Das Ende des Kriechganges oder WE ARE NOT GONNA TAKE IT!

Als ich den Torjubel vor 10 Tagen der 2000 Crystal Palace Anhänger [in der Barclays Premiereleague] in Newcastle beim 3-3 in der 95. Minute sah - oder die freiheitsliebenden pogenden Schotten vor 3 Tagen beim zwischenzeitlichen 1-1 durch den Block auf der Nord in Dortmund, da dachte ich mir: da will ich wieder hin - mit dem VfL, genau dahin. Das können wir auch immer noch, erste Liga, graue blau-weiße Maus - trotzt dem übermächtigen Feind aus dem Nachbardorf - wie 300 Spartaner an den Thermopylen.

Ja, ich will da wieder stehen, im Gästeblock des Signal Iduna Parks und den (wirklichen) Kriechgang des VfL seit 2009 beenden. Wir waren 2011-2014 kurz davor in die Dritte Liga abzurutschen, es wäre fast passiert. Und es wäre auch zeitweise garnicht so unverdient gewesen und es wäre unsere eigene Schuld gewesen. ABER es ist halt nicht passiert, trotz des 0-3 gegen Aue oder eines 1-4 gegen Bielefeld. So isset nun mal.

Doch Hochstätter, Villis und ein paar Mitstreiter scheinen etwas am Abwärtskurs des VfL beendet zu haben und geben uns den Stolz zurück, den wir verdienen in unserer Standhaftigkeit und unerschütterlichen Leidensfähigkeit (….wie sagte einst Frank H. zu mir: ” DIE SCHAFFEN MICH NOCH!” …sie schafften ihn nicht). Denn wir haben eigentlich keine Lust uns von Paderborn (what?), bieder Braunschweig oder Chaos-1860 uns rumschubsen zu lassen, warum auch. Klar, wir sind Pessimisten und Nörgler, aber keine Masochisten, wir sind nur sehr, sehr treue Fans eines erstaunlich authentischen Vereins aus dem Westen. Bei uns gibt es Tickets gegen den VfB Stuttgart für 9-12 Euro, lieber DFB. Ganz real! Für mich ist das echte Liebe, kein SDAX-Verein.

Viele Spieler wurden vom scheinbar ”billigen Jakob” geholt, wie Terrodde, Sestak, Simunek, Celozzi, Perthel, Gregoritsch, aber auch jetzt Forssell, Cacutalua und Weis, die manchen Fußballfan aufhorchen lassen. Diese halbprominenten Namen bedeuten nicht nur mehr fußballerische Qualität (und Mannschaftsgeist?), sie bedeuten, wie unser Präsident Olli K. es so schön formulierte, “Der Kriechgang ist scheinbar vorbei!”, das Ende der flaschen Demut, dazu nein, genau wie zum Kalifat Bochum.

Nein, der FCN, der FCK, F95 und St Pauli sollten nicht mehr über uns schmunzeln und wir unsererseits sollten keine Angst mehr haben vor Aalen, Sandhausen, Heidenheim - oder auch dem auswärtsstarken KSC, wenn sie an die Castroper Strasse kommen. Der KSC sollte Muffensausen haben, auch wenn das noch ein weiter Weg ist. Und ja, das weiß mittlerweile auch Peter, wenn Worten keine Taten folgen, ist das alles nur heiße Luft.

Auch dem schier übermächtigen, neureichen RB Leipzig  (Peter Neururer attakierte die rot blauen Dosenaffen jüngst unter der Woche völlig zurecht als “Zum Kotzen” , wenn auch populistisch) sollten wir Gegenwehr, Abneigung und VfL-Willen [UNBEUGSAM] entgegensetzen. Die beste Antwort wäre da freitags zu siegen, in der Messestadt und “so what” zu sagen. Aber dazu demnächst mehr.

Aber vorher kommt der KSC (mit Todt) als erneut auswärtsstarke Mannschaft zum echten Spitzenspiel der 2. Liga nach Bochum, vor vermutlich ca. 20.000 neugierigen Fans am Freitag, um seine tolle Bilanz weiter auf zu bessern. Die Karlsruher sehen Celozzi und Butscher wieder. 700 Karlsruher wollen das live sehen, wie ihre Mannschaft wie Phoenix aus der Asche von 2012 steigt. Die Stimmung ist dort so gut wie in Bochum, doch die Badenser sind wie wir Westfalen noch immer etwas skeptisch, was das alles 2015 gibt, zZ siegt der KSC lieber auswärts als daheim im Wildpark.

