Mit Suppenlöffeln gegen wooden Stahlbeton

Jede Serie hat mal ein Ende. Unsere Bochumer ohne Gegentor (vier Spiele!) endete nach 10 Minuten um 13.40 Uhr am 1. Advent nach nem Standard. Auf rechts vernascht Volz zwei Bochumer, die Flanke vom Ex-Englandlegionär kommt auf die Bochumer Defensivmitte, Maltritz bleibt stehen wie beim Altherrenkick (er musste aber auch gegen zwei Blaue in Grün klären) und Stahl lässt per Kopf Luthe keine Chance: 0-1 aus dem Nichts. Der Schock durfte gegen Funkels Maurertruppe in Giftgrün nicht passieren, genau davor hatten viele der 17.400 Fans im Rund unterschwellig Angst gehabt. Keiner sagte vor dem Spiel, die hauen wir weg, alle hatten im Hinterkopf, was gegen Aalen und Ingolstadt passiert war/ist.
Doch Bochum hatte den Schock des frühen Rückstandes gut verdaut, machte von der 15. bis 45. Minute das Spiel nach vorne ganz souverän und auch das hochverdiente 1-1 durch Tasaka aus 7 Metern.
Freier spielte ganz, ganz stark nach vorne, Sukuta-Pasu ackerte wie Hulle, sie wollten alle irgendwie und hätten fast mit dem Pausentee das 2-1 gemacht.
Hätt’ der Hund nicht geschissen, hätt’ er den Hasen gekriegt…..Aber trotzdem war der VfL- Anhang zufrieden mit der guten Leistung gegen von Funkel geschickt eingestellte Giesinger.
Die Bayernwünsche gegen den ungeliebten Stadtteilrivalen halfen dem VfL leider nicht, weil trotz guter Leistung der allerletzte Biss fehlte. Holte man gegen den FC auch die unmöglichen Dinger raus (Malle/Aqua), zollte man der Sechzigerhärte Tribut, war nicht ganz so entschlossen. Grün bekam gelb, gewann aber auch entscheidende Duelle und nicht der ewige Benny Lauth traf, sondern Adlung per Kopf in der 57 Minute. Diesmal dribbelte ein Grüner auf Links den Bochumer Außen weg, die Flanke kam rein und per Kopf hieß es 1-2. Wieder führten die Sechziger, bei denen es reichte, hinten kompakt zu stehen, robust rauszuarbeiten und vorne helfen hohe Flanken plus Kopfballpendel. So siegte Funkel gegen Fürth und Bielefeld und Neururer war auch gewarnt und witzelte über westfälischen Catenaccio gegen Funkel’schen Stahlbeton. Der Witz ging nach hinten los.
Aber anders als in der sehr ordentlichen 1. Halbzeit fanden die blauen Boosterbomber nicht mehr die Kraft, Konzentration und den letzten Willen, das Abwehrbollwerk zu durchdringen und zu knacken. Tasaka spielte zwar richtig gut, aber er hatte eben auch wenig Raum. Immer wieder die alten Fehler in der Vorwärtsbewegung beim VfL, das Forchecking des Löwenrudels war zuviel von der 45. bis 90. Minute. Leider erinnerte das an VfR Aalen, wenn auch an hohem Niveau. Bochums Offensive lief sich vorher fest. Zwar kamen Latza, Aydin und am Ende noch Cwielong aufs Feld, der Anhang in der OST supportete ihr Team immer wieder, doch das 2 Törchen wurde am 1.12.13 nicht geöffnet vom VfL.
Aydin wirkt nach wie vor etwas unbeholfen, Sukuta-Pasu veruschte einen Elfer zu schinden, Cwielong schoß knapp vorbei und Tasaka verschnibbelte einen Elfer.
Funkel konnte Lauth und Stoppelkamp vom Feld gehen lassen, blau in grün blieb stabil, auch weil die graue Jogginghose in der 1. Hz am Ende und in 2. Hz sehr gut hielt. Das und das alte Funkeldogma aus verschiebenden Leibern reichte gegen den viermal unbesiegten VfL an diesem Tag. Es fehlte natürlich auch das Glück und Fortune.
Am Ende war es dann so, wie man es am Ende gefürchtet hatte, Funkelbeton, fehlende Mittel, der Rückstand, Ratlosigkeit. Aber dazwischen war viel guter Fußball und eine Einheit aus Team und Fans. Ob’s gegen Karlsruhe runter oder hoch geht, entscheiden Nuancen in der Körperspannung, Entschlossenheit im Zweikampf und Einstellung der Spieler. Beides ist möglich.

Und so war’s heute die gute Choreo, die gute Halbzeit und der erweiterte Kader (auch wenn Freier und Jungwirth in Karlsruhe fehlen), die Freude blieb am Ende etwas auf der Strecke.

Tom, CB’93

P.S.: Choreo war lustig an Peters Aussage gerichtet, “Hier sind die, die ….!”

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