Die 7

Verdient? Unverdient? Verpfiffen? Unglücklich? Nix Schlimmes passiert? Wieder nicht gewonnen? Der VfL Bochum verlor am Samstag in der Wuhlheide sicher nicht hochverdient 2-1, aber Verbeeks Punkteeinstand ging faktisch daneben! Der Ort war würdig, das Gänsehautfeeling kam bei den Aktionen der Berliner Spieler für Benny Köhler (die 7)auf, 19.000 Zuschauer waren bester Dinge und sahen einen wichtigen Sieg ihrer Eisernen im Mittelfeldduell. Bochums 700 Fans hatten vorweg gute Laune, waren laut und eine schöne Choreo, doch Punkte nahmen sie nicht nach hause. Außer schönen Bildern nichts gewesen?

Für Union hätte es am Berlinadewochenende nicht besser laufen können. Zwar haben die Rot-Weißen Druck gemacht in der Anfangsphase, aber Bochums “Nottruppe” stand zunächst gut und kämpfte sich ins erste Punktespiel 2015 rein.

Nach sieben Minuten machten die Spieler und Betreuer in Köpenick eine denkwürdige Aktion: Sie zocken sich Shirts über und untermalten die Anfangsplakate (”Sei eisern Benny!”) mit dieser Spielunterbrechung. DAS GANZE STADION FEIRTE BENNY KÖHLER. Hat man selten.

Selim Gündüz feierte mit seinem 0-1 einen Traumeinstand (nachdem er schon gegen die Bayern präsent war) in der St, der bildete mit Cwielong die Flügelzange. Dieser Cwielong vergab die wichtige Chance zum 0-2, die eine Vorentscheidung gewesen wäre.

Doch der Pole vergab kläglich auf Halblinks und fast im Gegenzug machte Union mit einem Traumtor das 1-1. Man muss sagen, auch wenn’s bitter war und ein individueller Fehler vorrausging: es war ein tolles Tor und dann kam die stärkste Phase der Nummer Zwei in Berlin. Die ohne ihre Altstars wie Matuschka, Nemec spielenden Berliner hatten nun im “Kühlschrank Alte Fördterei” [Eigenes Stadion Arena!!!] heißes Blut und Bochum schwamm nun.

Doch die schwarz gekleideten Bochumer konnten sich befreien und hatten ihrerseits von der 65. bis zur 85. Minute ihre stärkste Phase (auch ohne Luthe und Fabian, Simunek, Weis, Gaymerah und Holthaus). Der schwache pfeifende Schiri Weiner pfiff unglaublicherweise einen Vorteil ab, der das 1-2 gegen Haas gewesen wäre.

Aber es schien auf Bochumstandard 1-1 hinauszulaufen, der auch gerecht gewesen wäre, wenn nicht gar ein 1-2. Doch Bochum, hoch pressend ließ sich nach einem schlimmen Celozzibock auskontern und das 2-1 in der 86. Minute traf den VfL ins Herz.

Die 700 Bochumer nahmen die Niederlage mit Größe und applaudierten auch nochmal Benny Köhler und feuerten ihn an, Hut ab, Bochums Fans diesmal top.

Dass Verbeek auf der Pressekonferenz dem RS und der WAZ so patzig antwortete, war vielleicht eine Vorahnung, was schieflaufen könnte. Es lief schief in Berlins Osten und so steht der VfL nach seiner vermeintlich einfachsten Aufgabe Freitag gegen Braunschweig unter Druck. Dann fährt man nach Karlsruhe. Ob Verbeek schon bereut, worauf er sich das eingelassen hat.

Perthel und Celozzi verbockten es Samstag, wieder einmal bestrafte sich der VfL durch individuelle Fehler. Die Offensivtaktik des neuen Bochumer Trainers wurde nicht belohnt und die Defensive muss lernen, ohne dass der Holländer viele Alternativen auf der Bank hat.

Dieses “wieder kein Heimsieg” darf Freitag nicht passieren, damit der neue Trainer nicht unter Druck gerät. Denn mit dem macho-rebellischen Verhalten gegenüber der Presse sollte man vorsichtig sein, wenn man diesen dünnen Kader trainiert.

Der Kampf, die Spieleröffnung machen Hoffnung, aber es ist auch noch sehr sehr viel zu tun. Und man kommt schneller unten rein als man denkt.

Freuen wir uns aufs Heimspiel gegen die Löwen und auf die Touren nach Karlsruhe, München, Darmstadt, Pauli und und und.

Denken wir positiv und sagen und: “Wenn du abends in der Disko  von Spieler eines Bochumer Nordkreisligisten geschminkt wirst!”: die kümmern sich!”

Tom,CB’93

P.S.: Gruss an Arndt und danke für Gerthe-Schal und Spielerpass von 1993

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