Anti-Pöhler

Die Titelstory im aktuellen Mitgliedermagazin (JETZT 5000 Members!) MEIN VfL- “Anti-Pöhler”- handelt vom verletzten Heiko Butscher und seiner gewissen Andersartigkeit im Bezug auf den typischen Fußballprofilebensentwurf. Vor dem Spiel heute, einer weiteren kleinen Bankrotterklärung des VfL-Teams, hätte man sagen können, der Butscher fehlt uns in der Viererkette, weil Aquistapace manchmal schwächelt. Doch heute, beim peinlichen 0-1 gegen den Tabellenletzten Ingolstadt, fehlte viel viel mehr als nur eine Alternative auf der Außenverteidigerposition. Es war nicht nur nicht die Wiedergutmachung für die Sandhausenpleite, es wurde zum dritten Mal der Fall ans Tabellenende der 2. Liga: nach 2010 mit Funkel, 2011 mit Bergmann und 2012 mit Neitzel, fällt auch 2013 das VfL-Team schier ins Bodenlose. Nein, der VfL fällt vor der Länderspielpause (Irland/Schweden) in sein typisches Herbstloch.
Ohne konkrete Hoffnung auf (schnelle) Besserung, ohne Aufstiegschance 2014 und vermutlich 2015, ohne die Gewissheit, dass es denn irgendwann jenseits 2016 mal besser wird, ist der VfL zZ nicht mal mehr Zweitligadurchschnitt. Er - der einst unabsteigbare Club - ist konkret im Abstiegskampf mit Dresden, Düsseldorf (!) und Ingolstadt in Liga ZWO. Mit Köln, FCK, Union, 60 und Fürth hat das Team Peter Neururer nur noch was zu tun, wenn man mit dem Fernrohr nach oben schaut. Man verliert gegen Dorfvereine zu Null und das nicht mal unverdient.

Es begann schon lahm um 13.30 Uhr vor 14.400 Leuten, man konnte im Block A die Gespräche übers Essen belauschen, munter texten, ein wenig chillen und auch ein bisschen Spiel gucken. Zwei Rabattaktionen (Ehrensache/”Zahl was du meinst” in der West) brachten ein paar Leute ins Stadion, trotzdem zieht dieser Fußball weniger Zuschauer als der MSV Duisburg in Liga Drei. Auch das ist in Maßen peinlich, aber mehr Zuschauer hatte das Spiel auch heute nicht verdient. Da lachte am Ende nur die Sonne - und Ingolstadts Ein-Spiel-Interimscoach Henke plus die 15 Ingolstädter im Gästeblock. Der Henke war drei-vier Tage Coach nach Kurz und bis Hassenhüttl und hat ne blitzsaubere Bilanz dank eines saft- und kraftlosen Auftrits der Castroper.

Ja,der VfL hatte schon ein echt schlechte 1. Halbzeit, obwohl mit Ilsö für Sukuta-Pasu, Bulut für Tasaka und Tiffert für Cwielong sowie Esser für Luthe vier Positionen seit dem Sandhausenspiel von Pedda geändert worden waren. Es brachte nix, Neururers Maßnahme verpuffte, man spielte eher noch schwächer, weil die Akteure für die Startelf eben von ihren fußballerischen Qualitäten keinen Druck auf die Sandhausenversager ausüben können.

Die vierte Pflichtspielniederlage in Folge war die dritte verdiente Schruppe in Folge, weil die schwachen Schanzer wenigstens kämpften, Bochum nur sehr fragmentarisch, dominierte der Gast, der in Bochum im vierten Jahr unbesiegt ist.

Bochum in blau machte zwar Druck auf die Oberbayern in Rot, doch Hasenhüttl wird Montag sicher zu seinem neuen Team sagen: “…..nächste Woche wird’s gegen xy nicht so einfach wie in Bochum!”. Schlimm.

Das 0-0 zur Halbzeit führte zum ersten Mal zu Pfiffen, weil die knapp 15.000 Fans eben keinen ultimativen Willen sahen oder Torchancen oder Blut am Pfosten.

Der Pausentee war bei mir ein Kaffee, weil ich nach Aalen fast in die Betty-Ford-Klinik gemusst hätte, doch diese Scheiße nüchtern zu ertragen ist echt hart, fast wie Heroinentzug.

Nicht so unterlegen wie Leverkusen gegen den FCB gestern aber eben immer etwas lahmer als die Schanzer, plätscherte das Spiel pomadig ohne große Chancen vor sich her. Wie gegen FSV, F95, SVS und Eintracht spielte sich dieses Mittelfeld (Goretzka, Ratsche und Kramer fehlen halt doch) gegen den FCI kaum Chancen raus.
Im Gegenteil, die Elf aus der reichen Audiregion spielte vor Henke/Linke zwar ohne echten Esprit oder Spielwitz, aber mit Kampf: Özcan, Couiabaly, Matip und andere Spieler, die mein Sitznachbar Bernd als Pornodarstellernamen identifizierte, zeigten Willen und das reicht zum 0-1 durch Groß.
Damit war klar, dieser VfL schafft dann zum xten Mal keinen Ausgleich.
Zwar sorgten Tasaka (mit unfassbarer Großchance), Cwielong und der glücklose Sukuta-Pasu (mit Kopfball) für Belebung nach dem Gelb-Rot für einen Roten, doch 10 Minuten mit Willen und Kampf reichen nicht zum Heimsieg.
Maltritz löffelt einen Ball nach vorne, das kennt man seit Jahren und wird auch mit 35 nicht mehr besser.
Bochum ist in diesem Jahr wieder spielschwach und wenn man einen Minuslauf hat, dann auch nicht mehr kämpft und rennt, dann geht’s daneben. Und so gings daneben, was vor 3 Wochen noch Hoffnung machte.

Bochum ist heute 15., Bochum hat seine Fans zum xten Mal enttäuscht, Bochum hat kein Geld und Zauberpeter kann dieser Mannschaft der Mittelbegabten eben auch nicht das Tanzen beibringen und gegen Aue muss zumindest gelaufen werden, damit nach einem 1-2/6-1 und 0-3 nicht auch die vierte Niederlage folgt.

Elf Antipöhler sah ich heute, nein 22, aber das Absetzen von Klopps Pöhlergebaren muss so effektiv wie heute nicht sein.

Sonst ist im Herbst wieder alles kaputt, schneller als die Blätter von den Bäumen fallen.

Wehe dem Besiegten…..ist ein alter Spruch….der heute wieder galt.

Tom; CB’93

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