Diese blau-weißen Traditionsvereine der ersten Liga werden mit beide acht Punkten sich Freitag in jeder Beziehung auf echter Augenhöhe gegenüberstehen (5-0 gegen Thun). Und Bochum (4-2 bei BMG) soll und will seine seit 2008 notorisch  schwache Heimbilanz endlich vergessen machen - auch ein weiter Weg. Zu hause gab es viel zu selten Siege in den letzten sechs Jahren, auch das hat das tolle Stadion leergemacht. Da trommelt nicht nur Peter, dass sich das ändert und zwar pronto. Leute, gebt Euch einen Ruck, kommt zurück.

Zwei starken Remis gegen Fürth und Union Berlin soll ein Dreier gegen den defensivstarken KSC folgen und das wird hart genug, trotz des verdienten 1-2 in Braunschweig. Der KSC hatte schon letztes Jahr eine sehr starke Abwehr und hat auswärts fleißig gepunktet, das wird auch Mauersbergers Fehlen nicht ändern. Das wird der KSC auch am Freitag wieder versuchen, den Gegner einzulullen, kompakt stehen, schnell kontern,  und damit wären die Badenser auch mal Spitzenreiter für eine Nacht. So sieht man das aus Südsicht, wir im tiefen Westen wollen die Punkte anna Castroper behalten, auch schon um “gutes Karma” weiterhin zu haben und oben dran zu bleiben bis zum 10. Spieltag (vorerst) und vielleicht auch weiter.

“Pralinchen” Kauczinski hat nicht nur Yabo als Leader ausgemacht, Torres, Valentini und Micanski werden Esser (für Luthe), Celozzi, Fabian, Simunek, Perthel sicher öfter fordern. Doch sollen wir uns nun “naßmachen” wegen eines soliden KSC? Es muss klar sein, wir sind BOCHUMER hier “Herr im Hause” und bei uns geht nur ganz selten was. Denn wir wollen anstelle der Schotten und Iren im Gästeblock in Dortmund und Schalke stehen, weil wir Bochumer in die erste Liga gehören und nicht Paderborn, Hoffe, Augsburg und der ganze Driß da oben, wo man sich als HSV’ler fragt: WAS SOLL DAS? Das -  erste Liga - ist langfristig möglich, das ist auch kurzfristig drin, wenn wir FANS unseren Job machen und den Verein und die Spieler voll unterstützen. Und so ist auch mein erstes Buch [”111 Gründe, den VfL Bochum zu lieben!”] gemeint, was ab sofort bestellbar sein sollte: selbstironisch sind wir, auch manchmal witzig oder tollpatschig, halten uns nicht für die größten, aber die Butter vom Brot lassen wir uns nicht mehr nehmen, das ist passe’, das war gestern. Der Zug, besser der Fahrstuhl, nach unten ist erst mal für länger angehalten. Denn Fiege, Currywurst und zivile Preise, familiäre Atmo sind schon “geil” beim VfL, aber der Fußball auf dem Platz  muss es auch wieder werden. Und wir sind auf einem guten Wege, die Aufstellung laut VfL4u:


VfL: Esser - Perthel, Fabian, Simunek, Celozzi - Gregoritsch (Terrazzino/Cwielong), Latza, Losilla, Tasaka - Terodde, Sestak

KSC: Orlishausen - D. Kempe, Gordon (Mauersberger), Gulde, Klingmann - Yamada, Krebs, Peitz, Yabo, Torres - Micanski (van der Biezen)
Sollte die VfL-Mannschaft am Freitag wieder furios starten, seien wir mal wesentlich lauter als die Fans von Newcastle (keine Kunst) und machen wir die Unentschlossenen neugierig auf diesen NEUEN VfL. Holt euch keine Autogramme oder Trikots beim Gegner ab, wartet nicht bis ihr mal ‘ne Karte für BVB-WOB, sondern kommt (wieder) zum VfL. Wir sind nicht “ganz so unbelesen” wie Schalke, wir sind nicht soviele wie die BVB-Watzke-Kommerzheinis, aber wir VfL’ler kommen wieder, der liebe Gott hat’s anscheinend so gewollt. Aufbau West 2014, Made in Bochum. Wer ist schuld? Schaun mer mal.

Freitagabend wird’s - Tip - wieder ein hart erkämpftes Remis, was meiner Stimmung keinen Abbruch tut, denn wir siegen beim FSV Frakfurt, weil a.) Benny fährt b.) die Wurst vom Grill ist da lecker c.) mein Buch, wird das Buch zum Aufstieg…… d.) BASTA oder “We are not gonna take it -anymore!”

Tom; CB’93

P.S.: Sorry liebe Ultras für unser “Wattenscheider Auftreten” bei Eurer sehr guten Party (ein Mann!), vermutlich machen wir es gegen Darmstadt gut und ich werde Euch persönlich am Freitag besuchen, um sorry zu sagen. Aber das wird mein letzter Kriechgang, von jetzt an nur noch aufrecht und “stolz gegen den Feind” ähm. nächsten Gegner. Sorry, da ist der Schotte mit mir durchgebrannt.

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