Zusammenbruch 1848

Der Film “Nicht mein Tag!” wurde nicht heute gedreht, aber der “Film des VfL heute gegen Arminia Bielefeld” war fast so ein Moment.

Dabei schien die Sonne wie schon lange nicht mehr im gut gefüllten Ruhrstadion, 19.000 Fans wollten den VfL Bochum gegen die Bielefelder sehen. Die Choreo in der Ost (”Sind wir immer noch die Bochumer Jungen!”) und auch im Block A - ein Traum in Blau und Weiß - sowie Grün im Block A mit dem laufenden Schwein auf der grünen Wiese (das “Dreieck in der Mitte”). Fettes, fettes Kompliment dafür und es wurde mit einer Pyroshow der 1000 Ostwestfalen mit Pfiffen geantwortet. Es gab Konfetti und Gesang.

Neururer musste auf Aydin verzichten, er brachte Kreyer und sonst spielten Butscher und Freier außen in der Viererkette gegen schwarz-gelbe Bielefelder. Der VfL legte schnell los und es sah nach einem schnellen 1-0 aus. Wer weiß, was dann gewesen wäre. Dann nach 15 Minuten schockt ein genialer Pass von Müller auf Sahar den VfL beim 0-1. Die Mannschaft in Blau nun völlig von der Rolle. Luthe holt einen schwarz-gelben von den Beinen, Elfer, völlig korrekt. Wieder ein Ding von Luthe, allerdings eine geniale Parade, wie auch in Köln. Obwohl der Keeper den 11. von den 15 letzten Elfern hielt, bricht der VfL völlig ein, ein Nervending?
Sahar verwertet diesmal einen Pass von ganz rechts außen, der durchkommt, zum 0-2. Bochums Zusammenbruch wird durch das schön herausgespielte 0-3 von Klos perfekt gemacht. Ein Alptraum für das maiabendfestgepohlte Publikum im Ruhrstadion, die Fans sind entsetzt und geschockt. Pfiffe, dann wieder Anfeuerung und auch sanftes “Neururer raus”, Konfusion in prallem Sonnenschein. In der Pause weiß jeder, die zweite Niederlage in Folge droht und damit Panik im Abstiegskampf gegen 60 und KSC.
Die Bielefelder hätten nun Bochum schlachten können, aber sie spielen nun viele Bälle ins Nichts und stellen sich hinten rein, anstatt auf ein mögliches 0-4 zu spielen. Zu dem Zeitpunkt vor der Pause ist die dies möglich, danach stabilisiert sich der VfL auf niedrigem Nievau. Wieder einmal enttäuscht Bochum das Heimpublikum. Die Cottbusser machten kein 0-2, Bielefeld führte 0-3 und mein Mitgleid mit den Ostwestfalen war weg. Das Spiel des VfL war oft der Planlosigkeit des Mittelfelds geschuldet und dem Schock über das 0-3. Bielefeld indes kam nicht dazu, seine Konter zu Ende zu spielen. Oft fehlte die letzte Konsequenz und Bochum kam nochmal auf. Es gab aufmunternde Anfeuerung, es gab Häme und Ratlosigkeit.
Das 1-3 fiel in eine Drangphase des VfL, Tasaka hätte es machen können, Butscher machte es von links. Dass Cwielong das 2-3 vergab war typisch für die Psyche der Blauen. Denn das 2-3 hätte noch mal Spannung bedeutet und die Abwehr der Arminen hätte auch ein 3-3 geschluckt. Aber “hätte, wenn und aber” gibt es nicht, das 1-4 war ein halbes Eigentor von Fabian und nun ging ich zum zweiten mal nach 85 Minuten, was ich in 30 Jahren vorher nie gemacht habe. Ende, Aus und meine Laune im Keller unter dem Stadion, wenn es sowas gibt. Maiabendfest hin oder her, nach so einer Leistung, gibts nichts, was einen aufbauen kann.
Nicht das Banner “Fettkatzen on Tour” oder die geile Choreo, nicht das tolle Wetter und das viele Med, so ein Zusammenbruch ist einfach Scheiße.

Da fällt mir nix mehr zu ein.

Tom, CB’93

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