Wahltag

Am Samstag hat der Bochumer die erste Wahl: Geht er arbeiten oder auf die olle Couch, ins volle Einkaufscenter, mit dem Hund raus im Regen rumrobben, spielt (mit Frau und Kind(ern), bevor er Sonntag hochoffiziell zur Wahl geht (oft, aber nicht immer, die SPD wählt man im protestantischen Westfalen, aus Tradition und so) oder wählt er Samstag um 13.00 Uhr den VfL Bochum live? Geht er hin, gegen einen Gegner von der Ostalb, im Wattenscheider schwarz-weiß, der dem Lizenzteufel (knapp) entwischt ist und für Neutralos, Kurzentschlossene oder Eventies so spannend ist wie Zahnweh ohne Dolormin?

Nun Neururers laufstarke Truppe hat in Fürth und in der zweiten Halbzeit gegen Paderborn Fans und auch die Couchpotatoes begeistert und eine sanfte Euphorie geweckt in einer Stadt, die seit 2010 in der Fußballlethargie ist.

Während woanders (beim viertmittelklassigen RWE und drittklassigen MSV, vom BVB und S04 brauchen wir garnicht zu reden) 10.000 Leute kommen, wenn nur das Licht angeht, tut sich der VfL schwer, die Zweite Liga und ihre Anfangszeiten gegen Gegner wie Aalen zu verkaufen.

Gegen den VfR Aalen werden immerhin 15.000 Leute erwartet, die Stimmung unter denen wird prächtig sein, doch 20.000 müssten es sein, wenn der vierte der Liga zum Gipfelsturm ansetzt. Trauen wir unserem VfL noch  nicht? Mag sein. Sind die Narebn zu tief? Mag sein! Sind andere spannender? Naja, klar, Neapel gegen den BVB in der CL interessiert mehr Leute, das ist auch logisch. Aber sind 15.000 Zuschauer nicht ungerecht? zZ ja, aber warten wir mal die Entwicklung ab.

Dabei fährt der VfL seit einiger Zeit ne gute Marketingkampagne, jüngst nahm man den Stil von Wahlplakaten, um die Partien der Ladenhüter Aalen und Ingolstadt zu bewerben, die ja nun auch keine Gästefans mitbringen wie St. Paulin oder Dresden.

Die Idee die West mit 4000 Tix zu öffnen und das zahlen zu lassen, was man meint, ist eine wirklich gute Aktion und ein weiterer Baustein, um Morgen hinzugehen, doch die Leser dieser Zeilen sind ja eh da, also wem sag ich das.

Peter Neururer lobt die Laufarbeit von Aydin und Ritchie und will Ken Ilsö als Joker vorne behalten, Cwielong sollte trotz muskulärer Probleme fit neben Tasaka auflaufen.

Jungwirth fällt aus, dafür kommt der Bosnier Zahirovic als Nationalelf-Kumpel des VfR-Keepers Fejzic ins Spiel neben Latza. Hinten ist Aquistapace die Schwachstelle als Außenverteidiger und Angriffsfläche für Lechleitner und Co. Malle und Fabian in der Mitte und Fighter Freier (!) werden Luthe helfen, wieder die Null zu halten.

Konterte uns Aalen im Vorjahr unverdient 0-1 aus und hatte wenig Ballbesitz, so sind sie jetzt balldominanter aber weniger sicher in der Innenverteidigung, die letztes Jahr im Kicker als “Herausragend” eingestuft wurde.

Im Sturm haben die Würtemberger das Problem des VfL, die Chanceneffektivität ist nicht da, gegen 60 hätte man sonst vielleicht gesiegt.

Hasenhüttel ist nicht mehr Coach seit der 6 Millionen Unterdeckung des sonst solide wirtschaften Clubs vom Limes, der ohne große Sponsoren auskommt wie Lokalkonkurrent Heidenheim mit ihrem Kulttrainer.

Unser Kulttrainer will, dass wir zuhause ungeschlagen bleiben und schielt nach oben, d.h. wir müssen siegen. Da sich Köln und Lautern sowie Berlin und Fürth duellieren, könnten die Bochumer unverhofft ganz oben landen vor den Auswärtsspielen In Frankfurt und Sandhausen.

Und das wäre doch mal Grund für eine kleine Euphorie Tief im Westen….

Tom,CB’93

Tip: 2-1 und ich bin ziemlich schicker, weil Philip seinen Geburtstag feiert und WEIL SAMSTAG IS!

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