Mama, die Deutschen haben mir mein Spielzeug weggenommen
Ich habe mich heute oft gekniffen, doch es scheint wahr: Deutschland schlägt den Fünffachen Weltmeister Brasilien 7-1 und ist Topfavorit im Finale am Sonntag in Maracana, egal ob gegen den Rivalen aus den Niederladen oder die feurigen Gauchos.
200 Millionen Menschen so traurig zu machen, war sicher nicht Jogis Mission und schon beim Spiel, das bizzarre, unglaubliche und irreale Züge trug, taten den Deutschen Fans die Südamerikaner schon vor dem Endeleid. Mir gings da nicht anders, ich konnte nicht glauben, was ich sah und weinende Kinder lassen nun keinen kalt und der Zusammenbruch von Brasiliens Team war schon dramtisch.
Dass die ersten fünf starke Minuten die einizgen für Brasilien waren, hätte niemand gedacht, auch nicht das strategische Team um Löw, Flick; Siegenthaler oder Daueroptimisten in Deutschland.
Neuer hielt und die Abwehr schüttelte Nervosität ab. Deutschland reorganiserte sich und Radio Müller nutzte ein Abblocken von Luiz durch Klose zum 1-0. War es das Fehlen von Neymar und Silva, war es der Druck der Massen, war es der Moment, einen Zusammenbruch des besten Fußballlandes der Welt - das ist Brasilien immer noch mit 5 Titeln - kann man nicht wirklich erklären.
Als Klose traf, zum 2-0 im Nachschuß - überholte er nicht nur Ronaldo, er demoralisierte ein ganzes Land: Das deutsche Mittelfeld um Khedira, Kroos, Schweinsteiger und Özil gab nun Gas wie eine grausame Maschine und macht das 3-0,4-0,5-0 in wenigen Minuten wurde nicht nur Kroos teurer als je zuvo. Jogi hatte sein Team auf südamerikanische Abwehrschwächen aufmerksam gemacht, doch dass die Spieler das so weltklasse ausnutzen würden, hätte wirklich niemand gedacht.
Die Selecao sollte noch 45 leiden, bis nun auch die Spieler weinten. Schürle traf noch zweimal und ein 8-0 durch Özil war möglich, ehe Oscar mit dem Ehrentor nichts erreichte. Neuer wollte wohl kein Tor mehr kriegen seit dem Frankreichspiel, nur das misslang, alles andere klappte.
Die internationale Presse und die soziale Medien flippten aus und das Tal der Tränen in dem Brasilien ertrank ist selbst für einen Bochumfan nicht zu begreifen.
Man kann nur hoffen, dass die fröhlichen Menschen am Zuckerhut wiederaufstehen, weil Deutschland nur ins Finale wollte, der Spott von Maradona und andere Respektlosigkeiten gehören nun wirklich nicht.
Der Torwart Brasiliens zeigte nach dem Spiel etwas, was wirklich schwierig war: Unschuldig an der historischen Pleite übernahm er der Verantwortung und zeigte, dass Brasilien eins nicht verloren hatte: seine Würde.
Tom;CB’93