der Bank warteten noch Iashvili und Co.

Ich dachte mir zur Pause bei einer fluffigen Fanta: “Mensch, die kämpfen noch 20 Minuten, dann bringt Stani noch 2 neue Kölner und Meierhofer oder Ujah macht das 0-2. Und in Dresden,Pauli und Aue lachen sie.”

Denn das 0-1 hatte den bis dato überraschend unsicher agierenden Kölnern mehr Sicherheit gegeben. Sie passten besser und Ujah und Co bekamen endlich ihre Chancen. Luthe wurde immer mehr zum Fels in der Brandung, das Publikum in Bochum wurde im Rückstand lauter, auch Kölns Fans feierten ihre Elf. Tasaka nutzte eine Chance nicht. Das 1-1 wäre zu diesem Zeitpunkt überraschend gewesen.

Peter Neururer lässt Standards üben und das sollte sich auszahlen. Ein Freistoß von Ratsche kommt auf den Kopf von Dedic und der macht das 1-1. Hammertorjubel im weiten Rund, nur die West schwieg.

Das 1-1 hätte mir gereicht, doch Peters Elf wollte mehr und kämpfte sich über die eigene Schmerzgrenze hinaus, als der Efzeh noch mal 5 Minuten kam. Sollten die Kölner doch das 1-2 machen? Man kann aber auch sagen, dass dem FC der letzte Wille zum Sieg fehlte. Wie gegen Duisburg und 60 gaben sie ein 1-0 aus der Hand.

Aber es sollte diesmal noch schlimmer kommen. Eine kurz geschlagene Ecke auf den linken Pfosten, da steht Maltritz, der eingewechselte Pryzibillo steht doof, Malle kriegt ihn und Horn guckt doof: 2-1 für BOCHUM. Unfassbar, der Peter lässt uns über Wasser gehen und den zweiten Sieg über Köln seit 2004 einfahren. Dabei hatte man diese Saison zweimal keine Chance, diesmal siegte man hauchdünn.

Die Kölner brachen unter dem Druck und ihrem heimischen Ärger um Spielerverträger und Anspüche auf Liga Eins nun ein. Zwar brachte Stani nun auch Meierhofer, aber der foulte nur doof und hatte keine Schnitte.

In Blau-Weiß sang alles, die West war erstarrt. Die Bochumer Spieler hatten vermutlich schon Krämpfe, die Roten die Leere im Kopf. Morgen FCK-FSV. Egal wie es ausgeht, Köln ist wohl raus, außer Morgen siegt der FSV und Bochum besiegt auch die Frankfurter. Seit heute scheint alles möglich. Peter hat Slavo, Malle, Ratsche, Dedic und Co so gallig gemacht, dass der zuweilen gewöhnungsbedürftige Stil des Trainers gar nicht mehr die Jubelarien der 22.000 Bochumer verhinderte. Es war magisch, es war groß.

Peter der Große wurde mit dem Team gefeiert, was vor 4 Wochen mausetot war. Sorry Herr Neitzel und Herr Todt.

Stani hatte nach den Wechselfehler gegen Sechzig den Infight mit Peter verloren und geht in Köln unruhigen Zeiten entgegen. Die Medien werden ab heute Abend in der EXPRESS Abendausgabe (glaubt mir, die kauf ich mir gleich;-)) ihre Messer gegen Spinner, Toni und Stani wetzen. Bochum wars egal, sie sangen “so gehen die Bochumer” und feirten fleißig. Sonntag können 3000 Bochumer in Franbkfurt-Bornheim den Klassenerhalt feiern.

Ich wette mal, Peter wird bleiben.

Die große Grillparty wird dann nach dem Union Berlin-Heimspiel genauso entspannt gefeiert wie das Treuen-Jubiläumsturnier beim CL-Finale.

Ich sag mal so, ich grinse beim Schreiben dieser Zeilen, so schön kann ein Fußballtag sein!

Tom, CB’93

 

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