Motschekiebchen

Es gibt in den aktuellen sächsischen Tagen des VfL Bochum- zwischen Freitag in RBL und Dienstag bei DD im Pokal keinen größeren, mentalen Sprung für die Interessierten als den vom neureichen Plastik-Retortenverein RB zu dem lengendären DDR-Traditionsverein Dynamo Dresden mit seinen realen Problemfans, dem lauten und treuen Anhang, sowie Finanzproblemen analog zu unseren.

Der VfL und sein wortgewandter Trainer Neururer könnten sich wegen Freitag noch rausreden mit einer schwachen ersten Halbzeit, dass man gegen das demnächst finanziell übermächtige (vorgestern stark pressende) Leipzig wenig machen kann - aktuell. Zwar hätte man den Rasenballtorwart Fabio Coltorti bei seinem Verletzungs-Comeback ein wenig mehr beschäftigen können als durch die Doppelchance von Latza und Terodde in der 57. Minute sowie ein paar Kleinchancen;aber die zweite Halbzeit sollte sich der VfL fußballerisch sehr gleichwertig darstellen, ein 2-1 gegen die Durchmarschierer hätte das Spiel noch mal spannend gemacht. Aber hier liegt auch das akutelle Dilemma des VfL seit fünf Wochen, seit dem 1-5 beim FSV: lässt ein auf die Strategie des VfL-Teams eingestellter, lauf- und kampfstarker Gegner wenig taktisch zu, dann tut sich der VfL kreativ sehr schwer, die Stürmer Terrode und Sestak hängen im 4-4-2 tot in der Luft rum (nix kommt von den Flügeln) und Zweikampfstärke sowie Tempo leiden. Ein 2-1 wäre Freitagabend zwar verdient gewesen, aber es wurde nicht zwingend herausgespielt,noch irgendwie mit langen Bällen erzwungen: Daher musste man sich völlig verdient geschlagen geben und der Boykott der Ultras, der Fanini und der vielen daheimgebliebenen Einzelfans wurde zum “neuen Torboykott der Mannschaft” - wie in Heidenheim, wohingegen man zu hause meist ein Alibitor schießt zum 1-1. Das heißt, die Minikrise des VfL kann diese Woche zur echten, großen Krise werden, verlöre man in Pokal in der konkurrienden Sachsenmetropole Dresden und am Sonntag gegen die Blauen Münchener aus dem Tabellenkeller.

Im ehemaligen Glücksgasstadion spielte man zuletzt 0-0 - und davor im Winter 0-3, da hat man also noch kein Tor gekriegt, zu hause spielte man 2-1 (2012) oder Remis, Dynamo Dresden liegt dem VfL.

Dass Spiel enorm wichtig ist, brauche ich seit der JHV am Montag im Audimax keinem VfL’ler mehr zu sagen, es ist megawichtig. Bochum muss als ambitionierter Zweitligist am Dienstagabend bei dem Dynamos siegen, auch wenn diese 30.000 Sachsen mehr Lärm machen werden, als die 30.000 Eventies bei RBL. Aber dafür sollte das Team um Justin Eilers, Kirsten und Co spielbarerer sein als die Dosenmultimillionäre. Wobei mir nicht einleuchtet, warum die Leipziger mehr rennen konnten als wir in der ersten Halbzeit, aber nun gut, das wäre eine Frage an den Trainer, der das sicher blumig erklären kann mit seinem sportmedizinisch hochwertigen Training.

Fakt ist, zwei Siege müssen her und am Dienstag darf der VfL nicht wieder zurücklegen, dann wird ein echtes Fußballpublikum das Team aus Westfalen aus dem Stadion am Hygienemuseum rausbrüllen. Justin Eilers hatte in Duisburg viel Pech, der Trainer der Dresdner kündigte schon an, wofür er sich das Tor aufbewahrt hat.

Die Dynamos sind ihre französische Fraktion und ihre Zweitligazugehörigkeit los und werden RBL genauso verfluchen wie wir am Freitag, aber damit enden schon die Gemeinsamkeiten.

Nein, nun gilt es wirklich und Freitag kommen wir einst 2011 bei Hansa Rostock im Elfmeterschießen weiter, tippe ich. Mit dieser Elf:

VfL: Luthe - Holthaus (Perthel), Fabian, Cacutalua, Celozzi (Weis) - Gregoritsch (Terrazzino), Losilla, Latza, Tasaka - Terodde, Sestak

Dresden: Kirsten (3) - Kreuzer (3,5) - Hefele (3) - Erdmann (3) - Vrzogic (3) — Eilers (2) -J. Müller (3, 90. Thomas Müller) -, Fetsch (4) - Fluß (3,5, 72. Dürrholtz) - Stefaniak (4, 61. Tekerci) - Comavlius (3), Trainer Böger (der hat mal für Hansa zwei Eigentore gegen uns gemacht oder?) [Quelle: Montagskicker]

Ãœbrigens ”Motschekiebchen” ist sächsisch für “Maikäfer” ;-) )))))

Wir sehen uns spätestens Sonntag….

Tom;CB’93

P.S.: Die U23 wird wie die Damenmannschaft mit dem Rotstift behandelt: Ihr seht, wir sind zum Siegen verdammt!

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