Egomanendämmerung

Es wird in Bochum und anderswo kälter, das ist im Winter das Normalste der Welt. Zwei Trainer, die sich sonst selbst für ziemlich gut und super halten und die die Medien gerne für ihre Eigenwerbung (plus den Verein pushen) benutzen, sind in akuter Not. Die Eigenliebe welkt nicht, aber die Liebe der Fans.

Nach 7 Jahren bröckelt das Denkmal Kloppo in Dortmund, wo sie zu denken scheinen,  dass nicht Jesus, sondern er, der Jürgen, der Gesandte ist. 18. Platz einer Truppe, die so teuer ist wie der AS Monaco, Juve oder Atletico Madrid, ziemlich peinlich. Nur der Trainer, er findet, “da soll erst mal ein Besserer kommen!”. Egomanen kennen keine Zweifel an sich, die Mitarbeiter sind einfach nicht fähig genug.

So ein Typ ist auch der Medienplayer Peter Neururer, der das 3-0 gegen Ingolstadt null peinlich fand, schließlich war das Training in der Woche davor “gefühlte weltklasse”. Wie hätte man dann wohl verloren, wenn nur ein normaler Konzepttrainer an der Seite gestanden hätte? 1-7 wie Brasilien im WM-Halbfinale oder 0-7 wie der AS ROM gegen die Bayern in der CL? Nein, Freitag gegen St. Pauli geht es auch um Peters Job (für den JB gegen Hoffe wohl noch nicht), denn Villis und Hochstätter haben diese Woche schon mit klaren Worten die Einsatzbereitschaft der Spieler angemahnt. Was heißt das?

Nun, das heißt,  dass ohne schlimme Verletzungsmisere (nur ohne Simunek), ohne gottlose Ungerechtigkeit, aber mit genügend Talent, sich die Mannschaft, die vor 10 Wochen ganz oben war, abschlachten lassen hat - und das nicht zum ersten Mal. Nicht nur, dass die Spatzen es von Dächern pfeiffen, dass Peters Vertrag nicht verlängert werden könnte, nein, auch eine Demission des Trainers scheint eine Option. Vielleicht passiert der Rauswurf einem wie Peter mal wieder, aber auch Kloppo könnte hinwerfen…..obwohl…gibt es einen Besseren?

Auch Peter hält sich Freitag immer noch für toll, wählt ein 4-4-2 mit Gregoritsch für Terrazzino, aber für 17.000 frierende Enthusiasten bieten die Clubs auch Bochum und Hamburg “Not gegen Elend” im “Theatro Ruhrstadio”, Theater der Alpträume.

Die letzten aus dem mittlerweile arg kommerziellen Freudenhaus der Liga kommen mit Meggle und Azzouzi, auch nicht gerade das Erfolgsduo vom Millerntor. Die scheinen unter dem Vrabecnachfolger noch schlimmer dran zu sein als die Verdrogten aus St. Georg und falls diese Braun-Weißen Punkteminimalisten tatsächlich an der Castroper Straße erfolgreich sein sollten, dann werden auch Peter kaum noch ausreden einfallen.

Er, der einstige Oberspakko vom Fußballzirkus, sitzt nur noch teilnahmslos am Rand und scheint genauso genervt wie die Bochumfans zu sein. Tanzte er früher, vor 10 Jahren, vor der Ost, sitzt er versunken in seinem Plastikstuhl und scheint selber die tollen Phrasen nicht mehr zu glauben, die er immer noch auf Pressekonferenzen verbreitet.

Ist das sonst Allwissende plötzlich in der eigenen Katharsis gefangen oder merkt er etwa, wie zum zweiten Mal in Bochum seine Zeit zuende geht? Hat er einem Kader, der seine Sprüche kennt, nicht mehr zu bieten als das, was er das Training “nach allen Gesichtspunkten der Sportmedizin” nennt?

Nein, der Mobilatfantalker braucht Siege und manche seiner “Freunde” warten nur auf einen Dämpfer gegen die Modealternativen aus Pauli, die es fertigbrachten nach RB Leipzig zu fahren, um wieder mal ihr “Anderssein” zu demonstrieren. Auch das nervt, aber das ist kein Bochumer Problem.

Ein Bochumer Problem wird immer mehr die Causa Neururer und, das werden seine Gegner sagen, war ja eh schon klar.

Gegen diesen verständlichen Trend hoffe ich auf einen Heimsieg, aber ehrlich gesagt, ist mir mittlerweile auch die Überzeugung abhanden gekommen. Aber sprechen wir mal mit Peter.

Wir haben den Anspruch Freitag zu siegen, gegen einen Gegner, der genau wie wir mehr können müsste: Einen Ãœbungsleiter könnte es Freitag erwischen, entschiede das Volke, erwischte es beide und manche wünschten sich gar, dass auch der “over the top”-Kloppo mal stolperte, weil Hochmut, weiß man, kommt immer vor dem Fall. Und ersetzlich ist jeder….

Voraussichtliche Aufstellungen wie immer dieselbe und wie immer von VfL4u:
VfL: Luthe - Perthel, Fabian, Cacutalua, Celozzi - Gregoritsch (Terrazzino), Latza, Losilla, Tasaka - Terodde, Sestak
STP: Tschauner - Halstenberg, Gonther, Sobiech, Schachten - Buballa, Buchtmann, Alushi, Daube (Kurt/Thy), Görlitz - Thy (Verhoek/Budimir)

Tom;CB’93

P.S.: Happy birthday nachträglich an Olli D., Mani, Georg und Olec ! Vencermos

Kommentarfunktion ist deaktiviert